Bottrop. Die RW Welheimer Löwen rutschen nach Saisonende auf den Relegationsplatz ab und legen Einspruch ein. Wie geht’s weiter? Das sagen Kreis und Klub.
Die Saison in der Fußball-Kreisliga A Oberhausen/Bottrop geht in die Verlängerung – und zwar vorm Sportgericht. Am Dienstagnachmittag teilte der Fußballkreis den beteiligten Vereinen mit, dass BW Fuhlenbrock Recht bekommt mit dem Einspruch gegen das 3:3 gegen RWO II. Oberhausen hatte einen Spieler eingesetzt, der aufgrund eines Einsatzes in der Regionalliga nicht spielberechtigt für die Kreisliga war. Durch die Punkte am Grünen Tisch würde Blau-Weiß in der Liga bleiben, die RW Welheimer Löwen auf den Relegationsplatz abrutschen. Doch auch die wehren sich mit rechtlichen Mitteln.
„Am Sonntagabend haben die RW Welheimer Löwen Einspruch eingelegt“, bestätigt Martin Schürmann, Vorsitzender im Kreisfußballausschuss, der WAZ. Wogegen, das erklärt Löwen-Trainer Ramazan Karakus: „Das ist Wettbewerbsverzerrung. Der Kreis kann nicht einfach nach dem letzten Spieltag hingehen und die Tabelle nachträglich ändern.“ Er kündigte an, auch vor höhere Instanzen ziehen zu vollen, und legt drauf: „Das ist Betrug.“
Kreis Oberhausen-Bottrop sieht kaum Chancen
Laut Schürmann hat der Welheimer Einspruch mit dieser Argumentation keine Grundlage, weder auf Basis der gültigen Spielordnung noch in der Rechts- und Verfahrensordnung. Gleichwohl könne er den „Unmut“ verstehen, erklärt er – aber verweist auch darauf, dass die RW Welheimer Löwen gar nicht abgestiegen seien, sondern in der Relegationsrunde mit Rhenania Bottrop II und Sterkrade-Nord II noch alle Chancen auf den Klassenerhalt habe. Diese soll eigentlich am Sonntag beginnen – ob das klappt, ist offen.
Man werde sich „definitiv nicht“ an der Vorbereitung der Relegationsrunde beteiligen, sagte Karakus. Er ist sauer über die Kommunikation mit dem Kreis. Vom Einspruch laufenden Fuhlenbrocker Verfahren habe er nichts gewusst. „Wir haben am Sonntag den Klassenerhalt gefeiert und spät abends kam dann die E-Mail vom Kreis.Vielleicht war es absichtlich, bestimmt hat es jemand verpennt“, so der Trainer, der mit seiner Mannschaft über das 3:3 gegen die SG Osterfeld jubelte.
Welheimer Löwen „wären aufs 4:3 gegangen“
Erst nachträglich wurde klar, dass das zu wenig war. „Hätte ich das gewusst, dass das nicht reicht, dann hätte ich am Ende nicht Verteidiger für Stürmer eingewechselt. Wir wären dann aufs 4:3 gegangen, statt voll auf Unentschieden zu spielen“, sieht Karakus sich der Chance beraubt, aus eigener Kraft den Klassenerhalt zu schaffen.
Schürmann stellt aber klar, dass auch in anderen Fällen nur die beteiligten Vereine von Einsprüchen wüssten. Der Kreis habe keinen Fehler damit gemacht, die Löwen nicht vor dem letzten Spieltag zu informieren. Der Einspruch scheint aussichtslos, aller Voraussicht nach müssen die Welheimer Löwen den Umweg über die Relegation zum Klassenerhalt gehen, auch wenn sie es zunächst vorm Sportgericht versuchen. Die Saison ist also noch lange nicht vorbei.
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