Erfurt/Moers. Der Moerser Fußballtrainer Robin Krüger erlebt beim Regionalligisten Erfurt die Insolvenz. Nun geht es da weiter. Mit Krüger und einem Neuzugang.
Im vergangenen Winter, bevor die Corona-Pandemie die ganze Welt umklammerte, hatte der mittlerweile 31-jährige Moerser Fußballtrainer Robin Krüger beim Regionalligisten FC Rot Weiss Erfurt eine schwere Zeit zu überstehen. Als damaliger Cheftrainer der ersten Mannschaft erlebte er Ende Januar, dass die Insolvenz trotz einiger Strohhalme in greifbarer Nähe schließlich doch nicht mehr abzuwenden war. Für die Profi-Mannschaft war kein Geld mehr da, Insolvenzverwalter Volker Reinhardt musste handeln. Der Spielbetrieb der RWE-Profis wurde eingestellt, der ambitionierter Fußballtrainer Robin Krüger verlor seinen ersten Cheftrainerposten unter Profibedingungen.
Aber jetzt ist Krüger wieder da. In Erfurt. Als Trainer bei Rot-Weiss. Allerdings in der Oberliga. Doch die Ligazugehörigkeit war für ihn nicht das ausschlaggebende Kriterium. Vielmehr möchte er dort etwas aufbauen. Und die Erfurter zählen auf den jungen Moerser.
„Franz Gerber, der neue Investor und sportlicher Entscheidungsträger bei RWE hat den Kontakt zu mir gesucht, nachdem feststand, wie es in Erfurt weitergehen wird“, so Robin Krüger. Gerber gab für Krüger den Ausschlag, sich erneut auf das Abenteuer Rot-Weiss Erfurt einzulassen. „Er war für mich entscheidend“, stellt der Moerser klar. Gerber, der 66-jährige frühere Fußball-Profi, der zwar in München geboren und auch von 1964 bis 1971 bei Bayern München unter Vertrag war, gilt heute noch als St.-Pauli-Legende. Dort war er mit Unterbrechungen dreimal als Spieler aktiv, schoss in 159 Partien für die St. Paulianer 108 Tore.
Franz Gerber ist entscheidend
Später war Gerber als Trainer unter anderem bei Hannover 96, Jahn Regensburg und natürlich St. Pauli aktiv. In den drei Vereinen war Gerber auch bereits in führenden Positionen aktiv. Und nun will er als Investor gemeinsam mit Robin Krüger den Untergang des Traditionsklubs RW Erfurt verhindern.
Gerber sei bereits im Winter aktiv bei den Erfurtern gewesen. Als Mitinvestor und auch im sportlichen Bereich. Doch erst jetzt konnte er richtig einsteigen. „Das erste Jahr wird für uns allerdings richtig schwierig“, weiß Krüger. „Die Planungssicherheit kam für RWE eben sehr spät, jetzt haben wir einiges aufzuholen, sind in vielerlei Hinsicht spät dran.“ Das gilt vor allem im Aufbau einer neuen Mannschaft für den Neustart in der Oberliga. Die Regionalligaspieler aus der Pleitensaison sind alle weg. Wobei „alle“ nicht ganz richtig ist.
Gestern Abend stellte Robin Krüger bei seinem neuen, alten Verein mit seinem ersten Neuzugang gleich einen alten Bekannten vor. Marcel Bär, der in der vergangenen Saison bereits im RWE-Regionalligateam gestanden hat, wird wieder für den Verein auflaufen. Der 21-jährige rechte Verteidiger ist nach Krüger der zweite Rückkehrer. Manch andere Spieler hätten dem Trainer gesagt, dass sie nun bei anderen Klubs unter Vertrag stünden, sonst gerne mit ihm weitergemacht hätten.
Platz im gesicherten Mittelfeld
So peilt Robin Krüger für die kommende Spielzeit erst einmal einen Platz im gesicherten Mittelfeld an. Er möchte in erster Linie eine solide Saison spielen. Doch am Ende der Spielzeit 2021/2022 sollte möglichst schon die Rückkehr in die Regionalliga erfolgen. „Ich bin davon überzeugt, wie es nun in Erfurt gemacht wird – und das es am Ende auch klappt“, versichert Robin Krüger. Sonst hätte er die Rückkehr bestimmt auch nicht in Erwägung gezogen.
Immerhin war die Wohnung dort gekündigt. Die Zelte insgesamt wieder abgebrochen. Momentan lebt Krüger übergangsweise im Hotel. So war es aber auch zu Anfang bei seinem erste Engagement bei RWE. Bald macht er sich wieder auf Wohnungssuche, ohne dabei die Spielersuche aus dem Auge zu verlieren.
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Die Vereinsgremien von RW Erfurt haben nun eine Einigung mit dem Insolvenzverwalter getroffen. Erst danach stieg Franz Gerber bei dem Traditionsverein im Osten als Investor ein.
In der Folge wurde nun die erste Mannschaft als GmbH aus dem Verein ausgegliedert. Ein Schritt, der in Zukunft für Sicherheit sowohl für die Mannschaft als auch den Verein sorgen soll.