Warbeyen. Es ist weiterhin fraglich, in welcher Spielklasse die Mannschaft von Trainer Sandro Scuderi in der kommenden Saison antreten wird.
Der VfR Warbeyen denkt die sportliche Zukunft seiner Frauenfußball-Abteilung groß. Als Sandro Scuderi im April vergangenen Jahres als Trainer der ersten Mannschaft vorgestellt wurde, war die Zielsetzung klar. Schnellstmöglich sollen die Schwarz-Weißen den Aufstieg in die Regionalliga perfekt machen. In der seit Mitte März unterbrochenen Saison war der VfR Warbeyen auf gutem Wege dorthin.
Aktuell steht die Mannschaft auf dem dritten Tabellenplatz der Niederrheinliga. Allerdings beträgt der Rückstand auf den Spitzenreiter MSV Duisburg II lediglich einen Punkt. Zudem hat der VfR Warbeyen noch zwei Nachholspiele ausstehen. Der Aufstieg in die dritthöchste deutsche Spielklasse scheint also greifbar nahe.
Doch der Corona-Lockdown sorgt für eine ungewisse Zukunft. Mittlerweile ist klar, dass die Spielzeit nicht mehr fortgesetzt wird, unklar aber ist noch, wie die aktuelle Tabelle gewertet wird.„Wir befinden uns im luftleeren Raum. Die ganze Situation ist für alle Beteiligten sehr nervenaufreibend“, sagt Scuderi. Der 40-Jährige ist überrascht, dass er und seine Fußballerinnen nun erneut drei Wochen warten müssen, ehe eine Entscheidung fällt.
Der Fußball-Verband Niederrhein (FVN) hat für Mittwoch, 24. Juni, einen außerordentlichen Verbandstag angesetzt, um die Wertung in den Ligen zu beschließen. „Man hört hier und da, wohin die Reise wahrscheinlich geht. Klarheit aber hat niemand von uns“, sagt Scuderi.
Andere Verbände sind weiter
Das sei auch deshalb bitter, weil viele andere Verbände längst Beschlüsse gefasst hätten. „Ich möchte auch nicht in der Haut der Verbands-Verantwortlichen stecken. Aber vielleicht wäre es mittlerweile schon möglich gewesen, eine Entscheidung mitzuteilen“, sagt der Trainer.
Klar ist: Sollte die aktuelle Tabelle eingefroren werden, würde der VfR Warbeyen auch in der Saison 2020/21 Niederrheinligist sein. Würde allerdings die Quotientenregel angewandt, wofür eine Menge spricht, würden die Frauen vom Duvenpoll den Gang in die Regionalliga West antreten.
Bei der Quotientenregel würden die Punkte mit der Anzahl der Spiele verrechnet. Da der VfR Warbeyen zwei Partien weniger als der MSV Duisburg II bestritten hat, würde der Klever Verein einen besseren Quotienten aufweisen als der Spitzenreiter. „Alle anderen Entscheidungen wären aus unserer Sicht unfair. Wir haben während der Saison immer alles dafür getan, zu spielen“, sagt Scuderi.
Zwei Partien waren abgesagt worden
Zwei Partien seines Teams waren abgesagt worden: die beim SV Hemmerden sowie die Begegnung mit Viktoria Winnekendonk. „Bei dem Spiel gegen Winnekendonk haben wir alles versucht, um etwa nach Kevelaer auszuweichen. Gleiches gilt für das Spiel in Hemmerden. Auch da haben wir alle Hebel in Bewegung gesetzt, um das Spiel irgendwie stattfinden zu lassen“, sagt Scuderi. Zwar seien die Bemühungen jeweils vergebens gewesen. Man könne dem VfR aber kaum nachsagen, nicht alles dafür getan zu haben, die Partien dem Spielplan nach auch tatsächlich zu bestreiten.
Sandro Scuderi zu Folge habe die Ungewissheit bezüglich der Klassenzugehörigkeit jedoch kaum Einfluss auf die Kaderplanung am Duvenpoll. „Die Mädchen sind sehr loyal. Daher haben viele frühzeitig ihre Zusage für die neue Saison gegeben. Und zwar unabhängig davon, in welcher Liga wir spielen“, sagt der Trainer.
In einigen Tagen würden er und Sven Rickes als Sportlicher Leiter der Öffentlichkeit zudem einen hochkarätigen Neuzugang vorstellen. „Das wird auf jeden Fall ein Hammer“, sagt Sandro Scuderi, der ebenfalls bereits für die kommende Spielzeit zugesagt hat. „Ich bin in Warbeyen angetreten, um ein mehrjähriges Projekt voranzutreiben. Und wir sind nun noch längst nicht da, wo wir hinwollen. Ich bleibe auf jeden Fall in Warbeyen“, sagt er.
Training in Kleve
Aktuell trainiert seine Mannschaft einmal wöchentlich im Klever Gustav-Hoffmann-Stadion. Schließlich ist die eigene Platzanlage in Warbeyen in Folge des Vandalismus-Vorfalls von Ende Dezember 2019 noch immer unbespielbar.
Allerdings sei es Scuderi zu Folge schwierig, Testspielgegner für die Sommervorbereitung zu finden. „Wir wissen nicht so recht, ob wir Regionalligisten oder Niederrheinligisten ansprechen sollen“, sagt der Trainer des VfR.