Moers. Der 66-jährige international erfahrene Fußballfunktionär ist der neue Vorsitzende beim MSV Moers – will sich beim B-Ligisten komplett einbringen.

„Ich bin jetzt schon immer viel hin- und hergefahren. Im Umfeld hier wohnt doch noch meine ganze Familie und der MSV Moers war mein erster Verein. Dem möchte ich was zurückgeben“, sagt Helmut Sandrock. Der Fußballfunktionär ist der neue Vorsitzende beim MSV Moers, womit der Verein nicht nur quasi die personifizierte Fußballkompetenz mit internationaler Erfahrung in verantwortungsvoller Position installieren konnte, sondern auch jemanden zurück nach Meerbeck geholt hat, der Erfahrung in Vereinsführung hat und über ein ungeheueres Netzwerk verfügt.

Immerhin war Helmut Sandrock von 2000 bis 2002 Vorstandsvorsitzender vom MSV Duisburg, der damals gerade in die 2. Bundesliga abgestiegen war. Von 2003 bis 2006 war er leitend im Organisationskomitee des Deutschen Fußballbundes (DFB) für die bevorstehende Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Land aktiv. Danach bis 2008 Geschäftsführer des FC Red Bull Salzburg, mit dem er 2007 mit Trainer Giovanni Trapattoni österreichischer Meister wurde.

Ehemaliger Generalsekretär beim DFB

Schließlich wechselte er zum DFB – erst als Direktor für den Spielbetrieb, die Talentförderung, das Trainerwesen und die Juniorennationalmannschaften ab 2012 als Generalsekretär. 2016 trat er zurück und war von 2017 bis 2018 Geschäftsführer beim Karlsruher SC. Das alles sind nur einige Posten und Stationen auf dem Weg des 66-Jährigen, der in Herten wohnt.

Der Schritt, nun zu einem Verein aus der Fußball-Kreisliga B zu gehen, sei für ihn mehr eine Herzensangelegenheit als ein sportlich motivierter gewesen.

„Ich bin hier aufgewachsen und gebe nun mein ganzes Knowhow und meine Kompetenz da rein“, versichert Sandrock. Ihm ist vor allem daran gelegen, dass mit dem Umbau des altehrwürdigen Rheinpreussen-Stadions, wo bekanntlich zwölf Millionen Euro an der Bismarckstraße investiert werden, am Ende auch ein zukunftsfähiges Konzept für alle Beteiligten greifen kann.

„Ich bin hier aufgewachsen“

Immerhin soll die neue Sportanlage sowohl Anlaufstelle für die Öffentlichkeit als auch neue Heimat wohl für drei Sportvereine werden. Neben dem MSV Moers wären das der SC Rheinkamp und der Moers Cricket Club, der bereits schon jetzt das Gelände nutzt.

Zu seinem MSV, bei dem der ehemalige Junioren-Nationalspieler aber sehr früh verletzte Sandrock das Fußballspielen gelernt hat, hat er natürlich eine besondere Beziehung. „Ich will den Verein lebensfähig halten und auch die neue Infrastruktur“, so der MSV-Vorsitzende. Dabei setzt er auf das Konzept „„Der neue Meerbecker Weg“ und auf den Ausbau der sozialen Infrastruktur. So will er die Menschen in Meerbeck und Umgebung für das Projekt und den Verein interessieren und möglichst begeistern.

Umbau des altehrwürdigen Rheinpreussen-Stadions

Allem voran will Helmut Sandrock die Jugendarbeit forcieren, die Fußballabteilung wieder aufleben lassen – „das ist bereits im Aufbau“ – und der Tennisabteilung mehr Leben einhauchen. Denn auch die bekommen neue Plätze. „Der MSV Moers muss ein breit aufgestellter Mehrspartenverein sein“, sagt der neue MSV-Chef, der dafür im Meerbecker Verein Unterstützung gesucht und gefunden hat.

Frank Bonert ist der neue Geschäftsführer, Michael Balters stellvertretender Vorsitzender, Sandra Sanner Schriftführerin und Bastian Hohmann kümmert sich um alles Digitale.

>>>DAS SAGT DER VORGÄNGER MARTIN BORGES

„Das war keine Kampfabstimmung“, versichert Martin Borges. Bereits im Vorfeld war abgesprochen, dass er nicht weitermachen wolle. „Ich suche ja seit fünf Jahren einen Nachfolger.“ Die Aufgaben und Herausforderungen mit der neuen Sportanlage würden zunehmen. „Für ein ausreichendes Engagement habe ich zu viel zu tun, bleib dem Verein aber erhalten.“