Für den TC ZWS Moers geht es in der höchsten Spielklasse um den Klassenerhalt. Manager Stefan Hofmann hat die Gegner genau unter die Lupe genommen.

Seit 2003 spielt der TC ZWS Moers 08 ununterbrochen in der 1. Tennis-Bundesliga der Damen – damit gehört der Verein absolut zum Establishment der Liga. Nur die Konkurrenz aus Stuttgart ist noch länger dabei, während die anderen fünf Erstligisten erst in den vergangenen Jahren dazu gestoßen sind. Im Vorfeld der neuen Saison können die Moerser dieses Mal allerdings „nur“ den Klassenerhalt als Ziel ausgeben. Alles andere erscheint aufgrund des niedrigen Etats utopisch.

„Wir haben eine Drei-Klassen-Gesellschaft“, erklärt 08-Manager Stefan Hofmann mit einem Blick auf die Meldelisten der anderen Klubs. Ganz oben und damit als Duo im Titelrennen erwartet er den Meister aus Bocholt und den Vizemeister aus Ratingen. Um Platz drei dürfte es aus Hofmanns Sicht ein enges Rennen zwischen Stuttgart und Essen geben. „Dahinter wird es zwischen uns sowie den beiden Aufsteigern aus Berlin und Ludwigshafen um Rang fünf und damit um den Klassenerhalt gehen“, so Hofmann.

Im Gespräch mit der Sportredaktion hat der Moerser Macher die Aufstellungen der Konkurrenz in der Reihenfolge des eigenen Spielplans beurteilt.

1. Spieltag, 10. Mai, 13 Uhr, TC ZWS Moers 08 - TC Blau-Weiß Berlin

Los geht es mit einem Heimspiel gegen einen der beiden Aufsteiger. „Berlin ist die Fahrstuhlmannschaft der vergangenen Jahre“, weiß Stefan Hofmann, der nun aber eine neue Ausrichtung beim Gegner bemerkt hat: „Dieses Mal hat man dort mit Sofia Arvidsson, Nina Bratchikova und Yulia Beygelzimer gleich drei Topspielerinnen oben drauf gepackt, während sonst oft die gleiche Mannschaft wie in der zweiten Liga angetreten ist.“ Arvidsson war zuletzt noch für Moers gemeldet, kam aber nicht zum Einsatz. Hofmann sieht Berlin als den stärkeren Aufsteiger, dennoch zählt hier nur ein Heimsieg: „Das ist eine der Mannschaften, die wir schlagen müssen, um drin zu bleiben.“

2. Spieltag, 12. Mai, 11 Uhr: Moers 08 ist spielfrei.

3. Spieltag, 17. Mai, 13 Uhr: BASF TC Ludwigshafen – Moers 08

Ähnlich wie beim Auftakt gegen Berlin sind auch hier die Vorzeichen für Moers eindeutig: Hier muss der zweite Sieg direkt nachgelegt werden, um einen weiteren direkten Konkurrenten auf dem Weg zum Klassenerhalt abzuschütteln. „Vielleicht hat Ludwigshafen in seinem ersten Erstliga-Jahr auch mit einigen organisatorischen Schwierigkeiten zu kämpfen“, will Hofmann bei der Aufstellung die Moerser Erfahrung ausspielen. Die neue Nummer eins der Hausherren, Eva Birnerova, könnte wegen eines Turniers in Prag fehlen und somit eventuell nicht gegen ihren Ex-Klub Moers dabei sein.

4. Spieltag, 19. Mai, 11 Uhr: TC Wattextra Bocholt - Moers 08

Laufen die ersten beiden Spieltage optimal, könnte Moers sogar als Tabellenführer zum amtierenden Meister nach Bocholt reisen. Für Stefan Hofmann aber nur ein Nebenaspekt, denn er sieht die Blau-Weißen eindeutig in der Favoritenrolle: „Bocholt hat wieder einen sensationellen Kader, der sehr breit aufgestellt ist. Dort stehen allein sieben Top-100-Spielerinnen unter Vertrag. Das Team ist wieder mein Titelfavorit“, lobt der Manager den Lokalrivalen. Neu sind die österreichische Nummer eins Tamira Paszek und die Ex-Moerserin Anna-Maria Levers, dazu kommen die bewährten Kräfte wie Mona Barthel.

5. Spieltag, 2. Juni, 11 Uhr: Moers 08 – M2Beute Ratingen

Auch Ratingen kann – erneut – ein Topteam stellen, wenn die Asse wie Julia Görges, Andrea Petkovic oder aber auch die Neuzugänge Mandy Minella sowie Stefanie Vögele zur Verfügung stehen. Dazu kommt auch noch der Heimvorteil im letzten Saisonspiel gegen Bocholt. Dennoch glaubt Stefan Hofmann nicht wirklich an die Meisterchancen: „Wenn Bocholt komplett ist, reicht es nicht für Ratingen. Zudem müssen die Verantwortlichen dieses Mal auch dafür sorgen, gegen Essen und Stuttgart gut aufgestellt zu sein, sonst droht hier schon eine Niederlage.“

6. Spieltag, 7. Juni, 13 Uhr: Moers 08 – Etuf Essen

Den Essenern traut Stefan Hofmann allerdings die Rolle des Geheimfavoriten zu: „Die Mannschaft hat schon im Vorjahr Ratingen zum Wackeln gebracht und ist in dieser Spielzeit noch besser geworden. Wenn dem Etuf ein Startsieg gegen Stuttgart gelingt, ist mit der frischen Euphorie und auch mit dem starken Umfeld vieles möglich.“ Unter den Neuzugängen sticht die starke Portugiesin Maria Koehler hervor, genau wie die Spanierin Estrella Cabeza-Candela.

7. Spieltag, 9. Juni, 11 Uhr: Moers 08 – TEC Waldau Stuttgart

Die Schwaben können genau wie Essen die beiden Großen ärgern. Das ist ihnen sicherlich mit der Verpflichtung der beiden deutschen Top-Talente Antonia Lottner, der früheren Moerserin, und Annika Beck schon im Vorfeld gelungen. Dazu kommt schließlich das doppelte Heimrecht gegen Bocholt und Ratingen. „Waldau kann das Salz in der Suppe werden. Zudem hat Manager Thomas Bürkle den besten Draht zu seinen Spielerinnen, so dass er wohl kaum Probleme mit der Aufstellung bekommen wird“, warnt Hofmann davor, den Außenseiter zu unterschätzen.