Oberhausen. Mit der besten Saisonleistung bislang holte Fußball-Landesligist SV Scherpenberg in Klosterhardt einen verdienten Punkt – ohne Kostas Mitroglou.

Trainer Ralf Gemmer fasste die Geschehnisse der vergangenen drei Wochen rund um den SV Scherpenberg etwas zynisch zusammen: „Wir machen ja fast mehr Schlagzeilen als der FC Bayern.“ Vor dem Landesliga-Kick am Sonntag bei Arminia Klosterhardt, das die Gäste am Sonntag im Estadio am Hans-Wagner-Weg nach einer starken Leistung mit 2:2 (1:2) positiv gestalteten, kam eine weitere Schlagzeile hinzu. Ex-Nationalspieler Kostas Mitroglou hat sich nach nur fünf Saisonpflichtspielen bei den Moersern verabschiedet.

Vordergründig spielte es sicher eine Rolle, dass der 35-jährige Grieche mit reichlich Champions-League-Erfahrung in Klosterhardt als Angriffsjoker auf die Bank sollte. Nach zwei Niederlagen zuletzt hatte Coach Gemmer bereits gegrübelt, sein bisheriges 4-4-2-Spielsystem mit Mitroglou und Tim Falkenreck als offensives Doppel auf nur eine Spitze umzustellen und mehr eigene Laufbereitschaft bei gegnerischem Ballbesitz einzufordern. Eigentlich eine Grundsätzlichkeit, die Mitroglou zuletzt aber nicht unbedingt zu erfüllen gedachte.

SV Scherpenberg mit starkem 2:2 in Klosterhardt

Eine Rolle dürften bei der schnellen Trennung auch interne Probleme gespielt haben. „Am Anfang war ich eigentlich sehr positiv, die ersten Testspiele liefen ja auch sehr gut. Aber es hat sich in den vergangenen Wochen schnell in diese nun eingeschlagene Richtung entwickelt“, erklärte Coach Gemmer vor dem Spiel in Klosterhardt am Sonntag.

Die Scherpenberger Bank in Klosterhardt mit Cheftrainer Ralf Gemmer (links).
Die Scherpenberger Bank in Klosterhardt mit Cheftrainer Ralf Gemmer (links). © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Der hatte die Mannschaft auf sein favorisiertes 4-2-3-1-Spielsystem umgebaut: Falkenreck als Stoßstürmer vorn, dahinter Ömer Akbel auf der Spielmacherposition, Konstantin Möllering im offensiven und El Houcine Bougjdi im defensiven Mittelfeld. Die Außenbahnen besetzten Andre Rieger bei seinem ersten Starteinsatz nach Verletzungspause sowie Andre Meier.

Andreas Kossenjans hält Foulelfmeter und kassiert trotzdem das 1:1

Von Beginn an zeigten die Gäste einen starken Auftritt: engagiert, spielfreudig, laufstark Andre Rieger verwertete eine Meier-Flanke per Flachschuss zur Führung (6.). Dann stand zweimal Fortuna nicht aufseiten der Scherpenberger. Der von Nico Kuipers an Mirac Bayram verursachte Foulelfmeter war strittig. Emre Onur verwandelte im Nachschuss, nachdem Keeper Andreas Kossenjans die Kugel zunächst abgewehrt hatte (10.).

Es kam noch ungünstiger: Niklas Daunheimer brachte Arminia mit einem abgefälschten Schuss in Führung (22.). Spätestens nach diesem Treffer wurde es hektisch auf dem Platz. Beide Teams schenkten sich nichts. Referee Tim Flores aus Bocholt ließ zu viel durchgehen, bewertete einige Aktionen zum Ärger beider Seiten auch falsch.

SV Scherpenberg: Andre Riegers Freistoß gegen den Innenpfosten

Klosterhardts Coach Marcel Landers kassierte nach der Pause wegen Reklamieren die Rote Karte. Hier spielte Scherpenberg klar überlegen. Rieger traf per Freistoß den Pfosten, zweimal war der für den am Sprunggelenk verletzten Meier eingewechselte Luca Grillemeier nicht zielgenau. Ein Solo von Tim Falkenreck klärte Klosterhardt auf der Torlinie.

In der fünften Minute der Nachspielzeit gelang Scherpenberg aber doch noch der mehr als verdiente Ausgleich. Ex-Armine Nico Kuipers, neben Grevelhörster, Bougjdi, Rieger und Akbel ein Aktivposten, erzielte das umjubelte 2:2.

Scherpenbergs Trainer Ralf Gemmer lobt seine Mannschaft

„Ich habe heute die beste Saisonleistung gesehen. Wir hätten das Spiel eigentlich gewinnen müssen“, so Trainer Ralf Gemmer.

SV Scherpenberg: Kossenjans – Grevelhörster (68. Gronemann), Frömmgen, Kuipers, Klotz – Bougjdi, Möllering – Rieger, Akbel, Meier (46. Grillemeier) – Falkenreck.