Kamp-Lintfort. . BGL-Spieler Lennard Schild ist vom DBB zum einem Sichtungslehrgang eingeladen worden. Wir haben mit ihm darüber gesprochen.

Mit diesem Comeback hat Lennard Schild nicht gerechnet. Der Nachwuchs-Basketballer der BG Lintfort ist zum Nominierungslehrgang der deutschen U18-Nationalmannschaft eingeladen worden, der im Dezember in Heidelberg über die Bühne geht. Im Interview spricht der 17 Jahre alte Aufbauspieler über seine Ziele im Sport, die USA und Alterskollegen, die bereits europaweit bekannt sind.

Vor kurzem hast Du eine Einladung vom Deutschen Basketball Bund (DBB) erhalten. Hattest Du damit gerechnet?

Lennard Schild: Ich war schon ziemlich überrascht. Mein Vater hat eine E-Mail bekommen und mir anschließend Bescheid gegeben. Das vergangene Jahr habe ich an einer High School in den USA verbracht. Bei DBB-Veranstaltungen war ich seit etwas mehr als zwei Jahren nicht mehr dabei. Damals war ich frisch in der U15.

Was passiert genau bei diesem Lehrgang?

40 Spieler, alle 16 oder 17 Jahre alt, treffen sich am Olympia-Stützpunkt in Heidelberg. Sie trainieren und spielen gemeinsam. Ungefähr die Hälfte aller Spieler schafft es aber nicht weiter.

Gehörst Du zu denen, die es schaffen und womöglich bald für die U18-Nationalmannschaft auflaufen?

Das weiß ich nicht. Ich fahre ohne Druck oder Erwartungen zum DBB und möchte einfach vorspielen. Aber ich glaube, ich bin eher der Underdog.

Trainer der U18-Auswahl ist Patrick Femerling, Rekordnationalspieler und Medaillengewinner bei Welt- und Europameisterschaften. Wie sehr freut es Dich, mit so einer großen Persönlichkeit aus dem deutschen Basketball zusammenarbeiten zu können?

Patrick Femerling und die anderen Trainer haben alle auf höchstem Niveau gespielt und auch gecoacht. Ich freue mich natürlich darauf, noch Tipps zu bekommen, wo ich mich verbessern kann. Zusätzlich ist es eine Herausforderung, sich mit den besten aus meinem Jahrgang in ganz Deutschland zu messen.

Du spielst seit Sommer bei der BG Lintfort in der 1. Regionalliga und zusätzlich mit einer Doppellizenz für Bayer Leverkusen in der Nachwuchs-Bundesliga (NBBL).
Warum hast Du Dich für die BGL entschieden?

In der 1. Regionalliga herrscht schon ein gutes Niveau. Mir gefällt, dass hier auf die Jugend gesetzt wird. Mit Trainern und Mitspielern komme ich sehr gut klar, sie vertrauen mir.

Wo soll dich Deine Basketball-Karriere bestenfalls hinführen?

In zwei Jahren werde ich mit der Schule fertig sein. Anschließend würde ich gern weiter Basketball spielen. Sei es in Deutschland oder in den USA.

Weil es Dir im Auslandsjahr so gut gefallen hat?

Dort habe ich mich nicht nur sportlich, sondern auch als Mensch ziemlich weiterentwickelt. Mit der High School in Florida habe ich sogar eine Meisterschaft gewonnen. Basketball war dort in den Schulalltag integriert. Manchmal wurde auch vor der ersten Stunde trainiert.

Nach der Schule käme dann das College.

Genau. Das ist die perfekte Kombination aus Studium und Sport. Jedoch benötige ich dafür ein Stipendium, denn die Kosten für die Universität sind in den USA sehr hoch. Ich kann mir aber wirklich gut vorstellen, nach der Schule dort zu studieren. Es ist zumindest eine Option für mich.

Einer, der das gemacht hat, ist Moritz Wagner. Er läuft mittlerweile für die Los Angeles Lakers in der nordamerikanischen Profi-Liga NBA auf. Sein jüngerer Bruder Franz, der bei Alba Berlin spielt, wird mit Dir beim Lehrgang in Heidelberg gemeinsam auf dem Feld stehen.

Aus dem Ligabetrieb kennt man sich untereinander ja. Franz Wagner oder auch Luc van Slooten aus Vechta spielen bereits auf einem sehr hohen Niveau. Sie sind auch europaweit bekannt. Es ist also schon ein Ansporn, zu sehen, wo ich mit meiner Leistung im Vergleich zu solchen Spielern stehe.

Das Gespräch führte
Christian Woop