Am Niederrhein. Die Tennisclubs am Niederrhein wünschen sich, endlich wieder zurück auf den Platz zu dürfen. Der vorgeschriebene Abstand wäre dabei kein Problem.

Sie warten, warten und warten. Und hoffen, hoffen und hoffen. Allerorten in den Tennisclubs am Niederrhein wünschen sich die Mitglieder derzeit nichts sehnlicher herbei, als endlich wieder zurück auf den Court zu dürfen. Die Plätze sind nach dem Winter längst aufbereitet, die Netze einsatzbereit, schon Ende März hätte es bei dem prächtigen Frühlingswetter in vielen Clubs wieder um Spiel, Satz und Sieg gehen können.

Beispielsweise auch beim Kapellener TC setzt das Vorstandsteam um den Vorsitzenden Peter Kranen die Hoffnung auf den kommenden Mittwoch – wenn am 6. Mai die Minister einmal mehr mit Kanzlerin Angela Merkel konferieren. Denn in Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg ist die Freiluft-Saison inzwischen eröffnet. „Es wird auch langsam Zeit“, sagt Karl Pfeiffer, der 2. Vorsitzende beim KTC. Wie viele Vereine im Tennisverband Niederrhein (TVN) hatte man sich auch im Moerser Süden schon auf den heutigen Montag gefreut, allerdings hatte die Ministerrunde den Vereinssport erst einmal hinten angestellt.

Klare Richtlinien

Dabei hatte der TVN schon vor einiger Zeit klare Richtlinien für die Vereine festgelegt, inklusive der Benennung eines Corona-Beauftragten: Es soll eine Verbeugung auf „Judo-Art“ anstatt der üblichen Hand-Shakes geben, die beiden Bänke werden jeweils auf eine Platzseite gestellt und auch beim Seitenwechsel soll der nötige Abstand eingehalten werden.

Auch der Tennisverband hatte am 13. März den Lockdown ausgerufen und die noch laufende Wintersaison verständlicherweise von heute auf morgen beendet. Ein Großteil der Medenspiele war zu diesem Zeitpunkt aber schon ausgetragen. Auch beim KTC gab es nur noch drei offene von insgesamt 36 Partien, zudem ohne Einfluss auf Ab- oder Aufstieg.

In Kapellen blieb natürlich auch die vereinseigene Traglufthalle verweist, die Abos konnten nicht bis Ende April genutzt werden. Der Vorstand entschied sich, die Halle – Jahr für Jahr dank vieler fleißiger Hände auf- und auch wieder abgebaut – stehen zu lassen. Auch um sie bei den noch im September angesetzten Medenspielen und möglichem Regen nutzen zu können – die Zustimmung der Stadt Moers und des TVN vorausgesetzt. „Das war eine Entscheidung schweren Herzens“, so Pfeiffer, „denn so haben wir zwei Außenplätze weniger.“

Regelmäßige Videokonferenzen

Von jetzt auf gleich änderte sich auch die Arbeit des Vorstandes: Fortan gab es regelmäßige Videokonferenzen statt der Sitzungen im Clubhaus, die Mitglieder wurden per Mail und auf der Homepage über die aktuellen Entwicklungen informiert.

Auf der Anlage konzentrierte sich das Tagesgeschäft insbesondere auf die Platzbewässerung. Und auf die Umsetzung der Corona-Regeln: Beschaffung von Desinfektionsmitteln und Absperrmöglichkeiten, Anpassung der Platzbelegung, Absprache mit den Trainern, wie das Jugend-, Förder- und Erwachsenentraining umgesetzt werden kann. „Viel Arbeit, schnelle Entscheidungen und gute Kommunikation“, fasst Karl Pfeiffer die vergangenen Wochen zusammen. „Wir sind vorbereitet und freuen uns, wenn wir starten können. Allerdings respektieren wir auch die Regeln des Verbandes.“

>>>DAS IST DER PLAN

Den Medenspiel-Zeitraum hat der Tennisverband Niederrhein (TVN) erstmals zweigeteilt – der erste Teil soll am 11. Juni, an Fronleichnam, starten und mit ein bis drei Partien bis zu den Sommerferien ab Ende Juni gespielt werden. Der zweite Teil würde sich dann ab Mitte August bis in den September hinein anschließen.

Ein Procedere, das es etwa im Tennisverband Mittelrhein schon seit vielen Jahren gibt und dabei hilft, den ohnehin engen Terminkalender mit Bezirksmeisterschaften, LK-Turnieren und eben den Medenspielen zu entzerren. In Kapellen indes blickt man der Entwicklung gelassen entgegen. „Wir hoffen, dass es noch Medenspiele im Freien geben wird“, bleibt Karl Pfeiffer optimistisch.