Kamp-Lintfort. Muskelverletzter Torjäger des Fußball-Landesligisten kommt in der Endphase doch noch zum Zug und trifft gegen den VfB Speldorf.

Zu Luftsprüngen reichte es zwar auf dem Kunstrasen an der Franzstraße nicht. Allerdings hatten die Landesliga-Fußballer des 1. FC Lintfort nach dem schwer erkämpften 1:1 (0:1) gegen den VfB Speldorf auch keinen Grund, wirklich Trübsal zu blasen. Der muskelgezerrte und deshalb erst spät eingewechselte Florian Ortstadt rettete in der 87. Minute einen letztlich verdienten Punkt, der mit Blick auf die Abstiegsplätze durchaus noch seinen Wert haben könnte. Es war der 19. Saisontreffer des 35-jährigen Routiniers.

1. FC Lintfort mit schwacher erster Halbzeit

Mit Ersatzmann Luca Plum als Mittelstürmer für den zunächst passenden Ortstadt sowie Außenverteidiger Stefan Kapuscinski auf Rechtsaußen war schon auf dem Aufstellungszettel ersichtlich, dass die Lintforter Offensivprozente von nicht allzu üppiger Schlagzahl sein würden. Dazu wirkte Spielmacher Tim Konrad von Beginn an nicht gut im Match. Die konsequent hoch gegen den Ball verteidigenden Speldorfer mussten praktisch nur auf Fehler der Gastgeber im Spielaufbau warten. Der bemühte Mehmet-Ali Cengiz, Marvin Ehis und Kollegen fahndeten in Halbzeit eins weitgehend vergeblich nach Wegen zu brauchbaren Torchancen.

Das sorgte schnell für Unruhe, unpräzise Aktionen, viele Fehler, wenig Zweikampfgewinne. Einer der Patzer sorgte in der 31. Minute für die Mülheimer Führung. Rechtsverteidiger Cedric Sprenger ließ sich von Johannes Büchner überrumpeln. Dessen Strafraumflanke bekam Torhüter Stefan Hüpen nicht zu fassen. Am hinteren Pfosten lauernd schob Ismail Öztürk zum verdienten 1:0 ein. Mehr war leicht möglich. Dreimal rettete Hüpen bis zum Seitenwechsel in höchster Not. Die Lintforter hatten lediglich einen schönen Heber von Gabriel Derikx zu bieten. Den fischte VfB-Torsteher Leon Ossmann allerdings gekonnt herunter.

Lattenkracher von Bugra Arslanboga für 1. FC Lintfort

Trainer Meik Bodden wusste seine Elf bei Halbzeit dann neu zu justieren. Spätestens mit der Einwechslung von Robin van Radecke, seit zwei Wochen krankheitsbedingt kaum im Training, für den völlig abgemeldeten Luca Plum wendeten sich die Spielanteile. Die Lintforter drückten nun, Speldorf baute ab. Bugra Arslanboga hatte mit einem Lattenkracher in der 73. Minute Pech. Gabriel Derikx, der in Speldorfs Maxwell Bimpeck stets einen hartnäckigen Widersacher an den Fersen hatte, verpasst den Ausgleich in aussichtsreicher Strafraumposition.

Doch Lintfort hatte ja noch Florian Ortstadt. Der 35-Jährige staubte drei Minuten vor dem Spielschluss eine weite Flanke über VfB-Keeper Ossmann hinweg zum verdienten 1:1 ab. „In der zweiten Halbzeit haben wir unsere Viererkette höher geschoben, waren enger am Gegner dran und haben für den Punkt auch gefightet“, lobte Coach Bodden, „vor der Pause ist uns allerdings auch fast nichts gelungen.“

Lars Hoffmeister wechselt aus beruflichen Gründen nach Bayern

Beim 1. FC Lintfort wussten Kapitän Leslie Rume, Innenverteidiger Rafael Vizuete Mora sowie nach der Pause Marvin Ehis zu überzeugen. Kleiner Wermutstropfen für Rot-Blau: Defensivspieler Lars Hoffmeister hat einen neuen Job in Bayern angenommen und wird der Mannschaft deshalb nur noch punktuell zur Verfügung stehen.

1.FC Lintfort: Hüpen – Bu. Arslanboga (75. Ortstadt), L. Rume, Vizuete Mora (80. Hoffmeister), Sprenger (46. Sonnabend) – Ehis, Cengiz (62. K. Bodden) – Derikx, Konrad, Kapuscinski – Plum (62. van Radecke).