Weiden/Herne. Niederlage in Weiden zum Auftakt des Playoff-Achtelfinals. HEV nutzt seine Chancen nicht kaltschnäuzig genug.

Die erhoffte Überraschung blieb aus. Der Herner EV unterlag am Sonntag im ersten Playoff-Achtelfinale beim Südmeister Blue Devils mit 1:4 (0:2, 1:2, 0:0) und hat am Dienstag im zweiten Spiel in der heimischen Hannibal-Arena eine neue Chance. Spielbeginn am Gysenberg ist dann um 19 Uhr.

Die Übermannschaft der Oberliga Süd kam in eigener Halle mit viel Druck und Tempo aus der Kabine und Herne kassierte frühe Strafen. 31,6 Prozent Powerplayquote brachten die Gastgeber als Referenz aus der Hauptrunde mit und ließen den nackten Zahlen schnell und unerbittlich Taten folgen. Weiden nutzte gleich seine ersten beiden Überzahlspiele und nur Finn Becker im Herner Tor und der Pfosten verhinderten kurz darauf den nächsten Unterzahlgegentreffer.

Herner EV versucht Nadelstiche zu setzen

Der HEV versuchte vor 2180 Zuschauern in der nicht ausverkauften Hans-Schröpf-Arena zwar einzelne Nadelstiche zu setzen, kam aber erst bei eigener Überzahl zu ersten Chancen. Nutzen konnte er sie nicht, auch ein Herner fünf gegen drei blieb für die Oberpfälzer ohne Folgen.

„Wir sind nach zehn Minuten besser ins Spiel gekommen. Jetzt kommt es darauf an, unsere Chancen zu nutzen und Strafzeiten zu vermeiden“, zog HEV-Stürmer Maxi Braun eine Zwischenbilanz nach 20 Minuten. Eine verbale Vorlage für Matteo Stöhr, der kurz nach Wiederbeginn bei einem Abpraller am schnellsten schaltete und auf 2:1 verkürzte – damit war auch der Außenseiter immerhin schon mal auf dem Scoreboard.

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Beeindrucken ließ sich der Süd-Meister davon nicht. Mit einer Mischung aus mannschaftlicher Harmonie und individueller Klasse schlugen die Gastgeber postwendend mit dem 3:1 zurück und nutzten eine weitere Überzahl zum 4:1 – Pech für HEV-Goalie Finn Becker, dass die Scheibe kurz vor dem Tor unglücklich abgefälscht wurde.

Gänzlich unverwundbar schienen die Blue Devils aber nicht. Der HEV kam im zweiten Drittel vermehrt zu Abschlüssen – vielleicht ein Mutmacher für das zweite Spiel am Dienstag. Am fehlerfreien Weidener Keeper Jaroslav Hübl war aber kein Vorbeikommen mehr.

Der Favorit blieb auch im letzten Drittel spielbestimmend, setzte die Miners aber längst nicht mehr so vehement unter Druck wie in der Anfangsphase. Die Blue Devils traten jetzt auf die Tempobremse und verwalteten den Vorsprung, der auch nicht mehr in Gefahr geriet. Der HEV kämpfte und blieb bis zum Schluss um ein besseres Ergebnis bemüht, kam aber auch im letzten Abschnitt nicht mehr zu klaren Möglichkeiten.

„Die beiden frühen Strafen waren natürlich unglücklich. Auch sonst haben wir zu viele Strafen gezogen und standen hinten nicht sicher. Die eigenen Chancen haben wir dagegen liegen lassen. Vor allem das fünf gegen drei müssen wir ausnutzen“, erklärte HEV-Trainer Tobias Stolikowski anschließend.

„Dann sieht es vielleicht etwas anders aus“, bestätigte sein Gegenüber Sebastian Buchwieser. „Wir sind sehr gut gestartet, aber die Strafen gegen uns haben uns etwas aus dem Rhythmus gebracht. Ab der 30. Minute haben wir weniger getan und das hat mir nicht so gut gefallen. Am Dienstag in Herne wartet eine ganz andere Aufgabe auf uns“, erklärte der Weidener Chefcoach weiter.

Tore: 1:0 (3:37, 5-4), 2:0 (5:47, 5-4), 2:1 (23:33) Stöhr (Keresztury/Meyl), 3:1 (25:09), 4:1 (28:35, 5-4).

Strafminuten: Weiden 14 – Herne 14.

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