Krefeld/Moers. Bei Handball-Drittligist HSG Krefeld Niederrhein übernimmt der Moerser Unternehmer Simon Krivec weitere 24 Prozent der Gesellschafteranteile.
Das neue Jahr 2022 beginnt für die HSG Krefeld Niederrhein, die bekanntlich vor einigen Monaten mit dem Moerser SC auf Handball-Ebene fusioniert hat, mit durchaus bemerkenswerten Veränderungen. Thomas Wirtz, der mit seiner Werkzeugbau-Firma seit langem auf den gelb-schwarzen Jerseys der HSG wirbt und auch beim Fußball-Landesligisten VfR Fischeln engagiert ist, hat seine Gesellschafteranteile beim Handball-Drittligisten an den Moerser Apotheker und Geschäftsmann Simon Krivec verkauft. Wie viel die 24 Prozent wert sind, die auf Simon Krivec übergehen, darüber lässt sich nur spekulieren
HSG Krefeld: Neuer Kreisläufer aus Leichlingen
Der 34-jährige Krivec, der bei der HSG als Vereinsvorsitzender und nun auch als personeller Allein-Gesellschafter der für das Drittligateam zuständigen Spielbetriebs- und Marketing-GmbH fungiert, hält jedenfalls nun 48 Prozent der Anteile. Eine Anteilsmehrheit verbleibt beim Verein. Im Handball gilt wie im Fußball die 50+1-Regel. Mehr als 50 Prozent der Klubanteile sollen in den Händen der Vereinsmitglieder liegen.
„Wir verlieren Thomas Wirtz zwar als Gesellschafter, nicht aber als Freund und Berater“, betont Simon Krivec, der sich offen für neue Gesellschafter zeigt: „Da schließe ich nichts aus. Ein neuer Input tut einem Verein oder einer Gesellschaft in der Regel gut.“
Bei der HSG Krefeld auch „im roten Bereich“ gearbeitet
Immerhin dürfte die Firma Wirtz der HSG als Trikotsponsor erhalten bleiben und einen Teil des Jahresetats weiter tragen. „Davon gehe ich aus, auch wenn ich nun auf der anderen Seite des Verhandlungstisches sitze“, betont Thomas Wirtz. Der Firmenbesitzer ist einer der Mitgründer der HSG Krefeld. In seine Zeit fällt unter anderem der Aufstieg in die 2. Bundesliga im Frühjahr 2019 nach einem Coup in letzter Sekunde vor 4500 Zuschauern beim HC Empor Rostock.
„Es war fraglos eine tolle Zeit für mich. Es hat sich aber auch gezeigt, dass man als Unternehmer und Mitstreiter in einigen Funktionen im Verein oft im roten Bereich arbeitet. Weil wir derzeit personell besser denn je aufgestellt sind, ist es für mich der perfekte Zeitpunkt für den Ausstieg“, sagt Wirtz.
HSG hat die Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga im Visier
Acht Vorrundenspiele stehen noch auf dem Programm, darunter auch eine Heimpartie am 26. Februar im Enni-Sportzentrum in Rheinkamp, dann soll die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga erreicht sein. Derzeit liegt die HSG auf Platz zwei der Drittliga-Staffel D hinter SGSH Dragons. Das soll mindestens so bleiben. Mit Alexander Kübler wurde deshalb zügig ein Nachfolger für Kreisläufer Antonio Juric (zum TSV St. Otmar/Schweiz) verpflichtet.
Der 32-Jährige kommt von Ligakonkurrent Leichlinger TV, der sich nach Saisonende aus der 3. Liga zurückzieht. „Alex ist eine erfahrene Kämpfernatur und hat schon Spirit im Training bei uns gezeigt“, lobt Chefcoach Maik Pallach.
Übrigens: In der 3. Liga geht es für die HSG am Freitagabend, 14. Januar, um 20 Uhr bei den Bergischen Panthern in Burscheid weiter.