Goch/Kleve. . Beim Finale um den Super Bowl der National Football League nächtigen Sportfreunde in Kinos in Kleve und Goch, um New England siegen zu sehen.
Wer den Weg zum Public Viewing des Super Bowls im Gocher Goli-Theater oder im Klever Tichel-Park fand, der trat in eine us-amerikanische Welt ein: Sternenbanner, der Geruch frischer Hotdogs, heißer Nachos und würziger Chili con carne – dazu musikalische Gassenhauer von Übersee.
„Der Super Bowl ist ein Gefühl, ein ganz besonderes Gefühl, das man einfach erleben muss. Es ist nicht nur großer Sport, sondern auch ganz viel das Drumherum“, sagt Stephan Hesseling von den Cleve Conquerors des VfL Merkur.
Zum Drumherum gehörte auch, dass man in Kleve von knapp bekleideten Cheerleadern der Cleve Cheetahs in den Kinosaal begleitet wird. Auf den Rängen freuten sich meist junge Menschen in Football-Trikots auf den Kick-off der größten Einzelsportveranstaltung der Welt.
300 Zuschauer in der Schwanenstadt, hundert in der Weberstadt – weltweit waren es an diesem Abend knapp 800 Millionen. Die Cleve Conquerors haben die Live-Übertragung mittlerweile zu einer Tradition werden lassen. Für die Stadtwerke Goch war es eine erfolgreiche Erstauflage. „Die Resonanz war herausragend gut, wir werden die Veranstaltung im nächsten Jahr sicher wiederholen“, sagte Gastgeber Uwe Taggruber.
Auf dem Feld duellierten sich die New England Patriots und die Los Angeles Rams. Die Pats gingen final mit 13:3 als Sieger vom Platz. So wenige Punkte wie in diesem Jahr hatte es im Endspiel um die NFL-Meisterschaft noch nie gegeben. Ein weiterer Rekord des langen Abends: Der Bostoner Tom Brady ist nun der erste Spieler, der sein Team zu sechs Titeln geführt hat. Dabei war der Start des 41-Jährigen überraschend schlecht. Den ersten Passversuch brachte er in den Armen seines Gegenspielers unter – die Rams aber nutzten das nicht aus.
Ohnehin war der Auftakt kaum von sportlichen Höhepunkten geprägt. Dem Publikum in Goch und Kleve machte das wenig aus. Sie honorierten die Leistungen ihrer Akteure mit Sprechchören und Konfetti. „Hier kommt amerikanisches Lebensgefühl auf. Ich stehe fest zu den Rams, weil es einfach Freude macht, ein so junges Team erfolgreich zu sehen. Die Patriots waren in den vergangenen Jahren doch erfolgreich genug“, sagte beispielsweise der Klever Maximilian Albrecht.
Eine Enttäuschung für alle war allerdings die Halbzeitshow, in der Maroon 5 einen halbherzigen Auftritt hinlegte. „Es ist im Vorfeld noch nie so wenig über die Halbzeitshow gesprochen worden. Jetzt wissen wir auch warum – sie ist unglaublich langweilig“, sagte Hesseling.
Tatsächlich nutzten viele Football-Begeisterte die Unterbrechung, um sich mit frischer Verpflegung einzudecken. Dann, spät, siegten noch die Patriots mit Oldie-Spielmacher Brady vorneweg.