Am Niederrhein. Der Moerser Unternehmer Frank Flatten hat ist nach seinen sechs Jahren als Geschäftsführer beim VfL Gummersbach dem Handball immer noch treu.
Groß denken und handeln, aber auch bei den Kleinen mit anpacken. So könnte das Engagement von Frank Flatten umschrieben werden. Der Moerser Unternehmer, der bis Herbst 2017 für sechs Jahre als Geschäftsführer die Geschicke des damaligen Handball-Erstligisten und -Urgesteins VfL Gummersbach maßgeblich beeinflusste, hat in der Zwischenzeit nie die Finger vom Handball gelassen. Sei es bei seinem Leib- und Magenverein TV Schwafheim, nicht nur weil Flatten in dem südlichen Moerser Stadtteil wohnt, seine Tochter dort in einer Jugendmannschaft spielt und er auch als Jugendtrainer tätig ist, sondern auch wegen der Menschen dort.
Ähnlich geht es dem Moerser beim SV Neukirchen, zu dem Frank Flatten seit Jahren ein freundschaftliches Verhältnis und eine enge Verbindung hat.
Flatten erreichen gleich zwei Hilferufe
Nachdem die SVN-Handballer aus der Oberliga abgestiegen waren und nun nach ordentlich Verletzungspech und Personalproblemen von Saisonbeginn an in den untersten Gefilden der Verbandsliga herumdümpeln, erreichte Flatten ein Hilferuf aus der Nachbarstadt.
Zeitgleich hatte er eine Anfrage des 25-jährigen Aljoscha Akuinor, den er noch aus dessen Handball-Jugendzeiten bei ART Düsseldorf kennt. Flatten war damals Manager des Bundesligisten HSG Düsseldorf.
Akuinor hat damals mit den heutigen Bundesligisten Alexander Feld (HSG Wetzlar) und Julius Kühn (MT Melsungen) zusammengespielt und galt als Riesentalent. Allerdings hatte er sich zwischenzeitlich anders orientiert. Will es jetzt aber noch einmal wissen, plant einen „Neustart zum Durchstarten“ – zusammen mit Frank Flatten. „Der SVN ist genau das richtige Umfeld für Aljoschas Neubeginn, ich halte sehr viel von ihm. Er kann mit Sicherheit hochklassiger spielen“, sagt der lizenzierte Spielervermittler aus Moers, der aber auch seine erstklassigen Kontakte in die Handball-Bundesliga nutzen und dort sein langfristiges Engagement auf noch langfristigere Füße stellen will.
Marcel Timm fragt 2016 an
Beispiel gefällig? Flatten hat Anfang der Woche einen Coup gelandet, den er vor drei Jahren eingestielt hat. „Damals war ich noch bei Gummersbach, und Marcel Timm hat mich gefragt, ob ich nicht sein Betreuer und Berater machen könnte“, erinnert sich der Moerser.
Flatten war nicht abgeneigt, den heute 21-jährigen Kreisläufer unter seine Fittiche zu nehmen. Bevor Gummersbach am letzten Spieltag der Saison 2018/2019 zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten musste, hatte Flatten seinen Schützling zum Zweitligisten HSC 2000 Coburg vermittelt. Bis vergangenen Dienstag. Da konnte Timm einen Vertrag beim TBV Lemgo in der 1. Bundesliga unterschreiben. „Seit einem Jahr arbeite ich an einem Wechsel zu einem Erstligaverein – jetzt hat es geklappt“, freut sich der Moerser, der in diesem Jahr auch noch sein Know-how nutzte, um die Organisatoren der Fecht-Europameisterschaft in Düsseldorf im Juni zu unterstützen – und sie letztlich auf solide finanzielle Füße zu stellen.
Doch das war lediglich ein Ausflug. „Ein sehr arbeitsintensiver“, schmunzelt Flatten, der seinen Fokus auf den Handball legt. Gerne auf den Profibereich aber immer auch mit Blick für die Kleinen.