Kamp-Lintfort. Anfangs sollte für 500.000 Euro das alte Gebäude an der Rheurdter Straße in Kamp-Lintfort saniert werden. Jetzt steht dort die Sportanlage Kamp.
„Gut Ding will Weile haben“, sagt ein Sprichwort und meint damit, dass alles seine Zeit braucht. Das „Funktionsgebäude Kamp“ auf der Platzanlage von Alemannia Kamp an der Rheurdter Straße wurde allerdings schon mit Verzögerung gestartet, hat mächtig Zeit und Finanzen in Anspruch genommen, ist endlich fertiggestellt – und wurde gestern eingeweiht.
Anfangs sollte für rund 500.000 Euro das bestehenden Gebäude mit Gaststätte, Umkleide- und Sanitärräume saniert werden. Doch das gab die Bausubstanz nicht her. „Marode“ hieß es 2014 im Sportausschuss. „Ich habe nach dem Laufen dort aber noch bis zum Ende geduscht“, schmunzelte gestern Sportdezernent Christoph Müllmann. Doch unterm Strich wäre es nicht bei einer halben Million Euro geblieben – und es hätte sich nicht rentiert. Es musste ein Neubau her. Der war anfangs mit 3,1 Millionen Euro veranschlagt worden.
130 Parkplätze
Wobei „die 130 Parkplätze vor dem neuen Gebäude nicht inbegriffen waren“, weiß Bettina Grenz-Klein, bei der Stadt in der Abteilung Sport- und Jugendförderung tätig.
Dass am Ende zügig gebaut werden konnte, „lag auch an der Landesgartenschau“, weiß Kamp-Lintforts Bürgermeister Christoph Landscheidt. Es sollte alles fertig werden und die Parkflächen auch den Laga-Besuchern zur Verfügung stehen. Die wurden schließlich auch mit einer Landesförderung realisiert. Und davon profitieren nun nicht nur die beiden Sportvereine Alemannia Kamp um ihren Vorsitzenden Karsten Kempken mit den Abteilungen Fußball, Leichtathletik und Tennis, sowie das Tanzzentrum Niederrhein mit dem Vorsitzenden Wolfgang Sturmeit, sondern auch deren Besucher.
Und wenn die Kamp-Lintforter irgendwas richtig gut können, sind das Sportanlagen entwickeln und bauen. Nach der schmucken Anlage am Volkspark an der Franzstraße steht die Sportanlage Kamp an der Rheurdter Straße nicht schlechter da. Eine halb umlaufende Terrasse erlaubt den Blick auf die neuen Kunstrasen-Fußball- und die Tennisplätze. 1,4 Millionen wurden bereits bis 2014 in die Platzerneuerungen gesteckt.
Aus dem Schulkeller raus
Nun haben die Tänzer, die früher in einem Schulkeller trainiert haben und dort seitens der Stadt herauskomplimentiert wurden, einen 360 Quadratmeter großen, teilbaren Saal. Die Alemannia hat nebenan einen 100 Quadratmeter großen Klubraum. Und im Erdgeschoss gibt es einen 125 Quadratmeter großen Kraftraum der Alemannia, für den die Stiftung der Sparkasse Duisburg/Kamp-Lintfort 100.000 Euro spendete. „Eine Summe, die wir nicht häufig an Vereine ausschütten“, stellt Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Achim Bonn das besondere Engagement heraus.
Wäre nun die Corona-Pandemie endlich vorbei, könnte neben den neuen Umkleiden auch wieder geduscht werden. Vom Feinsten.
>>>EINWEIHUNG UND ZUSAMMENARBEIT
„Wir wollten eigentlich groß feiern“, so Bürgermeister Christoph Landscheidt. Das scheiterte an der Corona-Pandemie.
Lukas Stellmann, Architekt und Partner der ausführenden formfactum GmbH, lobte die Zusammenarbeit mit den Vereinen