Kleve/Goch. Der Bezirksligist baut ab dem Sommer auf einen Torwart vom SV Scherpenberg und möchte zudem auf den Klever Mittelfeldspieler setzen.
Der Fußball-Bezirksligist Viktoria Goch setzt ein frühes Ausrufezeichen auf dem Spielermarkt. Zur Saison 2020/2021 will Angreifer Levon Kürkciyan vom Oberligisten 1. FC Kleve an die Marienwasserstraße wechseln. „Ich kann bestätigen, dass Levon Kürkciyan bei uns nicht verlängert hat“, sagt Hans Noy, Vorstandsmitglied der Rot-Blauen.
Der Armenier war 2015 von der Gocher Viktoria an den Bresserberg gewechselt. Er hatte mit 23 Toren und 20 Assists maßgeblichen Anteil an der Meisterschaft in der Landesliga, die dem 1. FC Kleve 2018 den Weg in die fünfthöchste deutsche Spielklasse ebnete. Auch in dieser Saison gehört Kürkciyan zur erweiterten Stammformation der Mannschaft von Trainer Umut Akpinar. Bisher kommt er auf vier Treffer und vier Vorlagen. Am vergangenen Sonntag erhielt Ali Hassan Hammoud in der Liga-Begegnung mit den Sportfreunden Baumberg allerdings den Vorzug vor Levon Kürkciyan.
Weniger Aufwand
„Ich habe eine tolle Zeit beim 1. FC Kleve gehabt und mich immer sehr wohlgefühlt. Jetzt werde ich aber die Prioritäten in meinem Leben etwas anders setzen“, sagt Kürkciyan. Im Sommer wolle er heiraten und mehr Zeit für die Familie haben. Der Aufwand, für Trainingseinheiten und die sonntägliche Partie gen Kleve zu fahren, sei groß.
„Außerdem habe ich immer gesagt, und das weiß auch jeder, der mich kennt: Wenn ich den Verein wechsele, werde ich nur zur Viktoria gehen“, sagt Kürkciyan, der in Goch wohnt. Er macht allerdings auch deutlich, noch keinen Vertrag beim Bezirksligisten unterschrieben zu haben. Aktuell befände man sich in Gesprächen. Das bestätigt auch Viktoria-Schatzmeister Bernd Willich: „Wir beschäftigen uns mit der Personalie.“
Beim 1. FC Kleve sorgt Levon Kürkciyans bevorstehender Wechsel allerdings für Irritationen. So sollen die Klub-Verantwortlichen ihm jüngst noch eine Arbeitsstelle in Kleve vermittelt haben. Offenbar kommt der Abgang daher überraschend. Vor wenigen Tagen erst teilte Kürkciyan dem Oberligisten mit, nicht verlängern zu wollen. „Ich bin menschlich von Levon Kürkciyan enttäuscht. Wir haben ihn bei der Suche nach einer neuen Stelle sehr unterstützt. Dass er uns sechs Wochen später ankündigt, den Verein zu verlassen, hätten wir nicht erwartet“, sagt Hans Noy.
Niklas Klein-Wiele hat verlängert
Doch der Oberligist hat auf der Stürmerposition bereits vorgesorgt. So haben die Offensivakteure Sebastian Santana und Niklas Klein-Wiele ihre Verträge bereits verlängert. Auch bei Angreifer Andre Trienenjost, der aufgrund einer Knieverletzung bereits seit einigen Monaten ausfällt, rechne man mit einer Ausdehnung der Zusammenarbeit. Perfekt ist diese bereits bei den FC-Kickern Nedzad Dragovic und Fabio Forster. Sie werden auch in der kommenden Spielzeit das Trikot des Fusionsklubs tragen. „Die Personalplanung ist auf einem guten Weg“, sagt Hans Noy.
Viktoria Goch kann indes einen weiteren Neuzugang vermelden. Torwart Dominik Weigl wechselt im Sommer vom Landesligisten SV Scherpenberg zur von Spielertrainer Daniel Beine betreuten Mannschaft. Für den SV Sonsbeck und den VfB Homberg hütete der 32-Jährige auch in der Oberliga bereits das Tor. In der vergangenen Saison stand er noch beim Kalkarer Landesligisten SV Hönnepel-Niedermörmter unter Vertrag.
„Dominik Weigl ist ein sehr guter Keeper, der uns auf jeden Fall weiterbringen wird und der bestätigt, welchen Weg wir in Goch eingeschlagen haben“, sagt Daniel Beine, der sich zur Personalie Levon Kürkciyan noch nicht äußern wollte. Spätestens bis 2022 will Viktoria Goch die Rückkehr in die Landesliga perfekt machen. In den nächsten Wochen soll die Verpflichtung weiterer hochkarätiger Spieler offiziell gemacht werden, heißt es aus Vereinskreisen.