Moers. Franziska Milbrandt weiß, wo sie steht, Alina van Zütphen, was sie kann. Doch Annika Koch, Kunstradfahrerin vom GRMSV Moers, gehört die Zukunft.
Freitagabend war die Stimmung prächtig. Auf der Sportgala wurde gelacht und getanzt. Doch für Franziska Milbrandt und Trainerin Alina van Zütphen, die Kunstradsportlerin vom Grafschafter Rad- und Motorsportverein (GRMSV) Moers, war die Nacht kurz. Gemeinsam mit Annika Koch starteten sie im niederländische Heerlen beim internationalem Hallenradsportturnier. Alina van Zütphen eigentlich nur als Trainerin, doch da sie ehe schon einmal da war, mischte sie auch noch aktiv im Einzel mit.
In Heerlen waren Teilnehmer aus Belgien, Deutschland, natürlich dem Gastgeberland und mit Michelle Lynn Bestler sogar eine Fahrerin aus den USA gemeldet. Mit ihr hätten sich im 1er-Kunstradsport Elite Frauen Milbrandt und van Zütphen messen sollen. Doch Bestler trat nicht an, fehlte. So kamen in dieser Klasse und auch insgesamt „nur“ drei Nationen zusammen.
Acht Mitstreiterinnen
Die beiden Moerserinnen bekamen es dann mit acht weiteren Mitstreitern zu tun. Franziska Milbrandt musste als Sechstplatzierte als erste Moerserin aufs Parkett. Fünf Minuten dauert ihre Kür, die sie äußerst ruhig und konzentriert begann und so auch durchzog. Doch in ihrer letzten Minute Fahrzeit schlichen sich gleich mehrere Fehler ein, was eine neue persönliche Bestleistung unmöglich machte, aber gleichzeitig den sechsten Platz festigte.
Alina van Zütphen war das letzte Mal im November 2014 im 1er-Kunstradsport gestartet. Doch in Herrlen juckte es in den Beinen und Armen. Mit der zweithöchste Punktzahl ging sie schließlich in den Wettbewerb, um einfach zu schauen, was sie noch drauf hat. Jede Menge. Denn nach einem sturzfreien prima gefahrenen Programm musste sie mit geringem Punktabzug lediglich Sarah von Querfurth vom Liemer RC ziehen lassen und holte sich die Silbermedaille. Ohne den Abzug wäre sie an ihr vorbeigefahren.
Doch der GRMSV hatte noch ein Eisen im Feuer. Und was für eines. Bei den Juniorinnen hatte unter den zehn Sportlerinnen Annika Koch ebenfalls die zweihöchste Schwierigkeit eingereicht. „Die Grafschafterin wurde Anfang des Jahres in den RKB-Bundeskader berufen“, freut sich GRMSV-Sprecher Ralf van Zütphen mit dem Talent.
Nach einer einwandfreien Kür in Heerlen ließ sie der international besetzten Jury nur Raum für minimale Beanstandungen. 2,2 Prozent oder 2,40 Punkte wurden ihr abgezogen. So wenig, wie keiner anderen. Rang eins für die Moerserin, mit persönlicher Bestleitung und einem Auftakt 2020, der Erwartungen nährt.