Mülheim. Marathon und Triathlon Mülheim war bei der Challenge Roth mit vielen Athletinnen und Athleten vertreten. Für einen war es ein besonderer Ironman.
Welcher Stellenwert die Challenge Roth im Triathlon hat, zeigte sich am vergangenen Montagmorgen. Binnen 40 Sekunden waren die über 3000 Startplätze für das Jahr 2024 vergriffen. Der Ironman in Mittelfranken ist längst einer der Höhepunkte der Saison.
Bei der 2023er Ausgabe waren auch elf Athletinnen und Athleten von Marathon und Triathlon Mülheim mit dabei. Andreas Weymann, der zu Beginn des Jahres noch durch die Wüste des Oman gelaufen war, war zwar nicht der Schnellste aus seinem Verein – für ihn war es aber dennoch ein besonderer Ironman.
Ironman: Rekordzeit bei den Männern – Mülheimer knackt eine Schallmauer
3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen – ein Ironman ist kein Zuckerschlecken. Die Schnellsten, in Roth waren das Magnus Ditlev und die mehrfache Weltmeisterin Daniela Ryf aus der Schweiz, benötigten dafür 7:24,40 beziehungsweise 8:08,21 Stunden. Ditlev stellte damit einen neuen Rekord auf. Davon war der Mülheimer Janik Emmendörfer ein gutes Stück entfernt – aber auch er schaffte etwas Besonderes.
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In 9:52,25 Stunden knackte er die Schallmauer von zehn Stunden und erreichte damit das selbstgesteckte Ziel. Lise Devits verpasste diese Zeit knapp, kam nach 10:04,31 Stunden ins Ziel. Außerdem finishten Daniel Kirschner (10:21,50), Dennis Wagener (11:19,00), Michael Zaniol (11:35,23), René Göke (12:34,45), Jesus Santos Conde (12:55,28), Stefan Tiedtke (13:10,22), Björn Grützner (13:24,45) sowie Frank Witt, der in einer Staffel startete und nach dem Schwimmen auch das Radfahren für Jörg Neuheuser übernahm, gemeinsam mit Tino Lingnau (11:50,28) „The best old Race“.
Finisher-Medaille vom ehemaligen Hawaii-Sieger
Und natürlich Andreas Weymann. Nach 13:39,45 Stunden kam er ins Ziel – und dort wartete der ehemalige Hawaii-Sieger Sebastian Kienle auf den Mülheimer. Kienle überreichte Weymann die Finisher-Medaille, ein besonderer Moment. Für Weymann war es nach 18 Starts über die Langdistanz der finale Ironman, künftig möchte er sich auf andere Rennen konzentrieren.
„Wenn man es richtig machen würde, bedarf es einer ganz anderen Vorbereitung. Das ist recht aufwendig und anstrengend“, sagte Weymann, der sich künftig auf die Mitteldistanzen konzentrieren will. Dann sind es „nur“ noch 1,9 Kilometer im Wasser, 90 auf dem Rad und 21 zu Fuß. „Das bekommt man ganz gut im Trainingsalltag unter“, so Weymann.
Challenge Roth zum Abschluss ein Höhepunkt
Die Challenge Roth sei aber noch einmal ein absoluter Höhepunkt gewesen. „Das ist das genialste Triathlonrennen der Welt und schlägt emotional auch Hawaii“, so Weymann. Auf der Pazifik-Insel war er im vergangenen Jahr gestartet. Eigentlich sollte das auch sein letzter Ironman sein, da sich aber so viele Vereinskolleginnen und -kollegen für Roth angemeldet hatten, wollte auch er dabei sein. „Es war ein Vereinsevent und noch einmal ein tolles Ereignis“, bereute er den Start nicht.
Dass Roth so viel mehr als nur ein einfacher Ironman ist zeigte die Tatsache, dass mit Tyler Smuda und Elijah Henke zwei Nachwuchs-Athleten über die Sprintdistanz starteten und die besondere Atmosphäre genießen konnten. Smuda krönte das Erlebnis mit einem starken zweiten Platz. Bei der „Challenge Women“ konnten zudem weibliche Fans und Partnerinnen der Athleten einen fünf Kilometerlauf absolvieren. Yvonne Kirschner und Britta Göke nutzen die Gelegenheit.
Mülheimer Weymann: Erst Nürburgring, dann die Sahara
Andreas Weymann hat an das Kapitel Roth nun endgültig einen Haken gesetzt. Als die Tickets für die Startplätze 2024 vergeben wurde, saß er nicht vor dem Computer. Er fokussiert sich nun auf andere Ziele. Neben den Halbdistanzen auf verschiedene Ultrarennen. In wenigen Wochen nimmt er in einem Team am 24 Stunden Radrennen auf dem Nürburgring teil, im April 2024 wird er neun Tage lang durch die Sahara laufen, am Marathon des Sables teilnehmen.
„Darauf werde ich mich etwas intensiver vorbereiten. Ich muss mich an das Tragen des zwölf Kilogramm schweren Rucksacks gewöhnen“, so Weymann. Außerdem seien die Bedingungen im Sand ganz besondere. Wenn also demnächst auf Mülheims Reitwegen ein Jogger unterwegs ist – es könnte Andreas Weymann sein, der sich auf die Wüste in Afrika vorbereitet.