Kamp-Lintfort. Das Wetter spielt eine große Rolle beim „Open Track“, dem offenen Training für alle auf der Moto-Cross-Strecke am Eyller Berg in Kamp-Lintfort.
Das Wetter spielte eine große Rolle beim „Open Track“, dem offenen Training für alle auf der Moto-Cross-Naturstrecke am Eyller Berg in Kamp-Lintfort. Und weil es bei der 13. Auflage prima war, tummelten sich auch einige Ehemaligeneben den Hobbyfahrern. Die Regenfälle zuvor hatten allerdings von den Vorstandsmitgliedern und ehrenamtlichen Helfern des Ausrichters ADAC Motorclub Kamp-Lintfort alles abverlangt, um die Strecke optimal präsentieren zu können.
Die motorisierten Offroad-Fans wurden in den Klassen Anfänger, Fortgeschrittene und Quads/Seitenwagen eingeteilt, damit sich niemand ins Gehege kommt. Bei den wenigen Stürze waren die Helfer vom Deutschen Roten Kreuz zur Stelle. Eine Fahrerin wurde zur Kontrolle ins Krankenhaus gebracht, ansonsten liefen die Unfälle meistens glimpflich ab.
Zukunft der Traditionsstrecke
Und wenn die alten Haudegen sich schon mal wieder auf dem Traditionskurs Eyller Berg treffen, wurde beinahe schon automatisch auch die Zukunft der Naturstrecke zum Gesprächsthema in der fachlich versierten Runde. So ist bekannt, dass momentan das Planfeststellungverfahren zur Verlängerung der Bundesstraße 528 läuft. Und dieser Verlängerung steht der Cross-Kurs im Weg. Die geplante Trassenführung geht bis zur B510 genau über die Naturstrecke. „Diese Baumaßnahme würde nicht nur das Ende der 1953 errichteten Piste, sondern auch des dort befindlichen Biotops für die auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten stehenden Kreuzkröten bedeuten“, weiß Roland Beyer, Sprecher beim ADAC MC Kamp-Lintfort.
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Der Verein steht seit Jahren im engen Austausch auch mit dem Kamp-Lintforter Umweltaktivist und Experte vom Naturschutzbund (Nabu) Kamp-Lintfort, Otto Sartorius, der die Tierwelt auf dem Gelände wie seine Westentasche kennt.
Er weiß auch, dass bevor die Motorsportler vom ADAC MC Ka-Li den Eyller Berg alljährlich aus dem Dornröschen-Schlaf wecken, in dem er ansonsten das gesamte restliche Jahr schlummert, die Cross-Strecke so präparieren, dass möglichst keinerlei Tiere Schaden nehmen. Sartorius war auch beim „Open Track“ dabei zu Gast. Er konnte vor Ort darüber berichten, dass mit der „Umweltverträglichkeitsprüfung durch den Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW) die Grundlagen für die Artenschutzprüfung erhoben und damit frühere Untersuchungen aktualisiert“ wurden. „Nicht nur Uhus und andere Eulenarten, auch elf verschiedene Fledermausarten wurden bisher nachgewiesen“, teilt der MC mit.
Bundesstraße gegen Naturschutz
Otto Sartorius hat dazu eine klare Haltung: „Wann die Verlängerung der B528 gebaut wird, ist nicht vorauszusagen. Wegen der vorkommenden planungsrelevanten Tierarten in dem Landschaftsschutzgebiet muss der vorgesehene Streckenverlauf abgelehnt und nach Alternativen gesucht werden.“
Bis zum 1. Mai 2020 wird die Cross-Strecke nun wieder für Fahrzeuge wieder gesperrt. Spaziergänger sind aber immer willkommen