Moers. Der Außenangreifer ist seit dieser Saison zurück beim MSC. Nun muss er auf der Diagonalposition ran. Gegen CV Mitteldeutschland lief es gut.

Das erste Etappenziel des Moerser SC ist erreicht. Auf dem schwierigen, aber noch möglichen Weg, den Aufstieg zur 1. Bundesliga sportlich zu schaffen, haben die Zweitliga-Volleyballer das ausgegebene Ziel vom MSC-Vorsitzenden Günter Krivec mit dem 3:1-Erfolg gegen Chemie Volley Mitteldeutschland (CVM) unterstrichen, und, wie berichtet, den ersten schweren Stein aus dem Weg geräumt. Das lag vor allem an einer starken Mannschaftsleistung, aber auch an Außenspieler Chris Carter, der nach der Verletzung von Oliver Staab auf die Diagonalposition ausweichen musste.

Der 28-Jährige ist erst seit dieser Saison wieder in Moers aktiv, nachdem er bereits vor vier Jahren in der ehemaligen Grafenstadt gespielt hat. „Wegen eines Bandscheibenvorfalls konnte ich die Saison leider nicht beenden und danach war der Sport erstmal hintendran“, erinnert sich Carter. „Nach einer gewissen Zeit ging es dann wieder und ich bin wieder fitter geworden. Nach zwei Jahren 3. Liga bin ich wieder in Moers gelandet.“

Angefangen am Strand

Angefangen hat seine Volleyballkarriere mit 16, bei einem Strandurlaub. Danach trat er der SSG Langen in seinem hessischen Heimatort bei. Vorher spielte er lange Tennis. Sein Talent zeigte sich früh, so wechselte er ins Volleyball-Internat nach Frankfurt am Main und wurde Mitglied der Junioren-Nationalmannschaft. Eine Junioren-Weltmeisterschaft in Brasilien, an der der heutige Mannschaftskamerad Oskar Klingner teilnahm, verpasste Carter nur durch eine Verletzung.

Zusammen am Netz: Chris Carter (Mi.) mit David Seybering gegen Bitterfeld-Wolfen.        
Zusammen am Netz: Chris Carter (Mi.) mit David Seybering gegen Bitterfeld-Wolfen.         © Juergen Sabarz

Während eines dreijährigen Aufenthaltes in den US-Bundesstaaten Florida und Missouri spielte er dort weiter und macht seinen Uni-Abschluss in „Buisness Finance“, ähnlich einem deutschen BWL-Studiengang. Zurück in Deutschland, arbeitete er in der Zentrale einer großen Textilkette. Aktuell gilt sein Hauptaugenmerk aber den „Adlern“ – und der laufenden Saison.

„Bis jetzt könnte man sagen, durch das herausgegebene Saisonziel, sind wir im Soll“, meint der Außenspieler. Denn das wurde mit einem Platz in den Top vier festgelegt. „Wir haben das teilweise ganz gut gemacht, trotz der Verletzungssorgen stellenweise. Allerdings muss man klar sagen, dass wir gegen schwächere Gegner teils unnötig verloren haben“, weiß auch Carter. „Das war einfach Inkonstanz. Da waren wir nicht in der Lage, unsere Leistung abzurufen.“

In der vergangenen Partie gegen die Mitteldeutschen klappte das aber. „Da waren wir sehr zufrieden. Ohne eine Top-Leistung hat man gegen CVM auch keine Chance. Wir haben sie einfach gesagt ,outplayed’.“ Was soviel bedeutet, wie überlegen ausgespielt. Er sei außerdem sehr glücklich, dass er nach der Verletzung von Oliver Staab dessen Position gut ausfüllen konnte. Das wird in den kommenden Wochen auch vonnöten sein, wenn der Kampf um den Aufstieg weitergeht.

Bereits am Sonntag, 23. Februar, 16 Uhr, steht das nächste Kracherduell beim Tabellendritten FC Schüttorf auf dem Programm. „Wir wollen da weitermachen, womit wir gegen Mitteldeutschland aufgehört haben. Mit einem Sieg wäre es dann in der Spitzengruppe sehr eng“, gibt sich Carter kämpferisch. „Ich hoffe, ich kann mich weiter auf die Diagonale einstellen.“ Auch wenn das Spiel sehr entscheidend für den restlichen Saisonverlauf wird, freut er sich auf das, was noch kommt. „Wenn es weiter nach oben geht, wäre das prima.“

Annahme deutlich verbessert

Deutlich verbessert hat er seiner Meinung nach die eigene Annahme. „Das hatte mir der Trainer am Anfang der Saison auch gesagt, dass ich daran arbeiten muss. Es hat etwas gedauert bis ich mit den Tempo-Aufschlägen zurecht kam, aber mittlerweile klappt das.“

Mit der gesamten eigenen Leistung auf die Spielzeit gesehen ist Chris Carter allerdings noch nicht ganz zufrieden. „Ich habe auch hohe Ansprüche – das dauert“, antwortet der MSC-Akteur lachend. „Ich bin noch nicht da, wo ich früher leistungstechnisch war.“ Nun gilt es, das schnell aufzuholen – möglicherweise mit dem Lohn des Aufstiegs am Saisonende.