Mülheim/Moers. Im Topspiel der Fußball-Landesliga verliert der SV Scherpenberg vor 1500 Gästen beim Mülheimer FC mit 0:1. Oberliga-Aufstieg ist fast verspielt.
Das Regenwetter über dem Mülheimer Ruhrstadion passte treffend zur Gemütslage der Landesliga-Fußballer des SV Scherpenberg. Im Topspiel beim neuen Tabellenführer Mülheimer FC verlor die Mannschaft von Trainer Ralf Gemmer am Sonntagnachmittag unglücklich mit 0:1 (0:1) und ist bei drei Punkten Rückstand vor dem finalen Saisonspiel nun auf kräftige Schützenhilfe von Blau-Weiß Dingden angewiesen. Nur ein Heimsieg der Dingdener nächsten Sonntag über Mülheim kann Scherpenberg nun noch zum Oberliga-Aufstieg verhelfen. Vorausgesetzt, die Moerser gewinnen auch ihr Heimspiel gegen Arminia Klosterhardt.
„Wir haben erst in der zweiten Halbzeit mehr Laufbereitschaft und Feuer gezeigt. Am Ende hat bei guten Chancen aber auch ein wenig das Glück gefehlt“, befand Trainer Ralf Gemmer, nachdem auch die neunte Minute der Nachspielzeit ohne Torjubel für die Gäste-Fans unter den gut 1500 Zuschauern geendet hatte. „In der ersten Halbzeit hat nicht viel gepasst. Man muss die Niederlage akzeptieren – auch wenn das natürlich frustrierend ist – und nun auf den letzten Spieltag hoffen“, erklärte der wieder einmal überragende Kapitän Nico Frömmgen. „Wir haben zu spät aufgedreht, trotzdem hätte es zu einem Unentschieden reichen können. Das wäre jedenfalls verdient gewesen“, bilanzierte Ex-MSV-Profi Nico Klotz, der die Partie nach Muskelverletzungspause als Rechtsverteidiger durchgespielt hatte.
SV Scherpenberg: Zwei Wechsel in der Startelf
Trainer Ralf Gemmer hatte mit zwei Personalwechseln in der Startelf auf das magere 1:1 gegen Broekhuysen vor einer Woche reagiert. Ex-MSV-Profi Klotz startete nach überstandener Muskelverletzung als Rechtsverteidiger, Marcel Gesemann rückte für Linus Ansumana in die Innenverteidigung. Die Gäste starteten gut, schienen zunächst Ball und Gegner unter Kontrolle zu haben.
Doch mit dem ersten brauchbaren Mülheimer Angriff nach 13 Minuten jubelten die MFC-Fans unter den gut 1500 Zuschauern auf der gut gefüllten Tribüne des Ruhrstadions. Obinna Asagwara setzte sich auf der rechten Seite gegen Außenverteidiger Hendrik Willing durch und zog dann aus 20 Metern ab. Die Kugel schlug bei strömendem Regen und pitschnassem Kunstrasen flach im linken Eck von SVS-Torhüter Tobias Prigge ein. Ein unhaltbares Geschoss.
Der Dämpfer aus Gästesicht hinterließ Wirkung. Trotz gutem Ballvortrag vermochte der bisherige Spitzenreiter es nicht, wirklich gefährliche Situationen vor dem MFC-Tor zu kreieren. Auch wenn sich gerade Spielmacher El Houcine Bougjdi sichtlich mühte. Eine verunglückte Klotz-Flanke, die Mülheims Keeper Tolunay Isik zu einer von immerhin fünf Ecken für Scherpenberg lenkte, war einzig erwähnenswert. Gleichwohl gab es auch vor dem Gäste-Gestänge keine Situation, wo die Zuschauer hätten den Atem anhalten müssen.
Zwei dicke Strode-Chancen für Scherpenberg
In Halbzeit zwei änderte sich das Bild erst, nachdem Coach Gemmer die schwachen Maximilian Stellmach und Valdet Totaj gegen Andre Rieger und Baran Özcan getauscht hatte. Zuvor hatte der MFC mit einem Lattenkracher von Torjäger Anil Yildirim das mögliche 2:0 haarscharf verpasst. Keeper Prigge hatte die Handschuhe noch am Ball (58.).
Doch der anschließende Sturmlauf der Gäste, letztlich zwölf Ecken, ein Lattentreffer von Andre Meier (89.) und am Ende zwei dicke Chancen von Darius Strode (90.+5) im Mülheimer Fünf-Meter-Raum, die MFC-Keeper Tolunay Isik im Getümmel irgendwie vereitelte, reichten nicht aus, um das erlösende 1:1 zu erzwingen.