Mülheim. Vor dem ersten Saisonsieg ging der Mülheimer FC ins Risiko – und das hat sich ausgezahlt. Das soll sich auch am Sonntag in Meerbusch auszahlen.

Der erste Sieg ist in der Tasche. Dass das 1:0 gegen den SV Sonsbeck vielleicht kein fußballerischer Leckerbissen war, wird den Kickern des Mülheimer FC 97 in Anbetracht des ersten Sieges in der Oberliga Niederrhein herzlich egal sein. Der Erfolg gelang auch deswegen, weil die Styrumer in der Woche davor ins Risiko gingen.

Am vergangenen Mittwoch hatte der MFC bei der U19 des FC Schalke 04 gastiert – und tatsächlich mit 2:0 gewonnen. „Wir haben im Trainerteam lange überlegt und dann gesagt: Okay, wir machen das mit Schalke“, teilte Trainer Ahmet Inal nach dem Sonsbeck-Spiel die Überlegungen.

Ahmet Inal: „Natürlich hätten wir auch 0:8 verlieren können"

Die Hoffnung war, mit einem guten Auftritt zusätzliches Selbstvertrauen für die anstehenden Liga-Spiele zu generieren. „Natürlich hätten wir auch mit 0:8 verlieren können und dann wäre das alles nach hinten losgegangen“, wusste Inal um ein gewisses Risiko.

Er würde die Entscheidung aber wohl jederzeit wieder so treffen. „Wir als Trainer müssen ja irgendwo die Situation beobachten und handeln. Ich kann als Trainer ja nicht einfach abwarten und gucken was passiert“, meinte der Coach in Anbetracht von zuvor vier Oberliga-Partien ohne Sieg.

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Das Risiko war doppelter Natur, weil Inal in Gelsenkirchen seiner Mannschaft gleich auch noch eine andere Herangehensweise diktierte. „Wir wollten erstmal über eine kompakte Defensive kommen. In den ersten Oberligaspielen wollten wir einfach zu schnell zu viel, wollten immer den Ball haben und Lösungen finden“, schilderte Inal. Nun stand zuerst das Verteidigen im Fokus. „Nach vorne haben wir immer gute Offensivleute“, machte sich der Coach darum keine Sorgen.

Was bereits gegen Schalke funktionierte, klappte auch in der Liga gegen Sonsbeck. Der ins Team zurückgekehrte Innenverteidiger Pascal Kubina stellte den langen SVS-Mittelstürmer Klaus Keisers über 90 Minuten kalt.

Klappt es in Meerbusch mit dem zweiten Saisonsieg?

Neben der defensiven Stabilität wollen die Styrumer in der Offensive noch zielstrebiger und kaltschnäuziger werden, dann kann es am Sonntag, 15 Uhr, mit einem zweiten Sieg beim punktgleichen Tabellennachbarn TSV Meerbusch klappen.

„Wir wissen, dass Meerbusch eine sehr gute Offensive, aber hinten schon Problemchen hat“, sagt Inal. Daher müsse seine Mannschaft vor allem gut gegen den Ball arbeiten. „Wir wollen sie in unserer Hälfte nicht spielen lassen, sondern früh ins Pressing gehen“, so der Coach.

Offener Konkurrenzkampf im Team des Mülheimer FC

Bei der Aufstellung hat er immer verschiedene Option, nachdem sich zuletzt etwa Harding Beira als Sechster angeboten hat. „Es ist ein totaler Konkurrenzkampf und es gibt kaum einen Leistungsunterschied“, sagt Inal. Das gehe so weit, „dass wir nur noch nach Bauchgefühl entscheiden“.

Neben dem Langzeitverletzten Bryan Asagwara fehlt Kaan Terzi wegen eines gebrochenen Fingers. Yusuf Isik ist noch einmal gesperrt. Angeschlagen waren in dieser Woche Paul Ihnacho, Nurettin Kayaoglu und Aboubacar Toure.