Moers. Für den 32 Jahre alten Scherpenberger Mittelfeldakteur ist die Blessur aus der Partie gegen Dingden (1:4) nicht die erste schwere Knieverletzung.

Die Landesliga-Partie zwischen den gastgebenden Blau-Weißen aus Dingden und dem SV Scherpenberg hatte sich nach turbulentem Beginn gerade ein wenig beruhigt, als es passierte. Auf Höhe der Mittellinie hatte BWD-Flügelspieler Ferhat Cavusman den Ball mit einer Körpertäuschung gegen Daniel Agostino behauptet. Der Scherpenberger Mittelfeldspieler setzte nach – und fiel plötzlich schreiend zu Boden. Es könnte der letzte Zweikampf des aktiven Fußballers Daniel Agostino gewesen sein, denn alles deutet auf einen neuerlichen Kreuzbandriss hin. Seine Verletzung war für die ambitionierten Moerser der negative Höhepunkt eines gebrauchten Nachmittags, an dessen Ende beim 1:4 die erste Saisonniederlage stand.

„Das ist an Tragik kaum zu überbieten. Er ist jetzt 32 Jahre alt und hatte schon zwei Kreuzbandrisse“, mochte sein Trainer Ralf Gemmer später kaum noch an eine Rückkehr Agostinos auf den Platz glauben: „Dabei hat Daniel so eine geile Vorbereitung hingelegt.“

Leistungsträger wie Altin und Frömmgen fehlen bereits

So bitter die schwere Verletzung für den Kicker selbst ist, wiegt sie auch für die sportlichen Ambitionen des SVS, der seit Beginn der Vorbereitung schon einige verletzungsbedingte Ausfälle wichtiger Stützen hinnehmen musste, schwer. Auch bei der ersten Saisonniederlage in Hamminkeln-Dingden fehlten Leistungsträger wie Kapitän Nico Frömmgen (Agostino trug die Binde bis zu seiner Auswechslung) oder Salih Altin.

Als Ausrede für den miserablen Auftritt wollte Ralf Gemmer die Abwesenheit der sonstigen Führungsspieler aber keineswegs anführen. Der Trainer verneinte das sogar vehement: „Die Spieler, die hier auf dem Platz standen, müssen es einfach besser machen. Wir hatten ganz klar das Potenzial, um diese Partie hier spielerisch zu dominieren. Das haben wir nicht geschafft“, ärgerte sich Gemmer.

Auch interessant

Über ihre flinken Außenspieler wollten die Scherpenberger Dingdens körperlich robuste Defensive eigentlich knacken. Wie es hätte gehen können, zeigten die Gäste nach dem frühen Rückstand auch mehrfach mit flachen Zuspielen auf Rechtsaußen Andre Meier, doch spätestens nach dem Dingdener 2:0 warf der SVS den Matchplan komplett über den Haufen. „Gegen Dingden mit langen Bällen in die Mitte, das ergibt überhaupt keinen Sinn“, verzweifelte Gemmer am Spielfeldrand. Überheblichkeit, wie sie einige der zahlreich mitgereisten Scherpenberger Anhänger ihrem Team attestierten, wollte der Übungsleiter zumindest nicht ausgemacht haben: „Wir wussten genau, was auf uns zukommt und dass Dingden nicht mehr allzu viel mit der Mannschaft aus der Vorsaison zu tun hat“, betonte Gemmer.

Sonntag beim TSV Wachtendonk-Wankum

Seinen Schützlingen gab er direkt nach dem Schlusspfiff dennoch einige deftige Worte mit auf den Weg. Beim Training am Dienstag dürfte noch eine weitere Standpauke folgen, bevor die Vorbereitung auf die nächste schwierige Auswärtspartie in Wachtendonk (Sonntag, 16 Uhr) beginnt.