Moers. Was sich am Sonntag in der Bezirksliga-Fußball-Partie beim VfL Repelen und dem Dülkener FC abgespielt hat, wird ein Nachspiel haben.

„Der Tritt ist unstrittig. Und er ist absolut falsch gewesen und nicht in Ordnung.“ Sascha Weyen versucht Worte zu finden, will erklären, was am Sonntag nach Abpfiff des Fußball-Bezirksligaspiels beim VfL Repelen gegen den Dülkener FC, gegen 17 Uhr, geschehen ist. Der VfL-Trainer stand zwar unmittelbar daneben, aber schon wieder so nahe und seitlich versetzt, dass er den Vorfall nicht genau sehen konnte. Musste er allerdings auch nicht. Dank moderner Medien gibt es auf dem Internet-Videoportal soccerwatch.tv ein Filmchen, das die entscheidenden Sekunden festgehalten hat.

Darauf ist im linken Bildabschnitt Sascha Weyen zu sehen, der sich beim Schiedsrichter Peter Busseck per Handschlag bedankt und verabschiedet. In der Bildmitte stehen gleichzeitig einige Spieler wohl von beiden Mannschaft zusammen und diskutieren. Im rechten Abschnitt kommt der Dülkener Torwart hinzu, schubst einen Repelener Spieler von hinten, steht dann vor dem VfL-Spieler. Es gibt eine Art Handgemenge, und kurz darauf sieht jeder Betrachter einen Fuß hervorschnellen, der den Keeper höchstwahrscheinlich in den Unterleib trifft. Der fällt um und krümmt sich vor Schmerzen.

Ein Rettungswagen und die Polizei werden gerufen. Die Beamten treffen nach den Ersthelfern ein, sagt die Polizeipressestelle auf Anfrage. Und die Polizei weiß glücklicherweise auch, dass der 31-jährige Torhüter „nach ambulanter Behandlung wieder entlassen“ werden konnte.

Im Polizeibericht steht am Ende des Tages: „Unmittelbar nach Spiel-ende kam es zu einem verbalen Streit zwischen einem 22-jährigen Spieler aus Duisburg (VfL Repelen) und einem 31-jährigen Spieler aus Viersen (Dülkener FC). Im weiteren Verlauf trat der 22-Jährige dem Spieler der gegnerischen Mannschaft mit dem Stollenschuh in den Unterleib.“

Wie die Polizei mitteilt, habe Peter Busseck angegeben, dass er zum Zeitpunkt des Vorfalls bereits nicht mehr auf dem Platz gewesen sei.

Massive „Beleidigungen“

Doch die Darstellung möchte Sascha Weyen so nicht stehen lassen. Er versichert, dass die Dülkener Mannschaft bereits im Hinspiel die VfL-Akteure und ihn massiv beleidigt hätten. „Fette Sau war noch das Harmloseste, was zu mir gesagt wurde“, erinnert sich Weyen. Die dunkelhäutige Spieler vom VfL Repelen, seien außerdem in Hin- und Rückspiel „180 Minuten lang rassistisch beleidigt“ worden.

„Ich habe das auch Mitte November nach dem Hinspiel bereits Andreas Thiemann mitgeteilt“, sagt Weyen. Andreas Thiemann ist Schiedsrichter-Obmann im Fußball-Verband Niederrhein (FVN) und erinnert sich daran, dass der VfL-Trainer ihm davon berichtet hatte.

Nun wird sich wohl die zivile Gerichtsbarkeit mit dem Vorfall auseinandersetzen müssen. Obgleich Andreas Thiemann auch sagt, dass die sportliche Spruchkammer die Bilder vom Video auch „hinzuziehen kann“ und so entscheiden könne, ob und inwieweit dem 22-jährige Spieler vom VfL Repelen auch eine sportliche Strafe droht.

Das Spiel jedenfalls endete vor dem Tumult mit 2:0 für Repelen.