Am Niederrhein. Im Derby der Fußball-Landesliga am Mittwochabend hat sich der SV Sonsbeck gegen TuS Fichte Lintfort verdient mit 5:1 (1::1) durchgesetzt.
Derbys haben die unliebsame Angewohnheit, dass die Gewinner besonders laut feiern und sich die Verlierer besonders kräftig ärgern. Am Mittwochabend im Nieselregen über dem Willy-Lemkens-Sportpark war es genauso. In der Umkleide des SV Sonsbeck feierten sich die Landesliga-Fußballer als „Derby-Sieger“. Derweil brachte Fichte Lintforts Trainer Sven Schützek nach der 1:5 (1:1)-Niederlage seinen Verdruss zum Ausdruck: „In der zweiten Halbzeit haben wir verteidigt wie die Mickey Mäuse.“
Geurtz muss verletzt passen
Dazu hätte es nach einer aus Lintforter Sicht recht ordentlichen ersten Halbzeit nicht kommen müssen. Jedoch zeigten die Sonsbecker mit Luis Gizinski und Maximilian Fuchs vorneweg ihre Angriffswucht. Die war bei drei Standardsituationen sowie bei zwei Kontertreffer nicht zu bremsen. „Wir haben uns im Vergleich mit dem 1:1 in Meerbusch spielerisch gesteigert“, lobte Sonsbecks Trainer Heinrich Losung, der den über Rückenschmerzen klagenden Jan-Luca Geurtz durch Timo Evertz ersetzen musste. Kein Nachteil, wie sich später herausstellte.
Der Meidericher Schiedsrichter Tim Grevelhörster hatte in der ersten Halbzeit durchaus knifflige Entscheidungen zu treffen. Mit dem ersten Vorstoß bekamen die Gäste einen Foulelfmeter zugesprochen. Sonsbecks Torhüter Stefan Hüpen hatte, etwas ungeschickt, Nikola Serra im Strafraum auflaufen lassen. Grevelhörster zeigte ohne zu zögern auf den Kreidepunkt. Serra verwandelte eiskalt links unten (16.).
Sonsbeck bestimmte spielstark die flotte Partie, bekam aber den Ausgleich zunächst zurückgepfiffen. Referee Grevelhörster wertete den Kopfballtreffer von Luis Gizinski als Foul an Fichte-Torsteher Marian Gbur (22.). Der ehemalige A-Junioren-Bundesligaspieler hatte den Gäste-Kapitän im Zweikampf behindert. Unstrittig war dann das reguläre 1:1 zehn Minuten später. Nach der fünften Ecke von Jannis Pütz wuchtete der stämmigen Klaus Keisers per Kopf die Kugel ins Netz.
Das ging zur Pause aus Lintforter Sicht noch in Ordnung. Mit Wiederanpfiff ging die Partie dann aber strikt in Richtung von Fichte-Kapitän Marian Gbur. Beim 2:1, ein Kopfball des ungedeckten Max Werner nach einer Ecke, schlief die Lintforter Abwehr (51.). Dem 3:1 ging ein Ballverlust von Baris Öczelik im Mittelfeld voraus. Den Konter lupfte Timo Evertz ins Tor (57.).
Trainer Schützek wechselte dreimal, brachte auch seinen erst tags zuvor verpflichteten Sandro Leimbruch. Nutzte aber alles nichts. Maximilian Fuchs nutzte das Lintforter Abwehrchaos zum 4:1 (82.), in der vierten Nachspielminute durfte noch Tobias Bolz im Konter jubeln.