Bocholt. In der Fußball-Landesliga kassiert der SV Scherpenberg in Biemenhorst ein 3:6 und zwei Rote Karten. Am Ende gibt es noch Handgemenge.

Der Fußball-Freitag auf dem Kunstrasen an der Bocholter Birkenallee entwickelte sich für Landesligist SV Scherpenberg zum Skandalspiel. Beim SV Biemenhorst kassierten die arg ersatzgeschwächten Gäste nicht nur eine 3:6 (2:4)-Niederlage. Es gab auch Rote Karten wegen angeblicher Schiedsrichter-Beleidigung gegen Torjäger Tim Falkenreck und Ex-Profi Nico Klotz. Dazu gab es nach Spielende auf und außerhalb des Platzes zwei Handgemenge, nachdem eine Biemenhorster Zuschauerin offenbar Mittelfeldspieler Ömer Akbel angespuckt hatte.

Scherpenbergs Falkenreck soll Vogel gezeigt haben

Das Essener Gespann um Schiedsrichter Daniel Schierok (SV Borbeck) wollte bei Tim Falkenreck in der 63. Minute einen Fingerzeig an die Stirn gesehen haben. Was der Mittelstürmer hinterher gegenüber Trainer Ralf Gemmer vehement abstritt. In der 81. Minute wurde Außenverteidiger Nico Klotz des Feldes verwiesen. Der hatte nach eigener Aussage einen pöbelnden Zuschauer zurückbeleidigt, was der Schiedsrichter-Assistent in dieser Szene offenbar auf sich bezog.

Die beiden unwürdigen Handgemenge nach Schlusspfiff setzten einer weitgehend hektischen Partie die Krone auf. Ob ein Ordner dabei tatsächlich, wie hinterher von Gäste-Seite laustark behauptet, handgreiflich gegen einen Scherpenberger Spieler geworden war, ließ sich freilich im Getümmel nicht zweifelsfrei erkennen.

SV Scherpenberg: Badnjevic und Akdeniz treffen

Im Spiel zuvor war den Gästen natürlich der Ausfall von gleich vier Stammspielern in der Defensive arg anzumerken. Fast allen Treffern der offensiv überaus wuchtigen Biemenhorster gingen vor immerhin 200 Zuschauern bei nasskaltem und windigen Wetter schwere Scherpenberger Patzer voraus. Immerhin: Felix Scharfs 1:0 (7.) konterten Mert Can Akdeniz mit einem 20-Meter-Schuss (24.) und Nermin Badnjevic per Kopfballtreffer nach Klotz-Flanke (26.) zum 2:1 für Scherpenberg. Das 2:2 durch Jannis Schmitz per Abstauber fiel dann aber zu leicht und zu schnell.

SVB-Torjäger Schmitz legte noch seine Saisontreffer 21 und 22 in der 43. und 61. Minute nach. Dazu trugen sich beim Team von Trainer Javier Garcia Dinis auch Justin Heckers (37.) und der eingewechselte Bayar Shahab (90.) in die Torschützenliste ein. Zwischenzeitlich hatte Linksaußen Andre Rieger mit einem an Nico Klotz verschuldeten Foulelfmeter auf 3:5 verkürzt (69.). „Wir haben in der ersten Halbzeit zu viele Geschenke an den Gegner verteilt. Nach der Pause hatten wir die Partie bis zum 2:5 gut im Griff und hatten auch die Chancen auf ein Anschlusstor. Beide Roten Karten waren fragwürdig“, bilanzierte der hör- und sichtbar bediente Scherpenberger Trainer Ralf Gemmer.

Scherpenberg auch ohne Gesemann und Bougjdi

Übrigens: Auf Gästeseite waren übrigens mit Verteidiger Marcel Gesemann und Antreiber El Houcine Boudjdi (beide Oberschenkelprobleme) zwei potenzielle Startspieler kurzfristig ausgefallen.

SV Scherpenberg: Hauffe - Grevelhörster, Willing, Raczka (78. Grillemeier), Klotz – Akdeniz (62. Rustemi), Akbel – Rieger, Badnjevic, Meier – Falkenreck.