Herne. Zuletzt gab es offene Fragen rund um Ackers‘ Zukunft. Er spricht über seine Karriereplanung, die Schock-Nachricht zu Jürgen Schubert und die Kapitänsfrage.

Eine Mannschaft mit vielen jungen Spielern und erfahrenen Eckpfeilern aufbauen – das ist der Plan von Dirk Schmitz als Trainer des Herner EV. Einer der erfahrenen Eckpfeiler, der bereits in den vergangenen Jahren eine Konstante im Miners-Trikot war, steht bereits: Michél Ackers bleibt am Gysenberg und verteidigt auch in der neuen Saison 2024/25 für den Eishockey-Oberligisten.

Der Verteidiger hatte bereits im Vorjahr einen Vertrag für zwei Spielzeiten in Herne unterschrieben, seine Zukunft nach der 2:7-Derbyniederlage gegen die Moskitos Essen im Februar aber selbst in Frage gestellt: „Ich muss natürlich auch abwarten, wer der neue Trainer wird, was er für ein Konzept fährt und wie es hier weitergeht“, sagte Ackers damals.

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„Aufgrund meiner Verbundenheit zum Verein würde ich hier schon ganz gerne weiterspielen und meine Karriere hier irgendwann beenden. Es muss aber alles passen: Nicht nur von meiner Seite, sondern auch von Seiten des Vereins.“ Inzwischen sind die Fragen geklärt, die Perspektive klar – und der 32-Jährige sich sicher: Hier will ich bleiben.

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„In dem Gespräch mit dem Trainer war eine leichte Aufbruchstimmung spürbar“, erklärt Ackers. „Mich reizt es, den Weg weiterzugehen. Ich weiß, wie geil der Standort sein kann und möchte definitiv gegen Ende meiner Laufbahn noch einmal in die Richtung kommen, dass wir hier eine Euphorie entfachen können.“

Die leichte Aufbruchstimmung erhielt in der vergangenen Woche allerdings einen empfindlichen Dämpfer: HEV-Geschäftsführer Jürgen Schubert gab bekannt, dass bei ihm ein bösartiger Tumor entdeckt worden sei und er nun seine Kraft brauche, um dagegen anzukämpfen.

Herner EV: „Leichte Aufbruchstimmung“ erhält empfindlichen Dämpfer

Wie fiel Ackers‘ Reaktion aus? „Das ist eine Schocknachricht. Gerade, wenn man Jürgen jetzt schon über Jahre kennt, mit ihm zusammengearbeitet hat und weiß, wie er tickt und den Verein führt, ist das natürlich ein großer Schock.“ Die Nachricht versetze den Verein und die GmbH in eine ganz andere Lage, „weil die Aufgaben jetzt natürlich verteilt werden müssen“.

Schon die vergangenen Saisons liefen nicht wie erhofft, die Miners mussten in den Playoffs früh die Segel streichen. In der abgelaufenen Spielzeit war der HEV nach einer enttäuschenden Hauptrunde im Achtelfinale gegen die Blue Devils Weiden chancenlos und schied nach drei Spielen aus. Jetzt will es Ackers noch einmal wissen.

Lars Stelzmann (Moskitos Essen, #11) und Michel Ackers (Herner EV, #91) im Revierderby.
Lars Stelzmann (Moskitos Essen, #11) und Michel Ackers (Herner EV, #91) im Revierderby. © FUNKE Foto Services | Jonas Richter

„Klar, ich soll in meinem Alter natürlich auch ein Führungsspieler sein. Von den Führungsspielern wird immer mehr erwartet als von den jüngeren“, weiß der Verteidiger, der in sein zwölftes Jahr am Gysenberg geht. „Es soll ein aufstrebendes Team werden - also mit vielen Jungs mit Ambitionen, vielleicht wieder hochzukommen oder den ersten Schritt im Seniorenbereich zu schaffen. Diese Aufgabe reizt mich.“

Herner EV: Schmitz freut sich über Ackers-Verbleib

Dirk Schmitz freut sich darüber, Ackers von seinen Vorstellungen überzeugt zu haben und einen wichtigen Kader-Baustein für die neue Saison bereits sicher zu haben. „Er kennt das Umfeld, ist eine Führungspersönlichkeit. Der Einsatz, den ich von ihm auf dem Eis gesehen, war immer hervorragend“, erklärt der Coach. Ackers sei ein sportlich starker Verteidiger, habe die Qualität, auch mal dahinzugehen, wo es wehtue, und könne junge Spieler führen.

„Ich genieße gerade die Zeit, um den Kopf freizubekommen und mir Gedanken zu machen, ob es vielleicht sinnvoll wäre, dass mit einem Neuaufbau auch ein neuer Kapitän die Mannschaft führen würde.“
Michél Ackers vom Herner EV

„Michél Ackers soll einer der Eckpfeiler sein. Die Aufgabe möchte er auch gerne annehmen.“ Trotz des Verbleibs in Herne bleibt eine Frage offen: Wird Ackers sich weiterhin das Trikot mit dem „C“ auf der Brust überstreifen oder gibt der Verteidiger das Kapitänsamt ab? Für den gebürtigen Krefelder wäre nach sechs Jahren durchaus vorstellbar, Platz zu machen, damit sich eine neue Hierarchie bilden kann.

„Ich habe dem Trainer im Gespräch gesagt, dass ich mir die Option nach drei Jahren, in denen es eher drunter als drüber ging, offenlasse“, so Ackers. „Ich genieße gerade die Zeit, um den Kopf freizubekommen und mir Gedanken zu machen, ob es vielleicht sinnvoll wäre, dass mit einem Neuaufbau auch ein neuer Kapitän die Mannschaft führen würde.“

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HEV: Ackers kennt den Verein wie aus dem Effeff

So oder so: An Ackers‘ Status innerhalb des Vereins würde ein möglicher Wechsel wohl kaum etwas verändern. Der 32-Jährige kennt die Umgebung, den Verein wie aus dem Effeff und wäre weiterhin wichtiger Ansprechpartner für Neuzugänge. „Ich bin niemand, der einen Buchstaben auf der Brust braucht. Ich werden auch ohne „C“ oder „A“ meine Gedanken äußern und etwas sagen, wenn ich das möchte“, verspricht „Acki“, wie der Routinier mit Spitznamen genannt wird.

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