Mülheim. Speldorf ist zurück in der Landesliga. Welche Herausforderungen auf die Mülheimer zukommen werden, verrät der Sportliche Leiter im Interview.
Nach einem Jahr ist der VfB Speldorf zurück in der Fußball-Landesliga. Diesmal möchte er sich keine Sorgen um den Klassenerhalt machen müssen.
Über die Ziele und Herausforderungen in der neuen Saison sprach Marcel Dronia mit dem Sportlichen Leiter Patrick Dertwinkel.
VfB Speldorf: Warum die Torwartposition zur Gefahr werden könnte
Ein Testspiel steht zwar noch aus, doch das Fazit der Vorbereitung kann inklusive des MWB-Cup-Sieges nur positiv ausfallen, oder? Trainer Bartosz Maslon sagt sogar, die Mannschaft sei weiter als gedacht.
Ich bin immer etwas zurückhaltender mit solchen Aussagen. Die Testspielreihe war sehr erkenntnisreich. Am Ende sind die Ergebnisse dann auch echt vernünftig, wenn du gut arbeitest. Dann funktioniert das am Ende.
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So sehen Sie noch Gefahren im Laufe der Saison?
Die große Gefahr ist die Torwartposition. Da darf uns nichts passieren. Fabian Faulhaber hat sich jetzt erfolgreich am Sprunggelenk operieren lassen, das heißt aktuell haben wir praktisch nur Leon Ossmann. Wo wir uns verbessern müssen, ist defensiv bei Standards. Da fehlt mir das Bewusstsein und die Konsequenz. Wir haben nicht nur in Homberg mehrere solcher Gegentreffer bekommen, auch gegen Schönebeck war jede Ecke gegen uns gefährlich.
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Der VfB stellt eine sehr junge Mannschaft – kann das in Duellen gegen abgezockte Gegner auch mal zum Problem werden?
Ich habe es zuletzt nicht mehr ausgerechnet, aber wir werden auf einen Schnitt zwischen 22 und 23 Jahren kommen. Das kann einerseits einen großen Vorteil haben, weil jüngere Spieler athletischer und dynamischer sind. Auf der anderen Seite haben sie einfach weniger Erfahrung im Zweikampfverhalten und in wichtigen Situationen. Da kann man eigentlich die Uhr nach stellen, dass das mal passieren wird. Da muss man sehen, wie schnell sich die Jungs weiterentwickeln, was auch das physische Zweikampfverhalten angeht. Im Seniorenbereich kann man nicht mehr einfach sechs oder sieben Spieler überlaufen. Da stellt immer irgendwann einer den Körper dazwischen. Zudem sehe ich die kleine Gefahr bei jungen Spielern, dass sie zu schnell zufrieden sind. Da kann man jetzt wieder eine Floskel bringen: Zufriedenheit ist Stillstand und das wird sich dann auch in der Tabelle zeigen.
So will der VfB Speldorf mit Schwächephasen umgehen
In der letzten Saison war die Speldorfer Mannschaft fast immer ganz oben. Kann sie auch damit umgehen, wenn es nun mal fünf oder sechs Spiele lang gar nicht läuft?
Ich habe natürlich keine hellseherischen Fähigkeiten, wie der Charakter der Spieler dann sein wird. Ich kann nur sagen, dass die wirklich schwierige Situation in der letzten Saison von der Mannschaft bravourös gemeistert wurde. Und auch die Jungen spielen seit Jahren tabellarischen Wettbewerbsfußball, jeder kennt gewisse Phasen, in denen es nicht läuft. Es wird dann die Aufgabe des Trainers und von mir sein, mit den Spielern ins Gespräch zu kommen.
Dass die Klasse gehalten werden soll, ist klar. Wie würden Sie konkreter die Zielsetzung für die neue Saison beschreiben?
Ein einstelliger Tabellenplatz, ohne sich über Monate Sorgen machen zu müssen. Wie eng die Landesliga in den letzten Jahren war, hat man gesehen und sie ist mit Sicherheit nicht schlechter geworden. Wir wollen das Selbstbewusstsein haben, zu sagen, dass jeder Gegner gegen uns erstmal gewinnen muss. Keiner darf gegen uns ins Spiel gehen und sagen: das müssen wir gewinnen.
Torloses Remis in Unterrath
Torlos endete am Donnerstagabend das siebte Vorbereitungsspiel des VfB Speldorf bei der SG Unterrath. Es ist das zweite 0:0 nach dem Testspielauftakt beim GSV Moers Anfang Juli. Bei den Düsseldorfern waren die Mülheimer 2022 durch eine 0:2-Niederlage in der Relegation in die Bezirksliga abgestiegen. Ein Jahr später sahen sich beide Mannschaften nun auf Augenhöhe wieder.
Das sagt der Sportchef zum Auftaktprogramm des VfB Speldorf
Für eine erfolgreiche Saison ist auch entscheidende, dass das Verletzungspech der Saarner Straße fernbleibt. Außer Faulhaber und Arman Corbo lief die Vorbereitung in der Hinsicht glimpflich ab, oder?
Fabian Schürings hat sich noch dazu gesellt. Da steht noch ein MRT aus aber das könnten schon vier bis sieben Wochen Pause werden. Arman Corbo steigt Anfang nächster Woche wieder ins leichte Lauftraining ein, er hatte einen Muskelfaserriss.
Wie bewerten Sie das Auftaktprogramm?
Ich habe die Gegner selbst nicht gesehen. Jeder sagt, dass Frohnhausen auswärts sehr unangenehm ist. Zudem werden wir wegen der Erneuerung unseres Kunstrasens wahrscheinlich das Heimrecht gegen Biemenhorst tauschen, damit beide rechtzeitig Planungssicherheit haben. Also starten wir vermutlich mit drei Auswärtsspielen.