Bonn. Im Spiel um die Meisterschaft der 2. Volleyball-Bundesliga verliert der Moerser SC bei TuS Mondorf mit 2:3. Orthmann am Knie verletzt.
Der vorerst letzte Auftritt des Moerser SC im Profi-Volleyball war ein doppeltes und am Ende tränenreiches Drama: Trotz einer vor allem kämpferisch erstklassigen Vorstellung verlor das Team von Cheftrainer Hendrik Rieskamp das Finale um die Zweitliga-Meisterschaft beim TuS Mondorf in der Bonner Hardtberghalle mit 2:3 (20:25, 25:22 19:25, 28:26, 13:15). Dazu verletzte sich Außenangreifer Felix Orthmann kurz vor Schluss schwer am linken Knie.
Vor gut 1000 bestens aufgelegten Zuschauern hatten die Teams zunächst mit Nervosität vor lautstarker Kulisse zu kämpfen. Auf beiden Seiten gab es im ersten Satz eine Menge Aufschlagfehler. Die Mondorfer machten ihre Sache im Block allerdings entscheidend besser und erspielte sich in der Satzmitte erstmals einen Vorsprung.
150 MSC-Fans feuern ihr Team an
Auf Moerser Seite war Diagonalspieler Marvin Prolingheuer, ähnlich wie beim 2:3 gegen den SV Lindow-Gransee vor zwei Wochen in Rheinkamp, nicht wirklich gut aufgelegt. Cheftrainer Hendrik Rieskamp reagierte zügig, brachte bei 16:20-Rückstand Chris Carter für den ehemaligen Bundesliga-Spieler. Der erste Durchgang war allerdings nicht mehr zu retten.
Chris Carter brachte seine Qualitäten im Angriff dann im zweiten Satz besser zur Geltung und hatte großen Anteil daran, dass der MSC zwischenzeitlich mit 18:11 führte. Mondorf kämpfte sich aber heran, verkürzte auf 18:19 und 21:22, leistete sich dann aber denkbar ungünstig einen Aufschlagfehler. Maximilian Kersting nutzte den zweiten von drei möglichen Satzbällen zum umjubelten 1:1. Die rund 150 MSC-Fans standen natürlich auf den Sitzen.
Moerser SC wehrt Matchball im vierten Satz ab
Auf einen dritten Satz mit Vorteilen für die Gastgeber folgte ein dramatischer vierte Durchgang. Erst vergab der MSC einen Satzball, dann die Mondorfer bei 25:24 einen Matchball. Der aufs Feld für den nachlassenden Carter zurückgekehrte Marvin Prolingheuer vollstreckte dann den dritten Moerser Satzball zum 28:26.
Es folgte ein fünfter Satz, in dem der MSC einen 4:9-Rückstand aufholte, durch Prolingheuer sogar 13:12 führte und nur zwei Bälle von der Meisterschaft entfernt war. Doch am Ende lag auch das Glück ein wenig mehr auf der Mondorfer Seite. Während der TuS nach 2:20 Stunden Spielzeit mit Konfetti und Kunstnebel den ersten Zweitliga-Titel der Vereinsgeschichte feierte, saßen die Moerser konsterniert auf dem Hallenboden, es flossen Tränen.
Moerser SC: Felix Orthmann schwer am Knie verletzt
Auch das von den Gastgebern eilig angebotene Trostbier half kaum. Felix Orthmann schon mal gar nicht. Der lag nach seiner Knieverletzung beim Stande von 9:11 im fünften Satz auch noch eine halbe Stunde nach Spielende auf einer blauen Schulmatte und wurde von Physiotherapeut Jörn Becker am linken Knie umfangreich verarztet.
Trainer Hendrik Rieskamp brauchte eine ganze Weile, um die Enttäuschung des verpassten Titelgewinns in Worte zu fassen: „Die Mannschaft hat gut gespielt und alles auf dem Feld gelassen. Dass unsere starke Gemeinschaft nun gesprengt wird durch die Entscheidung, die Zweite Liga zu verlassen, tut nach einer solch bitteren Niederlagen noch mehr weh.“
MSC-Start-6: Kersting, Brentel, Orthmann, Breburda, Prolingheuer, Kapusniak - Libero: Illmer; eingewechselt: Carter, Schattenberg, Maciejewicz.