Am Niederrhein. Strittiger Spielabbruch im Heimspiel gegen den TSV Wachtendonk-Wankum: Das sagt Ex-Profi Salih Altin von Fußball-Bezirksligist TuS Asterlagen

Der Abbruch des Heimspiels gegen den TSV Wachtendonk-Wankum beim Stande von 1:1 in der 75. Minute nach einem angeblichen Kopfstoß eines Zuschauers gegen Gästespieler Kai Baumeister stimmte TuS Asterlagens Cheftrainer Tugay Yilmazer auch am Tag danach traurig: „Der Verein hat in den vergangenen Jahren sehr viel getan, um das negative Image abzustreifen. Da tun solch ein Spielabbruch und die negativen Schlagzeilen, die sich daraus ergeben, natürlich richtig weh.“

TuS Asterlagen: Sportgericht hat nun das Wort

Dass den Fußball-Bezirksliga-Aufsteiger eine Geldstrafe erwarten dürfte, weil die Ordner nicht schnell genug zur Stelle waren, ist sicher unstrittig. Asterlagens Kapitän und Co-Trainer Salih Altin, der gegen Wachtendonk wegen einer Oberschenkelverhärtung pausieren musste, sieht das auch so, sagt aber: „In der Champions League gibt es bei Spielen Hunderte von Ordnern. Und auch da gibt es immer mal wieder Flitzer auf dem Spielfeld, die keiner einfangen kann.“ Der Zuschauer unter den 150 Anwesenden wurde von den Ordnern zügig gestellt und erhielt Platzverbot.

Wie der Abbruch sportgerichtlich einsortiert wird, ist noch unklar. Salih Altin hat dazu eine klare Meinung: „Ein Zuschauer ist bei einer Rangelei wegen eines strittigen Freistoßes an die Wachtendonker Bank und stand mit einem Spieler Kopf an Kopf. Es wurde aber kein Kopfstoß ausgeführt, beide haben sich nur weggeschoben. Dabei ist der Wachtendonker Spieler zu Boden gegangen, aber wieder aufgestanden. Danach gingen die Wachtendonker in die Kabine und wollten nicht mehr weitermachen.“

Traurig über den Spielabbruch vom Sonntag: TuS Asterlagens Trainer Tugay Yilmazer.
Traurig über den Spielabbruch vom Sonntag: TuS Asterlagens Trainer Tugay Yilmazer. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

TuS Asterlagen wartet zehn Minuten auf Wachtendonker Rückkehr

Offenbar war Schiedsrichter Jan Stumpe danach noch in der Umkleide und fragte bei Spielertrainer Carlos Hurtado Martinez nach. Die Asterlager standen zehn Minuten lang auf dem Spielfeld und warteten vergeblich. „Der Schiedsrichter wollte weiterspielen lassen. Ich glaube auch nicht, dass eine solche Szene einen Spielabbruch nach sich ziehen muss“, betont Ex-Profi Altin, der in seiner Karriere schon für den Wuppertaler SV und den VfB Lübeck aufgelaufen ist.

TuS Asterlagen: Gelb/Rot gegen Ali Basaran

So oder so wird der Referee natürlich einen Sonderbericht anfertigen. Zum Zeitpunkt des Abbruchs hatte es nach Toren von Nick Armbrüster (49.) für die Gäste und Berhan Catik per Elfmeter (54.) für Asterlagen 1:1 gestanden. Die Gastgeber kassierten rund um die ominöse Kopf-an-Kopf-Szene einen kuriosen Platzverweis. Ali Basaran sah die Gelbe Karte wegen der geschilderten Rangelei an der Seitenlinie, zog sich wenig später, als die Wachtendonker vom Platz gingen, das Trikot aus. Referee Stumpe bestrafte dies, weil die Partie noch nicht ordentlich abgebrochen war, mit Gelb/Rot. „Den Feldverweis waren wir selber schuld, so sind eben die Regeln“, kommentierte Trainer Tugay Yilmazer am Montag trocken.

TuS Asterlagen erwartet am Freitagabend den Kevelaerer SV

Übrigens: Schon am Freitagabend ist der TuS bei einem Heimspiel in der Bezirksliga erneut im Einsatz. Dann kommt der Kevelaerer SV auf den Aschenplatz an der Essenberger Straße in Rheinhausen.