Mülheim. Bis zur 81. Minute lag der Mülheimer FC in seinem zweiten Oberliga-Heimspiel hinten, ärgerte sich aber doch über den verpassten Dreier.
Als sich Anil Yildirim gegen seinen Gegenspieler durchsetzte und den Ball ins lange Eck schob, bebte das Mülheimer Ruhrstadion, Staff und Ersatzspieler rannten jubelnd auf den Platz. Es war das erlösende wie verdiente 1:1 des Mülheimer FC 97 im Oberliga-Heimspiel gegen den Vorjahreszweiten VfB Hilden – und das in Unterzahl.
Wenngleich es noch nicht mit dem ersten Sieg nach dem Aufstieg reichte, ging der MFC zumindest als gefühlter Sieger aus der Partie. So sah es zumindest Hildens Trainer Tim Schneider, der ob das späten Ausgleichstreffers in der 81. Minute von einer „gefühlten Niederlage“ aus Sicht seiner Mannschaft sprach.
MFC-Trainer wollte keine Glückwünsche annehmen
Sein Kollege Ahmet Inal wollte die Glückwünsche für einen Punkt aber nicht ohne Weiteres annehmen. „Ich weiß gerade nicht genau, wie ich es einordnen soll“, meinte der MFC-Coach, der aber sichtlich enttäuscht war, dass es nicht sogar drei Punkte für sein Team geworden sind.
„Wir waren über 90 Minuten die klar bessere Mannschaft – auch mit zehn Mann“, meinte Inal. Der Tabellenzweite des Vorjahres wäre an diesem frühen Samstagabend durchaus schlagbar gewesen.
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„Ich war nach dem Abpfiff schon traurig“, meinte der Trainer. Denn: „Drei Punkte wären unser Verdienst gewesen, wenn man Ballbesitz und Spielanlage sieht. Wir haben es geschafft, dass der Gegner nur noch auf Konter gespielt hat“, analysierte Inal.
Kaltschnäuzige Hildener gehen früh in Führung
Dennoch musste der Coach auch die Kaltschnäuzigkeit eines gestandenen Oberligisten anerkennen. Als Jesaja Maluze sich einmal leicht ausspielen ließ, traf Hildens Kanata Todate schon in der zehnten Minute aus spitzem Winkel zur Gästeführung.
Diesem Rückstand lief der MFC eine ganze Zeit hinterher, auch weil Anil Yildirim in der ersten Halbzeit das leere Tore verfehlte.
Mülheimer FC: Ihnacho fliegt zum zweiten Mal vom Platz
Nach der Pause zwang Serhat Sat den Hildener Keeper zu einer Parade, nach einer Ecke hätte der eingewechselte Kaan Terzi lieber schießen sollen, statt den Ball noch einmal in die Mitte zu bringen. „Einfach mal risikofreudiger sein“, bemängelte Inal, der sich auch einen noch direkten Weg zum Tor wünschte.
Ab Minute 69 musste der MFC in Unterzahl spielen, weil Paul Ihnacho nach seinem zweiten Foul „Gelb-Rot“ sah. Eine vertretbare Entscheidung, auch wenn viele MFC-Fans an die Decke gingen und den Allrounder mit Applaus verabschiedeten. „Auch danach sind wir in der Dreierkette geblieben und haben weiter offensiv Fußball gespielt. Dieser absolute Siegeswille macht mir Mut“, meinte auch Inal.
Ausgleichstor: Yeboah bedient Yildirim
In der 81. Minute spielte dann Emanuel Yeboah einen Steilpass auf Anil Yildirim, der den Ball - aus zumindest abseitsverdächtiger Position - im rechten unteren Eck versenkte. In der 91. Minute traf Serhat Sat per Freistoß sogar das Lattenkreuz, der MFC witterte den späten Sieg, musste sich aber zum zweiten Mal mit einem Punkt zufrieden geben.
„Uns fehlen noch ein paar Kleinigkeiten in der Raumaufteilung und manchmal müssen wir noch etwas mehr die Tiefe belaufen“, gab Inal noch auf dem Platz seiner Mannschaft Verbesserungstipps mit auf dem Weg. Der erste Sieg als Oberligist wäre am Samstag möglich gewesen.
So spielten sie: Namen & Daten zur Oberliga-Partie
Mülheimer FC 97 – VfB 03 Hilden 1:1 (0:1)
Tore: 0:1 Todate (10.), 1:1 Yildirim (81.)
MFC: T. Isik – Sat, Kayaoglu, Aldemir (65. Terzi), Maluze – Ihnacho, Anadol (90.+3 Fazlija) – Yildirim, Uzun (76. Y. Isik), Nguala (52. Yeboah) – Molango (84. Beira)
Gelb-Rote Karte: Ihnacho (69., wiederholtes Foulspiel), Zur Linden (90., wiederholtes Foulspiel)