Moers. Spätestens nach der Aufstiegsfeier laufen beim Volleyball-Traditionsverein Moerser SC intensiv die Planungen für die neue Saison.
Hendrik Rieskamp studierte am Anfang der neuen Woche erst einmal die Statuten der 3. Volleyball-Liga. Der Trainer und Sportdirektor des Regionalliga-Meisters Moerser SC muss zwar keinen wirklichen Lizenzantrag stellen, wie das in anderen Sportarten auf Drittliga-Niveau der Fall wäre. „Trotzdem geht es in der 3. Liga professioneller zu, auch wenn wir schon in der Regionalliga die meisten Kriterien erfüllt haben“, so Rieskamp. Wie etwa den Einsatz von Ballrollern am Rande des Spielfeldes, um die Matches ein wenig schneller zu machen.
Moerser SC gewinnt 15 von 21 Spielen mit 3:0
Eine Kleinigkeit, sicher. Aber auch sehr wertvoll. Und ein Zeichen dafür, dass der MSC es weiterhin ernst meint, wenn es darum geht, den Comeback-Marsch fortzusetzen. Ziel ist bekanntlich die 2. Bundesliga, aus der sich die Moerser vor zwei Jahren zurückgezogen hatten. Teils aus Unzufriedenheit mit der zuständigen VBL, teils aus finanziellen Gründen. Nach dem geschafften Sprung in die 3. Liga wird der MSC seinen Kurs fortsetzen, mit Spielern aus der Region zu operieren. Und dies weiterhin unentgeltlich.
Coach Rieskamp, der die 3. Liga aus dem langen Engagement bei seinem Heimatverein Tecklenburger Land Volleys sehr gut kennt, gibt sich zuversichtlich: „Wir haben in der Regionalliga 15 von 21 Spielen mit 3:0 gewonnen. Wir werden auch nach dem Aufstieg eine Etage höher eine gute Rolle spielen.“ Vom erneuten Aufstieg gleich im ersten Jahr spricht Rieskamp dabei allerdings nicht. Schließlich gilt es derzeit erst einmal, die eine oder andere Baustellen bis zum Sommer zu beheben.
Moerser SC: Zweiter Zuspieler und Diagonalspieler gesucht
Für den ins Münchener Sport-Internat abwandernden Youngster Oliver Wachtel (17) müsste ein zweiter Zuspieler her. Dazu fahndet der MSC nach einem guten Diagonalspieler. „Lukas Lübke hat die Position wirklich sehr gut ausgefüllt. Aber wenn er ausfällt, wie zuletzt gegen die Rhein-Sieg Volleys, dann kriegen wir schon ein Problem. Wir brauchen eine Alternative, die eine gute Abstimmung mit und das Vertrauen zum Zuspieler erarbeiten kann“, betont Coach Rieskamp und schiebt hinterher: „Der Diagonalspieler ist ja mit die wichtigste Position auf dem Feld.“
An Kandidaten scheint es nicht zu mangeln. Zumal der Moerser SC weiter eine gute Adresse darstellt. Es gibt sehr gute Trainings- und Spielbedingungen, auf der großen Tribüne im Enni-Sportpark bei Heimspielen meist auch viele Zuschauer. Dazu unterstützt der Verein in der Regel die Spieler, wenn nötig, bei der Ausbildungs- und Arbeitsplatzsuche. Zwei Kandidaten für die Diagonalposition hat der Sportdirektor schon in Augenschein genommen: „Wir haben allerdings noch Zeit und brechen nichts übers Knie.“
U18-Spieler des Moerser SC entwickeln sich gut
Zudem scheint die U18, die zuletzt als Tabellendritter in der Landesliga unterwegs war, eine erfreuliche Entwicklung zu nehmen. „Da haben einige Jungs einen Leistungssprung gemacht und trainieren ja auch schon mit dem Regionalligateam. Der eine oder andere wird als Teilzeitspieler sicher zum Drittliga-Kader dazustoßen“, so Hendrik Rieskamp. Der fährt so nicht nur ein überlappendes Trainingskonzept zwischen den Teams. Er will das Übungsniveau natürlich auch steigern.
Ob die komplette Aufstiegsmannschaft, mit Ausnahme des nach München wechselnden Oliver Wachtel, gehalten wird, ist im Übrigen noch nicht sicher. „Es wollen alle bleiben“, versichert Sportdirektor Rieskamp, lässt die Details aber noch offen. Rieskamp weiß aus langjähriger Erfahrung, dass er ein großes und fähiges Aufgebot brauchen wird: „In dieser Saison haben wir kein Punktspiel mit dem gleichen Kader bestritten. Es gab aus diversen Gründen immer eine Fluktuation.“
Hendrik Rieskamp: Mannschaft ist noch nicht am Leistungslimit
Der Cheftrainer weiß auch um zweierlei Merkmale in der Mannschaft: „Wir brauchen noch ein wenig mehr Erfahrung. Dazu sind sicher die aktuellen Spieler noch nicht an ihrem Leistungszenit.“ Dies wird allerdings vonnöten sein, um in der 3. Liga bei elf Konkurrenten eine gute Rolle spielen zu können. Immerhin: Mit Außenangreifer Lukas Schattenberg und Libero Andre Illmer bleiben den Moersern zwei schon in der Bundesliga erfahrene Volleyballer erhalten.