Kamp-Lintfort. . Drittligist hat am Samstag, 17.30 Uhr, Tabellenschlusslicht SFN Vechta zu Gast und kann den Meistertitel perfekt machen.
Es gibt keine Ausreden, keine Entschuldigungen. Die Drittliga-Handballerinnen des TuS Lintfort stehen nach einer langen und intensiven Saison unmittelbar vor der Zielgeraden, müssen nur noch einen Schritt tätigen, um den Titel des Westdeutschen Meisters zu feiern. Aber nach wie vor heißt Meisterschaft nicht gleich automatisch Aufstieg – mögliche Play-off-Spiele zur 2. Bundesliga stehen weiterhin im Raum. Doch der Anreiz, noch vor der kurzen Osterpause zumindest das erste Etappenziel zu erreichen, ist grenzenlos groß.
Und die Frage nach dem Sieger darf sich an diesem Spieltag gar nicht stellen. Tabellenführer TuS Lintfort empfängt Samstag, um 17.30 Uhr, in der heimischen Eyller-Sporthalle, den designierten Absteiger SFN Vechta – einem Gegner, den es mit aller Macht in die Schranken zu weisen gilt.
Keine Diskussionen
Klar, es gibt noch wenige Rechenspielchen und Verschiebungen in der Tabelle sind daher auch noch möglich. Aber Lintfort darf sich auf keine Diskussionen mehr einlassen, muss selbstbewusst die eigene Stärke in den Vordergrund stellen. Fakt ist: Ein Sieg und das „Thema Titelgewinn“ ist durch. Das Schicksal der beiden Vereine ist an diesem Wochenende ganz dicht miteinander verknüpft.
Gewinnt Lintfort, so wäre im gleichen Atemzug der Abstieg der Gäste aus Vechta besiegelt. Beim Kellerkind sind die Qualitäten überschaubar. Das Team erreicht zwar regelmäßig das kämpferische Limit, gibt sich auch nie auf und kann die Begegnungen zu einem Großteil über einen langen Zeitraum offen gestalten. Aber es hat bislang oftmals eben nicht gerecht. SFN Vechta (8:28 Punkte) greift während des Spiels auch schon mal in die Trickkiste, bringt beispielsweise gerne die siebte Feldspielerin.
Die Lintforter Auftritte waren zuletzt von ungewohnten Leistungsschwankungen durchzogen. Aber oftmals hat das Gezeigte in den vergangenen Wochen dennoch gereicht, um die Konkurrenz zu schlagen. Eben bis auf’s letzte Wochenende, als es in Menden, die erst zweite Saisonniederlage „setzte“.
Nötige Konsequenz
Insbesondere in der Defensive klemmte es zuletzt mehrfach. Es fehlte an der nötigen Konsequenz die Gegnerinnen aktiv und durchaus auch mit Härte anzugehen, oft stimmten die Absprachen/Abstimmungen nicht, sowie die läuferische Grundausrichtung. Die TuS-Spielerinnen bekamen „Löcher“ im Defensivverband nicht gestopft, patzten zudem im individuellen Bereich.
„Wir wissen, wenn unsere Leistungen nicht zu 100 Prozentstimmen, so können wir keinen Gegner der Liga schlagen“, schickt TuS-Trainerin Bettina Grenz-Klein ein paar mahnende Worte an ihre Mannschaft. „Wenn wir unsere Bereitschaft am Samstag nicht deutlich steigern, so wird es auch gegen Vechta nicht reichen.“ Aber Bettina Grenz-Klein weiß auch: „Wir wollen die Meisterschaft unbedingt mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln über die Ziellinie bringen, sollten daher fokussiert und konzentriert auflaufen.“ Angelika Bensch wird wegen einer Ellenbogenverletzung fehlen.
Nicole Hillig ist Europameisterin
Der TuS Lintfort hat eine Europameisterin in seinen Reihen: Torhüterin Nicole Hillig holte sich im März bei den Titelkämpfen für Polizei-Nationalmannschaften in Göppingen die Meisterschaft.
Neben den Gastgeberinnen traten Teams aus Frankreich, Norwegen, Dänemark, Österreich, Ungarn, Schweiz und den Niederlanden.
Die deutsche Nationalmannschaft gewann ihre Vorrundenspiele in souveräner Manier – Frankreich (25:19), Schweiz (41:4) und Ungarn (34:18). Auch das Halbfinale gegen Norwegen (28:19) wurde zu einer klaren Angelegenheit. So kam es zum Endspiel zu einer Wiederauflage der Vorrundenpartie gegen Frankreich. Deutschland behielt erneut, diesmal mit 33:25, die Oberhand.
Nicole Hillig kann ihre Titelsammlung schon am Samstag erweitern. Bei einem Sieg über Vechta ist die Torhüterin mit ihren Teamkolleginnen Westdeutsche Meisterin.