Weiden/Herne. Blue Devils Weiden entscheiden Partie und Serie innerhalb von nicht einmal vier Minuten. Auch die Moskitos sind draußen.
Das Eishockey-Wunder blieb aus. Der Herner EV verlor am Freitag auch das dritte Playoff-Duell mit den Blue Devils Weiden und scheiterte damit wie in den beiden Vorjahren bereits im Achtelfinale. Mit einem 7:1 (1:0, 4:1, 2:0)-Heimsieg machte der Meister der Oberliga Süd den Einzug in die nächste Runde perfekt.
Wegen Problemen mit der Eisfläche begann die Partie in der Hans-Schröpf-Arena mit fünfzigminütiger Verspätung, aber der HEV wirkte trotz der langen Geduldsprobe fokussiert. Die Gastgeber trafen zwar vor 2206 Zuschauern schon in der Anfangsphase zweimal den Pfosten, doch anschließend verteidigten die Miners ihr Gehäuse mit viel Herzblut.
Herner EV gerät kurz vor der ersten Pause in Rückstand
„Abschenken kommt nicht in Frage“, hatte Hernes Trainer Tobias Stolikowski als Devise ausgegeben und sein Team tat alles, um dem Favoriten das Leben so schwer wie möglich zu machen. Auch Finn Becker lieferte im Tor einen starken Auftritt ab, während seine Vorderleute im Anfangsdrittel auch in der Offensive die eine oder andere gute Szene hatten.
Dennoch spielte sich das Geschehen wie erwartet hauptsächlich vor dem Herner Tor ab. Die Blue Devils benötigten allerdings bis zur 17. Minute für die Führung, doch damit war für den HEV zu diesem Zeitpunkt noch nichts verloren.
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„Wir sind gut reingekommen. Jetzt wollen wir weiterhin kompakt stehen und hoffen vorne auf den Lucky Punch“, gab Hernes Verteidiger Benjamin Hüfner in der ersten Pause zu Protokoll, doch der Mix aus guten Vorsätzen und Prinzip Hoffnung fiel nach Wiederbeginn in sich zusammen wie ein Kartenhaus. Wie am letzten Dienstag in Herne zog Weiden im zweiten Drittel das Tempo an und entschied die Partie innerhalb von dreieinhalb Minuten.
Luca Gläser war nach einem Traumpass auf und davon, ließ Becker keine Chance und jetzt war jeder Schuss ein Treffer. Beim Stand von 5:0 waren Spiel und Serie vorzeitig entschieden und erst danach kamen auch die Miners wieder zu Möglichkeiten. Jan Dalecký markierte kurz darauf zumindest das Herner Ehrentor, doch ernsthafte Hoffnungen waren damit auf Seiten der Gäste nicht mehr verbunden.
Weiden nahm das Tempo wieder etwas zurück und verwaltete den Vorsprung souverän. Dem HEV war das Bemühen um ein besseres Resultat nicht abzusprechen, doch die spielerischen Unterschiede zwischen dem Süd-Ersten und dem Nord-Zehnten waren in allen drei Vergleichen nicht wegzudiskutieren.
„Da sind andere Qualitäten aufeinandergetroffen“, fasste Tobias Stolikowski die Serie ebenso kurz wie treffend zusammen und bedankte sich nach seinem letzten Spiel an der Herner Bande beim Umfeld am Gysenberg. Die Saison 2024/25 beginnt für den HEV am 20. September mit Dirk Schmitz als neuem Chefcoach.
Mit den Moskitos Essen scheiterte auch der Erzrivale der Miners in drei Spielen. Der EC Peiting machte mit einem 7:2 am Westbahnhof alles klar, auch die beiden Hannoveraner Clubs sowie Tilburg und Heilbronn lösten mit einem Sweep das Ticket fürs Viertelfinale. Halle und Hamm gehen am Sonntag mit einem 2:1-Vorsprung in die Heimspiele gegen Memmingen und Deggendorf.
Tore: 1:0 (16:28), 2:0 (21:26), 3:0 (23:49), 4:0 (24:38), 5:0 (24:48), 5:1 (26:55) Dalecký (Braun/Krüger), 6:1 (45:13, 5-4), 7:1 (57:08).
Strafminuten: Weiden 8 plus 5 – Herne 10 plus 5 (Spezia) plus 10 (Ackers).
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