Wanne-Eickel. „Wenn der nochmal spielen sollte, wäre das ein Skandal“, sagt der Coach über den Übeltäter. Mittlerweile hat sich auch der andere Verein geäußert.
Zum zweiten Mal in der laufenden Kreisliga-A-Saison knöpfte der SV Wanne 11 II (5.) am vergangenen Sonntag Titelaspirant VFB Habinghorst (4.) einen Zähler ab. Die Wanne-Eickeler Freude über das zweite 1:1-Remis im direkten Duell wurde allerdings nach Abpfiff bereits deutlich getrübt. Ursächlich dafür war ein Kopfstoß eines Habinghorster Spielers und als Folge ein Nasenbeinbruch bei 11-Kicker Jörg Kostrzewa.
„Schrecklich“, beschrieb Trainer Mark Miller das Geschehen, „da vergeht dir die Freude über den Punktgewinn.“ Der Schiedsrichter hatte zuvor ein hart geführtes Spiel durchgehen lassen und auf Bestrafungen weitestgehend verzichtet. Die Stimmung sei hierdurch begünstigt längst gekippt gewesen, so Miller. Kurioserweise sah ausgerechnet Nail Mavi unterdessen die Gelb-Rote Karte (77.), gerade einmal zehn Minuten nach seiner Einwechslung.
In Unterzahl gelang den Elfern trotzdem noch der Ausgleichstreffer durch Pascal Darull. Grundlage für eine hitzige Schlussphase, in der Wanne 11 während der langen Nachspielzeit sogar noch die Möglichkeiten zum Siegtreffer besaß. „Wir hätten das Spiel eigentlich noch zu zehnt gewinnen müssen“, ärgerte sich Wannes Trainer sogar über zwei verlorene Punkte. Auch Kostrzewa hatte das mögliche 2:1 auf dem Fuß.
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Doch all das rückte im Anschluss in den Hintergrund, als nach Mark Millers Darstellung ein Habinghorster Jörg Kostrzewa eine Kopfnuss verpasste. Vom Schiedsrichter blieb die Szene zwar unbeobachtet, da das Geschehen aber in unmittelbarer Nähe zur Habinghorster Bank verortet gewesen sei, geht der Wanner Trainer davon aus, dass es auch der Gegner gesehen haben müsse, was dessen Spieler getan habe. „Es war Wahnsinn. Niemand hat sich hinterher entschuldigt. Wenn der nochmal spielen sollte, wäre das ein Skandal. So was hat im Fußball nichts zu suchen“, fasste Mark Miller zusammen.
Für den VfB Habinghorst bezieht der Sportliche Leiter und Co-Trainer Yannick Grondin Stellung, der sagt, er habe den Vorfall selbst nicht gesehen: „Ich werde mich in den kommenden Tagen darum kümmern, zu erfahren, was passiert ist. Das will ich als Sportlicher Leiter wissen. So etwas will ich nicht.“
Allerdings sagt Grondin auch: „Ganz so, wie es dargestellt wird, war es nicht.“ Er sei beispielsweise hinterher auf Mark Miller zugegangen und habe gesagt, dass so etwas nicht hätte passieren dürfen. „Das war wie eine Entschuldigung“, sagt Grondin. Entstanden sei die ganze Situation auch erst, weil Zuschauer Spieler der Gäste attackiert hätten. „Nach dem Spiel waren alle Spieler an der Mittellinie, unser Vorstand hat unsere dann zur Seite geholt. Da sind Fans auf den Platz gesprungen und sind auf unsere Spieler losgegangen.“
Seine Mannschaft sei jedenfalls keine, die andere provoziere. „Ich glaube nicht, dass wir das nötig haben“, sagt Yannick Grondin. „Es ist kein Zufall, dass so etwas immer wieder in Wanne-Eickel vorkommt.“
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