Essen. Nach 218 Tagen Zwangspause hat Torhüter Martin Hauffe bei Landesligist SV Scherpenberg ein Comeback gegeben. Unter Schmerzen, am Ende mit Jubel.

Eine durchaus wichtige Erkenntnis nahmen die Landesliga-Fußballer des SV Scherpenberg am Sonntagnachmittag aus Essen-Steele mit nach Hause – neben dem erst in der Endphase sicheren 5:2 (2:1)-Erfolg bei der Spielvereinigung 03/09, versteht sich: Torhüter Martin Hauffe hat 218 Tage nach seinem Achillessehnenriss das Comeback gut gemeistert. „Ich habe mich tierisch gefreut, wieder auf dem Platz zu stehen“, gab der 32-Jährige nach dem Schlusspfiff auf dem hellgrün gebleichten Kunstrasen am Landmannskamp zu Protokoll: „Gleichwohl habe immer noch Schmerzen im rechten Knie.“

Knieschmerzen wegen Überbelastung im Training

Die rühren offenbar aus einer Überbelastung im Training her. Auch Chefcoach Ralf Gemmer bleibt vorsichtig: „Wir müssen weiter ein waches Auge auf Martin haben.“ Nächsten Sonntag im Heimspiel gegen den Tabellendritten Blau-Weiß Dingden in Asberg stünde im Zweifel auch Oldie Andreas Kossenjans (50) nach seinem Kurzurlaub wieder zur Verfügung.

Gegen Dingden werden die Scherpenberger sicher eine bessere Leistung bieten müssen als in Steele. Bis zur 66. Minute waren die Gastgeber, die offensiv lange zahnlos wirkten und im Rückwärtsgang auch dicke Fehler produzierten, beim 2:2-Zwischenstand im Spiel. Das lag auch daran, dass die Scherpenberger sich dem fehlerhaften Spielniveau gegen Ende der ersten Halbzeit angeglichen hatten und die Weichen erst mit einem Abstauber von Tim Falkenreck zum 3:2 wirklich auf Sieg stellten.

SV Scherpenberg: Schönes Freistoßtor von Andre Rieger

Zuvor hatte der Mittelstürmer vier Tormöglichkeiten freistehend vor Keeper Max Nawrath liegen gelassen – ein Schuss aus kurzer Distanz prallte an die Unterkante der Latte (56.) – und war schon der Verzweiflung nah.

Zwei Treffer für den SV Scherpenberg in Steele: Zehner Ömer Akbel (in Schwarz).
Zwei Treffer für den SV Scherpenberg in Steele: Zehner Ömer Akbel (in Schwarz). © FUNKE Foto Services | Rüdiger Bechhaus

Vor dem Seitenwechsel hatte Linksaußen Andre Rieger einen 20-Meter-Freistoß schön in der linken oberen Torecke versenkt (20.). Statt einer höheren Führung hieß es drei Minuten vor dem Wechsel plötzlich 1:1. Ein Aufbaufehler von Sechser Luka Grlic nutzte Jonas Lippek freistehend aus. Gut, dass auch Steele vor dem eigenen Strafraum patzte. Nutznießer war der emsige Ömer Akbel, der mit Linksverteidiger Julian Grevelhörster und Innenverteidiger Nico Kuipers zu den besten Scherpenbergern zu zählen war.

Defensives Mittelfeld beim SV Scherpenberg schwächelt etwas

Das vor allem im Mittelfeld unaufgeräumte Scherpenberger Spiel setzte sich nach der Pause erst einmal fort. Den Gästen merkten man das Fehlen von Konstantin Möllering und El Houcine Bougjdi an. Mergin Rustemi und Youngster Grlic konnten im defensiven Mittelfeld das Geschehen gegen eher biedere Essener nicht an sich ziehen.

Die Partie stand auf der Kippe, als Keeper Hauffe an Steeles Mittelstürmer Timo Nickel einen Foulelfmeter verschuldete. „Ich habe ihn nicht berührt, für mich war es kein Strafraum“, befand zwar Hauffe. Der Ball saß trotzdem zum 2:2 (53.), verwandelt vom Gefoulten selbst.

Heber von Nico Klotz stellt Weichen auf Sieg für Scherpenberg

Nach dem 2:3 wäre Stelle fast ein drittes Mal der Ausgleich geglückt. Doch der Kopfball von Marc Geißler nach einer Ecke ging an den rechten Pfosten (70.). Routinier Nico Klotz mit einem schönen Schlenzer in die linke Torecke (76.) sowie Ömer Akbel auf Vorlage Grevelhörster sorgten für das 5:2 (87.).

SV Scherpenberg: Hauffe – Grevelhörster, Frömmgen, Kuipers, Klotz – Grlic, Rustemi (63. von Zabiensky) – Rieger (63. Grillemeier), Akbel (89. Gesemann), Meier (70. Gronemann) – Falkenreck (83. Akdeniz).