Gelsenkirchen. Hassels Trainer Enis Ayyildiz fährt mit seinem Team den vierten Sieg in Folge ein. Warum Buers Coach Seldin Malkoc den Kopf schüttelt.
Ausgerechnet ein Spieler, der einst im Nachwuchsbereich das Fußball-ABC an der Löchterheide lernte, vergrößerte die Abstiegssorgen des Neulings SSV Buer II in der Bezirksliga. Bilal Gürdal erzielte beide Tore für den SC Hassel im Derby am Nordring in Buer. Er traf zum 1:0 und zum 2:1 für seine Mannschaft, die sich nach dem vierten Sieg in Folge auf einem Höhenflug befindet.
Hassels Trainer Enis Ayyildiz war mit dem Ergebnis, aber nicht unbedingt mit der Leistung seiner Jungs zufrieden. „Das war sicherlich nicht unser bestes Spiel“, meinte er nach dem Auftritt an seiner alten Wirkungsstätte. „Das war mehr Kampf als Fußball.“
Sein Bueraner Kollege Seldin Malkoc schüttelte derweil den Kopf. „Es ist jede Woche dasselbe“, meinte er. „Wir machen Fehler, die mit Gegentoren bestraft werden.“ Im Vergleich zur 0:4-Niederlage beim FC 96 Recklinghausen sah er zumindest kämpferische Fortschritte. „Aber am Ende stehen wir erneut mit leeren Händen da, weil wir in den entscheidenden Situationen nicht konzentriert genug sind.“
Sein Team begann recht ordentlich, aber nach etwa zehn Minuten fand auch der Nachbar aus Hassel ins Spiel. Mulhem Assalama setzte einen ersten Warnschuss ab, der knapp das Tor verfehlte (13.). Acht Minuten vor der Pause war Bilal Gürdal das erste Mal zur Stelle, um nach Vorarbeit des technisch starken Mulhem Assalama zum 1:0 für den Sport-Club einzuschieben.
Auch in der zweiten Halbzeit gehörte die Anfangsphase den Gastgebern. Nach dem Ausgleich durch Johann-Ferdinand Hüssen, der nach einer Flanke von Henry Jozek mit dem Kopf zum 1:1 traf, hatten sie die größeren Spielanteile, ohne sich jedoch weitere zwingende Tormöglichkeiten erarbeiten zu können.
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Stattdessen schlugen die Hasseler zu. Nach einer Hereingabe von Claudiu Racovita netzte Bilal Gürdal zum zweiten Mal und damit zum 2:1-Sieg seines Teams ein. In der Nachspielzeit vergaben Emirkan Gümüsakca und Claudiu Racovita zwei dicke Gelegenheiten zu einem höheren Gäste-Erfolg.
In der Zwischenzeit stand auch Schiedsrichter Dmytro Nikiforov im Blickpunkt. Er zeigte dem Bueraner Lucas Rudnik nach einem Foul an Baris Uysal die Rote Karte (78.), aber nicht nur deshalb meinte Seldin Malkoc: „Der Schiedsrichter hat dieses Spiel kaputtgepfiffen.“ Eine Äußerung, die er vielleicht in seiner ersten Enttäuschung getätigt hat. Dmytro Nikiforov hat nicht jede Szene richtig beurteilt, aber sein Handeln war nicht spielentscheidend – im Gegensatz zu den Fehlern, die den Bueraner Spielern vor den beiden Gegentoren unterliefen.
Abteilungsleiter Jörg Böving, ein weiterer ehemaliger Bueraner, der jetzt für den SC Hassel tätig ist, machte sich derweil zufrieden auf den Heimweg, obwohl auch er von einer zerfahrenen Partie sprach: „Unterm Strich war’s ein knapper und verdienter Sieg für uns.“
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Und im Rückblick auf die vergangenen Jahren, in denen sein Klub fast bis zum Schluss um den Klassenverbleib bangen musste, fügte er zuversichtlich hinzu: „Wir haben jetzt 15 Punkte. Ich hoffe, dass wir diesmal vielleicht schon im Februar oder im März durch sind und mit den Planungen für die folgende Saison anfangen können.“ Es sieht derzeit ganz danach aus.
Tore: 0:1, 1:2 Bilal Gürdal (37., 73.), 1:1 Johann-Ferdinand Hüssen (49.).
SSV Buer II: Wrobel, Hüssen (88. Miyanyedi), Wyzgolik, Berkenkopf (36. Djatlev), Rudnik, Dörpinghaus, H. Jozek, Yilmaz, Günes, Feldmann (73. Guidone), D’Acquisto (80. Heeger).
SC Hassel: Klein, Avci, Bu. Uysal, Ba. Uysal (79. E. Gümüsakca), Racovita, Tadyszak, Tiron, Assalama (82. B. Gümüsakca), Tekin (70. Daglioglu), Ulu, Gürdal (82. Ibrahim).