Kamp-Lintfort. Bei 32 Grad Celsius musste Fußball-Landesligist 1. FC Lintfort gegen Klosterhardt lange kämpfen. Erst ein Einwechselspieler sorgt spät für Jubel.

Man durfte nach dem 1:1 (0:1) gegen Arminia Klosterhardt in der Sonntagshitze trefflich darüber streiten, ob die Glücksgöttin auf der Seite des 1. FC Lintfort gestanden hatte oder nicht. Die Gastgeber spielten bei 32 Grad Celsius gegen tief stehende Oberhausener eine ganz starke zweite Halbzeit. Fünf Minuten vor dem Ende gelang dem eingewechselten Cedric Sprenger tatsächlich auch der überfällige Ausgleich. Was in letzter Konsequenz zu diesem Zeitpunkt etwas glücklich schien. Davor und danach stand Fortuna allerdings eher auf der Seite der Gäste.

1. FC Lintfort mit Lattentreffer und Innenpfostenschuss

Beispiele? Gab es reichlich. Emirhan Karaca etwa traf aus 18 Metern die Unterkante der Latte (68.), Robin van Radecke per Flachschuss den linken Innenpfosten (88.). Letzteres wäre wohl der Siegtreffer gewesen. Dazu schien der starke Gabriel Derikx bei diversen Großchancen am und im Arminen-Strafraum der Verzweiflung nah. Immer wieder setzte sich der Linksaußen durch – um dann den Weg zum Erfolgserlebnis nicht zu finden.

Nicht nur Derikx, auch allen seinen Kollegen musste man zugute halten, nie aufgesteckt und letztlich einen mehr als verdienten Punkt erspielt zu haben. Lintforts Trainer Meik Bodden ordnete das Gesehene richtig ein: „Die zweite Halbzeit war auch angesichts der Temperaturen ein ziemlicher Wahnsinn. Das war Druck von der 46. Minute bis zum Ende.“ Dem die Klosterhardter bei nur wenigen Kontern kaum etwas entgegenzusetzen hatten.

Comeback von Carlos Pin beim 1. FC Lintfort

Der Lintforter Offensivdruck nahm mit den sämtlichst gelungenen Einwechslungen stetig zu. Shawn Rume sorgte über die rechte Seite für Ballgewinne und Dampf, Torjäger Carlos Pin bei seinem Comeback nach fast sechs Wochen Pause für mehr Bewegung und Torgefahr.

Wieder da: 1. FC Lintforts Torjäger Carlos Pin (links), hier gegen Enes Bayram von Arminia Klosterhardt.
Wieder da: 1. FC Lintforts Torjäger Carlos Pin (links), hier gegen Enes Bayram von Arminia Klosterhardt. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Und doch brauchte es einer kleinen Verzweiflungstat, um das zugegeben schön herausgespielte 0:1 durch Emre Onur (27.) noch auszugleichen. Shawn Rume ließ im Anschluss an eine Ecke einen 30-Meter-Strahl los, den Arminia-Torhüter Bayram Talha nach vorn abprallen ließ. Der trotz Verletzung noch eingewechselte Innenverteidiger Cedric Sprenger nutzte seinen unverhofften Abstauber aus kurzer Zieldistanz per Beinschuss. Die nur gut 150 Zuschauer an der Franzstraße jubelten natürlich trotzdem.

Klosterhardts Trainer Landers hinter der Bande

Gegen den zweiten Durchgang war Halbzeit eins übrigens langweiliger Sommerfußball zweier Teams, die ersatzgeschwächt partout auf Ballsicherheit aus waren. Auf Lintforter Seite hatte Spielmacher Tim Konrad per Kopf und Fallrückzieher die beiden einzigen Möglichkeiten. Klosterhardt hatte im Gegenzug lediglich das Führungstor zu bieten.

„Nach der Pause haben wir uns zu sehr hinten reindrücken lassen, hatten auch wenig Ballkontrolle. Deshalb war das 1:1 natürlich verdient“, gab Arminia-Trainer Marcel Landers zu. Der Ex-RWO-Profi musste wegen einer Roten Karte gegen seine Bank beim 2:2 gegen den SV Scherpenberg vergangenen Sonntag die Partie hinter der Bande verfolgen.

1. FC Lintfort: Hüpen – Hasse (62. S. Rume), Schons, Thiel (54. Sprenger), Kapuscinski – Karaca (78. Ehis), Cengiz (54. Plum) – Derikx, Konrad (62. Pin), van Radecke – K. Bodden.