Gelsenkirchen. Noch in seinen ersten Seniorenjahren stand Ufuk Ataman im Tor, wurde zum Serientorschützen. Welche Ziele er mit Teutonia Schalke hat.

Dass man auch mit 39 Jahren durchaus noch wissen kann, wie man ein rundes Leder ins gegnerische Tornetz bugsiert, stellt Ufuk Ataman von Teutonia Schalke nahezu jede Woche in der Fußball-Kreisliga B unter Beweis. Vor dem Start in die Rückrunde am kommenden Sonntag mit dem Heimspiel gegen ETuS 34 Gelsenkirchen hat er bereits 26 Treffer auf seinem Konto. Damit führt er die Torjägerliste in der Staffel 2 deutlich an.

„Einige behaupten, die Kreisliga B sei eine Holzfußliga, aber auch in dieser Spielklasse ist es gerade in dieser Spielzeit nicht so einfach, sich zu behaupten“, sagt Ufuk Ataman. „Für die meisten Mannschaften geht es um das nackte Überleben.“ Weil zur Saison 2024/25 die Kreisliga A eingleisig wird, müssen diesmal auch aus der Kreisliga B mehr Teams als gewöhnlich absteigen.

Ufuk Ataman: Ziel mit Teutonia Schalke ist die Gelsenkirchener Fußball-Kreisliga A

Teutonia Schalke wird sicherlich nicht zu jenen Mannschaften gehören, die sich vor dem Absturz in die Kreisliga C fürchten müssen. Im Gegenteil. Der in der Glückauf-Kampfbahn beheimatete Traditionsklub will eine Klasse höher, zurück ins Kreis-Oberhaus. Nachdem er in den vergangenen Jahren zweimal in der Relegation gescheitert ist, sieht es in dieser Spielzeit ganz gut aus für die Teutonen. Sie wollen es wissen, sie haben die Hinrunde mit einem Neun-Punkte-Vorsprung als Tabellenführer beendet und wollen den SV Hessler 06 II und den FC Zrinski im Kampf um den Aufstieg auch künftig hinter sich lassen.

Die rot-weißen Schalker setzen dabei vor allem auf ihren Torjäger Ufuk Ataman, der im Sommer dieses Jahres nach Abstechern bei der SpVgg Röhlinghausen, bei Sportfreunde Wanne, bei Westfalia 04 Gelsenkirchen, beim Erler SV 08 und bei Blau-Weiss Gelsenkirchen zu ihnen zurückgekehrt ist. „Die Teutonia, das ist für mich eine Herzensangelegenheit“, sagt Ufuk Ataman, der beruflich im technischen Dienst für die Explicato Jugendhilfe gGmbH tätig ist. „Bei Teutonia habe ich früher schon mal mehrere Jahre gespielt, hier fühle ich mich wohl, hier fühle ich mich wertgeschätzt. Ich habe dem Verein aus meiner ersten Zeit dort einiges zu verdanken.“

Trainer Naujack kennt seinen Torjäger noch als Gegenspieler

Teutonias Trainer Dennis Naujack kennt seinen Torjäger noch als Gegenspieler und auch aus der gemeinsamen Zeit bei Blau-Weiss Gelsenkirchen. „Ufuk Ataman ist ein Sportsmann durch und durch“, lobt er. „Er geht voran, ist mit vollem Herzen dabei und lässt keine Trainingseinheit aus. Er ist einfach ein Phänomen. Auch in seinem Alter ist er immer noch drahtig und athletisch. Er lebt für den Fußball.“

Ufuk Ataman kann das bestätigen. „Wenn man bei Teutonia Schalke so viel Rückendeckung und Unterstützung bekommt wie ich, dann muss man den jüngeren Mitspielern auch zeigen, dass das alles nicht von ungefähr kommt“, sagt er. „Leidenschaft und Wille sind für mich ganz wichtig. Ich mache alles für meine Truppe.“

Teutonia-Spieler Ufuk Ataman (links) und Gegenspieler Batuhan Yalli in der Fußball-Kreisliga-B2-Begegnung SV Hessler 06 II (blau) gegen Teutonia Schalke.
Teutonia-Spieler Ufuk Ataman (links) und Gegenspieler Batuhan Yalli in der Fußball-Kreisliga-B2-Begegnung SV Hessler 06 II (blau) gegen Teutonia Schalke. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Mit 39 Jahren: Noch eine weitere Saison gut vorstellbar

Wie lange er mit seinen 39 Jahren noch diese Vorbildrolle ausführen und auf diesem Niveau gegen den Ball kicken wird, das lässt er offen. „Mein Körper muss mitmachen, ich muss mich wohlfühlen“, sagt er. „Ich kann mir aber gut vorstellen, dass ich noch ein weiteres Jahr dranhängen werde, wenn es mit dem Aufstieg in die Kreisliga A klappen sollte.“

Ufuk Ataman wusste auch in seinen ehemaligen Vereinen stets, wo die gegnerischen Tore stehen. „So um die 20 bis 30 Treffer habe ich eigentlich in jeder Saison erzielt“, erzählt er. In der Saison 2015/16 netzte er in der Kreisliga A sogar 50-mal für Blau-Weiss Gelsenkirchen ein. Zum Aufstieg in die Bezirksliga reichte es damals trotzdem nicht.

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Ein persönliches Ziel für den Rest dieser Spielzeit hat er sich nicht gesetzt. „Für mich ist es egal, ob ich am Ende der Saison 30, 40 oder 50 Tore erzielt habe“, erklärt er. „Hauptsache, wir stehen innerhalb der Mannschaft füreinander ein und geben Gas, um das zu erreichen, was wir uns vorgenommen haben: den Aufstieg in die Kreisliga A zu schaffen. Die Mannschaft steht im Vordergrund, nicht ich.“

Dass Ufuk Ataman so treffsicher ist, ist umso erstaunlicher, wenn man weiß, dass er in seiner Jugendzeit und in seinen ersten Jahren als Erwachsener für Westfalia 04 Gelsenkirchen und für DJK Schwarz-Weiß Gelsenkirchen-Süd im Tor gestanden hat. Nebenbei spielte er für FSW Schalke 77, eine Kneipenmannschaft. Dort erkannte man, dass er durchaus auch Offensivqualitäten besitzt. Er sattelte um, „zumal ich“, wie Ufuk Ataman schmunzelnd zugibt, „keine Lust mehr hatte, mir von meinen Mitspielern sagen zu lassen, wie ich zu halten habe.“