Kamp-Lintfort. Die Zweitliga-Handballerinnen vom TuS Lintfort geht’s im Mittelfeld gut. Doch vier Spiele zuletzt haben sie verloren. Das soll anders werden.

Als eine gute, solide, entwicklungsfähige Mannschaft aus dem sicheren Tabellenmittelfeld zu gelten, schmeichelt dem TuS Lintfort mit Sicherheit. Der Verein weiß allerdings wo er herkommt und kann das bislang Erreichte auch richtig einordnen.

Aber die Handballerinnen stoßen in der 2. Bundesliga auch immer wieder an ihre Grenzen, müssen anerkennen, dass es bei dem starken Teilnehmerfeld schlichtweg bessere Mannschaften gibt. Lintfort (16:16 Zähler) ist bekanntlich seit Jahresbeginn zuletzt viermal in Folge ohne jeglichen Punkt geblieben. Dieser Zustand soll sich aber schnellstmöglich ändern. Die Schützlinge um TuS-Trainerin Bettina Grenz-Klein treten Samstag, 17.30 Uhr, beim HC Rödertal an.

In den äußersten Osten

Lintfort hat erneut ein knackiges Programm vor der Brust. Die lange Anreise in den äußersten Osten der Republik erfordert Zeit und Sitzfleisch. Die Mannschaft stellt diesmal bei den Auswärtsfahrten sogar den Rekord auf, erreicht ihr Ziel erst nach 623 Kilometern. Dort angekommen, heißt es zügig die Reisestrapazen aus den Klamotten schütteln und sich möglichst sofort aufs Wesentliche konzentrieren. Der Fokus liegt dann aufs Handballspiel.

Rödertal (19:15 Punkte) stellt einen qualitativ hochwertigen Kader, der sich regelmäßig über eine gut aufeinander abgestimmte Verteidigung definiert. Hier sitzen Absprachen und Aggressivität. Falls es die Situation erfordert, packen die HC-Spielerinnen auch schon mal ordentlich zu. Die Offensive ist durch einfache Wurfkraft geprägt, angereichert mit zahlreichen taktischen Varianten. Die Spielerinnen streuen zudem immer wieder ihre vorhandenen individuellen Fähigkeiten ein.

Brigita Ivanauskaite ist eine der Besten im HC-Dress. Die großgewachsene litauische Rückraumspielerin laboriert allerdings schon seit längerem an einer Knieverletzung, verpasste deshalb schon einige Meisterschaftsspiele.

Die Rödertalbienen – wie die Mannschaft sich selbst nennt – haben es in der Saison bereits oftmals geschickt verstanden, personelle Ausfälle mit einem übergeordneten Teamgeist zu kompensieren. Und der TuS Lintfort hat so richtig schlechte Erinnerungen an das Hinspiel.

Heimpleite ist noch nicht vergessen

Die 19:28-Heimpleite ist noch nicht vergessen. So wissen die TuS-Spielerinnen ganz genau, wozu dieser Gegner in der Lage ist. In erster Linie dürfen daher alte Fehler nicht wiederholt werden. Lintfort fehlte damals die Kreativität und Durchschlagskraft im Angriff. Das Team besaß über die gesamte Spielzeit kaum taktische Lösungen, um die Rödertaler Abwehr in Schwierigkeiten zu bringen, der TuS biss sich stattdessen mit unklugen Einzelaktionen die Zähne aus.

„Wir benötigen diesmal in Rödertal unbedingt ein gewisses Grundtempo und die dazugehörige Sicherheit beim Passspiel“, betont TuS-Trainerin Bettina Grenz-Klein. „Wir sind zwar nicht der Favorit, wollen uns aber dennoch eine Option auf den Sieg zunächst hart erarbeiten und dann so lange wie möglich erhalten. Dafür brauchen wir viel Disziplin und Willenskraft.“

>>>PERSONELLES

Der TuS Lintfort muss einzig auf seine dänische Spielmacherin Mie Norup Isaksen verzichten – alle anderen Spielerinnen sind in Rödertal dabei, auch wenn Naina Klein leicht grippal angeschlagen ist und Loes Vandewal nach wie vor Probleme mit der Achillessehne hat.