Moers. In der Fußball-Landesliga hadert Scherpenbergs Trainer Gemmer nach dem 3:4 mit vergebenen Chancen, zu wenig Ruhe und überflüssigen Kunstschüssen.
Nico Klotz war gestern wieder dabei. Der Routinier sollte die Abwehr stabilisieren. Der Rechtsverteidiger vom Fußball-Landesligisten SV Scherpenberg war zuletzt im Urlaub. So stand er gegen die Sportfreunde DJK Lowick gestern zwar wieder auf dem Platz, konnte die 3:4 (1:3)-Niederlage aber auch nicht verhindern. Unabhängig von den Gegentreffern ließen die Gastgeber schlichtweg zu viele Chancen liegen. Sechsmal hätte es in Halbzeit eins für Scherpenberg klingeln müssen. Mit dabei – ein Strafstoß, den Kapitän Nico Frömmgen nicht verwandeln konnte.
Das machten die Sportfreunde besser, sie nutzten ihre Möglichkeiten, ließen Andreas Kossenjans keine Chance, der erneut den noch nicht wieder fitten Martin Hauffe im SVS-Tor ersetzte. Der 50-jährigen Schlussmann hatte an der Niederlage aber keine Schuld. Auch wenn er nur fünf Bälle aufs Tor bekommt und dabei viermal hinter sich greifen musste.
Sonntagsschuss aus 35 Metern
Beim ersten Gegentreffer gelingt Taric Boland aus 35 Meter ein Sonntagsschuss (6. Minute). Vier Minuten später gelingt ihm das 2:0 für die Gäste. David Hulshorst erhöht für Lowick (31.) bevor Frömmgen seine zweite Strafstoßchance zum Pausenstand nutzt (45.+4).
Die Gastgeber machten weiter Druck, verhedderten sich aber bei immer mehr Chancen. Als Leonard Langenbrink erneut per Fernschuss aus 25 Metern auf 4:1 erhöhte, schien die Partie entschieden. Doch Nermin Badnjevic verkürzte (75.) und Konstantin Möllering ließ die Scherpenberger mit seinem Treffer wieder auf einen Punkt hoffen (85.).
Ausgleich ist in Reichweite
Und der war tatsächlich in Reichweite. Doch den Pass, den Frömmgen auf den freien Tim Falkenreck spielte, hätte der 23-Jährige mit mehr Ruhe annehmen sollen. Stattdessen versuchte er die Kugel nach dem ersten Kontakt in 1,20 Meter Höhe per Seitfallzieher zu verwandeln. Eine dicke Ausgleichschance.
„Das war ein gebrauchter Tag“, haderte Ralf Gemmer am Ende mit der Partie. „Wir waren die klar bessere Mannschaft und verlieren trotzdem das Ding. Eigentlich müssen wir nur die Tore machen. Wir hatten ein hohes Laufpensum, legen Lowick aber drei der vier Tore selber auf. Wir haben zu viele Ballverluste und müssen uns nicht mit Kunstschüssen versuchen.“
SVS: Kossenjans – Frömmgen, Klotz, Kuipers, Willing (71. Grevelhörster) – Akbel, Badnjevic (76. Akdeniz), Grlic (60. Meier), Möllering, Rieger (60. Grillemeier) – Falkenreck.