Kreis Kleve. . Der Kreistag des Fußball-Kreises Kleve/Geldern verlief harmonisch. Der Mangel an Schiedsrichtern könnte auf Dauer zum Problem werden.

Das sei ein starkes Zeichen, ist sich Edgar Borgmann, Vorsitzender des Fußballkreisverbands Kleve-Geldern, sicher. Wenn an einem Montagabend von 63 eingeladenen Vereinen nur fünf nicht erscheinen, muss es um die Szene gut bestellt sein. Knapp 140 Vereinsvertreter und Funktionäre folgten der Einladung zum turnusgemäßen Kreistag in Kleve-Kellen. „Die Sitzung war erfolgreich, ruhig und geräuschlos“, sagt Borgmann. Anträge lagen keine vor, folglich war auch der Diskussionsbedarf überschaubar. Vielmehr fungierte die Versammlung in diesem Jahr als Plattform für bilateralen Austausch unter den Vereinen.

Dabei hätte es bei mindestens einem Themenfeld eigentlich Diskussionsbedarf geben können: den Schiedsrichtern. Nur noch knapp 140 Unparteiische gehen vor Ort an den Start. Der Spielbetrieb ist dadurch nicht gefährdet, aber langfristig braucht es dringend qualifizierten Nachwuchs. „Da müssen wir uns noch mehr einfallen lassen und die Vereine antreiben. Die Suche nach Schiedsrichtern wird uns in den nächsten Jahren intensiv begleiten“, sagt Borgmann.

Jung ist erste Schiedsrichter-Obfrau

Auch die Strafen, „Ausgleichsabgaben“ genannt, die Klubs zahlen müssen, wenn sie zu wenige Schiedsrichter stellen, landete nicht auf der Tagesordnung. „Da hätten wir durchaus etwas erwartet“, sagt der Vorstandschef. Pro Seniorenmannschaft muss ein Verein einen Regelhüter stellen, mit Ausnahmen aber gelingt das den Klubs nicht. Die Konsequenz: Geldstrafen. So musste allein der TSV Wachtendonk-Wankum 2400 Euro Strafe zahlen. Beim Kreistag aber folgte kein Wortbeitrag dazu.

Positiv, so Borgmann, steche der Kreisverband in Person von Sandra Jung hervor. Sie ist seit Anfang des Jahres die erste Schiedsrichter-Obfrau am Niederrhein und löste Holger Hahn ab. „Das hat vor Ort sicherlich eine gewisse Strahlkraft. Es macht mich auch stolz. Nun müssen wir gemeinsam anpacken und unbedingt neue Schiedsrichter gewinnen“, sagt sie.

Auch sportlich scheint es um den Kreisverband gut bestellt zu sein. Borgmann stellte insbesondere den 1. FC Kleve sowie den SV Straelen heraus, die in der Oberliga beziehungsweise in der Regionalliga den Kreis vertreten. „Wir sind gut aufgestellt. Das zeigt auch der tolle Auftritt der SGE Bedburg-Hau in der Bezirksliga. Ich freue mich, die Mannschaft bald auch in der Landesliga zu sehen“, sagt Borgmann.

Danach schaut es aktuell auch aus: Zeitnah könnte die Elf von Sebastian Kaul die Meisterschaft feiern. Sorgen bereitet Borgmann die Situation indes beim SV Hönnepel-Niedermörmter. „Der Werdegang des Vereins war in den vergangenen Jahren beeindruckend. Ich hoffe, dass sie den Klassenerhalt in der Landesliga noch schaffen.“

Bundesliga des kleinen Mannes

Zuletzt war bekannt geworden, dass die Kreisliga A den Sportausstatter Capelli-Sport für eine Zusammenarbeit gewonnen hatte. Die us-amerikanische Firma sollte nicht nur Namensgeber der „Bundesliga des kleinen Mannes“ werden, sondern auch weitere Anreize für den Gewinn der Meisterschaft, des Pokals oder für den Torschützenkönig schaffen. Die Namensgebung ist erst einmal vom Tisch: Der DFB legte aufgrund eigener Verträge mit Adidas sein Veto ein.

Sie vertreten den Fußball-Kreis Kleve-Geldern:

Vorstand: Edgar Borgmann (Vorsitzender), Richard Peters (Geschäftsführer), Ernst Egink (Kassierer), Holger Tripp (Vorsitzender Fußballausschuss), Ferdinand Karos (Vorsitzender Jugendausschuss), Sandra Jung (Vorsitzende Schiedsrichterausschuss)

Kreissportgericht: Dieter Heller, Thomas Thüs, Johannes Vermaasen, Johannes Janssen und Jürgen Großbongert

Futsal-Beauftragter: Andrej Cornelsen