Mülheim. Der RWW Ruhrauenlauf fällt 2023 aus. Das hat Gründe. Es gibt ein Alternativprogramm und schon Pläne für den Lauf im Spätsommer 2024.
Am Ende war es eine Entscheidung der Vernunft, den 26. RWW-Ruhrauenlauf, der für den 26. August geplant war, abzusagen. Gerade einmal 115 Meldungen lagen bis zur vergangenen Woche vor. Ausrichter Viktoria Mülheim und Sponsor RWW zogen schweren Herzens die Reißleine.
Ein Alternativprogramm haben sie geplant – und schon einen Termin für 2024 gefunden. Aber auch für einen neuen Anlauf am 31. August 2024 müssen noch einige Bedingungen erfüllt werden.
Ruhrauenlauf: Erst kam die Pandemie, dann wurde die Sporthalle eine Flüchtlingsunterkunft
Erst die Corona-Pandemie, dann ukrainische Flüchtlinge in der Harbecke Sporthalle – der Ruhrauenlauf fiel 2020, ‘21 und ‘22 aus – in diesem Jahr sollte es endlich wieder klappen. Wieder aber ging es nicht am üblichen Startort auf der Sportanlage an der Mintarder Straße – auch wegen Brandschutzauflagen, die die Kosten in die Höhe getrieben hätten. Verein und Veranstalter fanden eine Alternative – nun sollte also an der Stadthalle gestartet werden, auch der Zielbereich lag dort. Das sorgte aber auch für Probleme.
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Ein Beispiel die Strecke. Dadurch, dass es nun zu einem früheren Zeitpunkt an der Ruhr entlang und unter einer Brücke hindurch gegangen wäre, hätte sich dort ein Nadelöhr gebildet. „Normalerweise ist das Feld an dieser Stelle schon weit auseinandergezogen“, erklärt Dirk Winkelmann, 1. Vorsitzende des TSV Viktoria Mülheim. Nun aber hätte sich dort ein großer Pulk durchquetschen müssen. „Wir hätten mehr Absperrungen und Ordner benötigt“, erklärt er. Ein weiterer Kostenpunkt.
TSV Viktoria Mülheim: Risiko im fünfstelligen Bereich
Überhaupt: Normalerweise lägen zu diesem Zeitpunkt schon über 500 Anmeldungen vor, hätten sich am Ende beispielsweise nur 300 Läuferinnen und Läufer für den Ruhrauenlauf angemeldet, hätte das ein finanzielles Risiko im mittleren fünfstelligen Bereich bedeutet.
Deshalb nun also der Entschluss, den Ruhrauenlauf zum vierten Mal in Folge nicht stattfinden zu lassen. Aufgeben wollen sie aber nicht. „Diese Traditionsveranstaltung soll weiter bestehen“, sagt Claudia Hendricks, Geschäftsführerin beim TSV Viktoria Mülheim. Denn anders als beispielsweise der Firmenlauf handelt es sich beim Ruhrauenlauf um eine Veranstaltung, die vom Deutschen Leichtathletikverband im Terminkalender aufgenommen ist.
Ruhrauenlauf punktet mit der Streckenvermessung
„Wir haben die Strecke vermessen lassen. Wer sich bei uns über fünf Kilometer anmeldet, läuft auch genau fünf Kilometer“, so Ulrich Siekmann aus dem Organisationsteam. Genau diese Tatsache, dass der Lauf beim DLV angemeldet ist, sorgt aber auch dafür, dass der Termin Ende August quasi gesetzt ist. „Das Zeitfenster wird uns frei gehalten und wir wollen ja auch anderen etablierten Läufen in der Region keine Konkurrenz machen“, erklärt Siekmann.
Eine Konkurrenz, die der Firmenlauf in Mülheim, der am 16. August stattfindet und damit nicht mehr wie früher im Mai, durchaus sein könnte. „Das ist eine Breitensportveranstaltung, die der Arbeitgeber bezahlt“, sagt Claudia Hendricks. Man hoffe aber, dass diese Veranstaltung künftig wieder zu einem anderen Zeitpunkt im Jahr stattfindet.
Verein will mit Mülheimer Sportbund eine Lösung finden
Zudem werde man sich mit dem Mülheimer Sportbund und dem Mülheimer SportService zusammensetzen, um Lösungen zu finden, um die Auflagen an der Mintarder Straße zu erfüllen. Dann nämlich könnte 2024 wieder dort gestartet werden. „Der Ruhrauenlauf ist ja mehr als nur ein Lauf. Es ist ein Familienfest“, so Dirk Winkelmann.
Und genau dieser Teil der Veranstaltung soll auch in diesem Jahr aufleben. Auf dem Gelände der Soravia in der Parkstadt organisiert der TSV Viktoria gemeinsam mit dem RWW am 26. August ein Sport- und Familienfest mit Kinderolympiade, Glücksrad, Wasserrutsche, Hüpfburg und vielem mehr. In der RWW-Welt kann mikroskopiert werden, auch ein Wasserwettbewerb steht an. Zudem stellen sich die TSV-Sportabteilungen vor.
2024 soll dann wieder gelaufen werden. „Wir planen unseren Lauf für das nächste Jahr. Schreibt euch den 31. August schon in den Kalender“, richtet sich Dirk Winkelmann direkt an die Läuferinnen und Läufer. Damit es keine fünfte Absage in Folge gibt.