Moers. Beim 39. Hallenfußball-Stadtpokal in Moers hat sich Landesligist SV Scherpenberg im Finale gegen Neuling Niederrhein Soccer mit 10:5 durchgesetzt.
Es war durchaus eine Sache des Respekts, dass nach dem 39. Moerser Hallenfußball-Stadtpokal auch der Zweitplatzierte mit aufs Siegerfoto durfte. Gastgeber und Turniergewinner SV Scherpenberg bat nach dem überzeugenden 10:5-Finalsieg den Stadtpokal-Neuling Niederrhein Soccer mit vor die Kameras. Eine schöne, eine nicht alltägliche Geste. Die rundete am frühen Sonntagabend zwei gelungene Tage im Rheinkamper Enni-Sportzentrum ab. Auch wenn die Tribünen diesmal nicht voll besetzt waren.
Zweimal 500 Zuschauer bildeten zwar eine ordentliche Kulisse. Dennoch kostete es Gastgeber Scherpenberg durchaus an Einnahme, dass die Bezirksligisten FC Meerfeld und SV Schwafheim keine Lust auf Futsal-Fußball hatten. Die gewöhnungsbedürftigen Regeln sorgten auch ohne die Skeptiker für allerlei Diskussionen. Aber auch für Tempo, weniger Fouls und sehr viele Tore. Genauer: 201 in 27 Spielen – gezählt ohne die Strafstöße in den K.-o.-Spielen. Für die 40. Auflage dürfte aus dem Sechsmeterschießen, bei denen die Torhüter am Sonntag im breiten E-Juniorengestänge kaum eine Abwehrchance besaßen, ein Neunmeterschießen werden. Was zumindest mal in der Überlegung ist.
Letztlich lagen jene Teams im Turnier vorn, die auch einen gepflegten Ball zu spielen im Stande waren. Vielleicht mit Ausnahme des MSV Moers. „Unser Ziel war das Halbfinale. Irgendwie hat bei manchem aber die Einstellung nicht gestimmt“, kritisierte Meerbecks Trainer Ralf Röös. Der A-Kreisligist wurde mit nur zwei Siegen Siebter.
Rot-Weiß Moers spielt stark auf
Stark war dagegen der Auftritt des B-Kreisligisten Rot-Weiß Moers, der im Spiel um Platz drei sogar Vorjahresgewinner International Moers im Sechsmeterentscheid bezwang. „Wir hatten Lust auf Spaß“, erklärte Trainer Frank Mares überaus zufrieden.
Vorjahresfinalist VfL Repelen scheiterte an der undankbaren Aufgabe, gleich gegen beide Futsal-Teams in der Vorrunde ranzumüssen. „Man sollte im nächsten Jahr über eine andere Gruppeneinteilung nachdenken“, betonte Trainer Sascha Weyen, der die beiden Expertenteams als Gruppenköpfe gesetzt sehen mag. Dass er mit Ozan Sengül (Verdacht auf Bänderdehnung im Fußgelenk) und Ohan Yilmaz (Zerrung) gleich zwei Verletzte zu beklagen hatte, war für die am Ende fünftbeste Mannschaft schlicht Pech.
Die Foulquote und auch die Härte im Spiel hielt sich nämlich arg in Grenzen. Was auch den Futsal-Regeln geschuldet war. Mitfavorit SV Scherpenberg präsentierte sich vom ersten Spiel weg in starker Verfassung. Der neue Trainer Ralf Gemmer freute sich nach 43 erzielten Toren und einem verdienten Turniersieg: „Viel besser hätte mein Einstand nicht laufen können.“
Im Halbfinale gegen International Moers musste allerdings ein spätes 3:3 von Kapitän Dennis Terwiel retten, nachdem Spielertrainer El Bachir Zelmat mit zwei tollen Freistößen die Futsaler fast auf die Siegerstraße geschossen hatte. Von der Sechsmeterlinie scheiterte anschließend nur Khalil Al Bazal – nach neun erfolgreichen Schützen.
Weit weniger spannend verlief das Finale. Scherpenberg diktierte gegen Niederrhein Soccer die Partie und siegte, auch dank der fünf Treffer von Turnier-Torschützenkönig Nico Frömmgen, verdient mit 10:5. „Der Gegner war besser, und wir sind nicht mehr die Jüngsten“, erklärte Niederrhein-Spielertrainer Hrvoje Vlaovic (39), der im Finale dreimal traf, „dennoch haben wir ein tolles Turnier hingelegt.“ Pech nur, dass Topspieler Samir Selimovic (48) am zweiten Tag fehlte. Der ehemalige Fußballprofi hatte sich Samstagabend arg den Magen verdorben und lag tatenlos im Krankenhaus.
Lob an 25 Helfer
SVS-Turnierorganisator Dominik Wessels freute sich indes, dass die Scherpenberger mit ihren 25 Helfern den Stadtpokal bestens über die Bühne gebracht hatten. „Mehr Zuschauer wären schön gewesen. Mein großes Lob geht an mein Team, vor allem auch an die Jugendabteilung mit Frank Ponten sowie an die Alten Herren mit Sven Hoffmann und Manuel Wessel.“
Alle Ergebnisse auf einem Blick
Vorrunde, Gruppe A
TV Asberg – International Moers 1:4; Niederrhein Soccer – VfL Repelen 4:3; MSV Moers – TV Asberg 9:1; International Moers – Niederrhein Soccer 1:2; International Moers – MSV Moers 5:3; Niederrhein Soccer – TV Asberg 6:6; VfL Repelen – International Moers 1:5; MSV Moers – Niederrhein Soccer 1:6; MSV Moers – VfL Repelen 2:5; VfL Repelen – TV Asberg 6:2.
Tabelle
1. Niederrhein Soccer 18:11 10
2. International Moers 15:7 9
3. VfL Repelen 15:13 6
4. MSV Moers 15:17 3
5. TV Asberg 10:25 1
Gruppe B
SV Scherpenberg – Rot-Weiß Moers 6:2; TV Kapellen – GSV Moers 2:6; SC Rheinkamp – SV Scherpenberg 0:9; Rot-Weiß Moers – TV Kapellen 6:2; GSV Moers – SC Rheinkamp 6:1; TV Kapellen – SV Scherpenberg 4:9; GSV Moers – Rot-Weiß Moers 4:7; SC Rheinkamp – TV Kapellen 3:2; SV Scherpenberg – GSV Moers 3:0; Rot-Weiß Moers – SC Rheinkamp 6:2.
Tabelle
1. SV Scherpenberg 27:6 12
2. Rot-Weiß Moers 21:14 9
3. GSV Moers 16:13 6
4. SC Rheinkamp 6:23 3
5. TV Kapellen 10:24 0
Halbfinalspiele: Niederrhein Soccer - Rot-Weiß Moers 1:0, SV Scherpenberg - International Moers 3:3 (5:4 im Sechsmeterschießen).
Spiel um Platz 9: TV Asberg - TV Kapellen 5:5 (3:1 im 6m-Schießen); um Platz 7: MSV Moers - SC Rheinkamp 3:2; um Platz 5: VfL Repelen - GSV Moers 5:2; um Platz 3: Rot-Weiß Moers - International Moers 2:2 (4:3 im 6m-Schießen).
Endspiel (2x15 Minuten): Niederrhein Soccer - SV Scherpenberg 5:10 (3:6).
Bester Turniertorschütze: Nico Frömmgen (SV Scherpenberg/12 Tore).
Fairplay-Pokal: VfL Repelen.