Essen. Daniel Haase, der Coach des Handball-Zweitligisten Tusem Essen, spricht im Interview über die Höhen und Tiefen der Hinrunde – und seine Hoffnung.
Daheim eine Macht, auswärts schwach: die Handballer des Tusem Essen konnten in der 2. Bundesliga alle Heimspiele gewinnen, mussten jedoch in der Fremde ausschließlich Niederlagen einstecken.
Die Mannschaft von Daniel Haase braucht im Kampf um den Klassenerhalt mehr Konstanz und noch einige Punkte. Im Interview spricht der Trainer über die Stärken und Schwächen seines Teams.
TUSEM Essens Trainer Daniel Haase im Interview: „Wenn wir unsere Punkte verdoppeln, steigen wir nicht ab“
Daniel Haase, hätten Sie vor der Saison Tabellenplatz zwölf zur Winterpause in der 2. Handball-Bundesliga unterschrieben?
„Ich würde eher auf die Punkte als auf den Tabellenplatz schauen. 16 Punkte zur Winterpause sind okay, vor allem mit dem Umbruch, den wir hatten. Dass wir alle Auswärtsspiele verlieren würden, hätte ich aber nicht unterschrieben.
Konnten Sie in der Winterpause einen Grund dafür ausmachen, warum es ausgerechnet auswärts nicht läuft?
Nein, nicht wirklich. Wir haben schon vor der Winterpause in den Abläufen bei Auswärtsspielen alles versucht: mal haben wir dort übernachtet, mal nicht. Mal gab es Essen, mal nicht. Sportlich gesehen ist klar, dass vieles an uns selbst liegt. Wir dürfen uns nicht völlig gehen lassen, wenn es mal in einer Phase nicht läuft. Das darf nicht passieren. Wir haben immer wieder mal Negativläufe innerhalb eines Spiels, die müssen wir dann durchbrechen. Wir haben dem Gegner zu oft den Sieg geschenkt. Aber ich habe in den letzten Spielen bei uns schon eine bessere Tendenz festgestellt.
Wenn man insgesamt auf die Hinrunde schaut, fällt nicht nur die Auswärtsschwäche ins Auge, sondern auch ein paar andere Fakten: Der Tusem hat die wenigsten Tore aller Mannschaften und auch die wenigsten Würfe auf das gegnerische Tor. Was können Sie gegen die Angriffsschwäche tun?
Dazu kommt auch noch, dass wir die meisten technischen Fehler haben. Das sind Themen, an denen wir arbeiten. Wir brauchen mehr Ballsicherheit und müssen einfach mehr Bälle auf das Tor bringen. Wenn es bei uns läuft, dann machen wir das schon sehr gut. Generell bin ich zum Beispiel mit der Mentalität der Jungs sehr zufrieden.
Im Sommer gab es einen Umbruch: Sie sind als Trainer gekommen und auch die Mannschaft hat ein neues Gesicht bekommen. Wie zufrieden sind Sie mit den Neuzugängen?
Bei Felix Göttler wusste ich ja schon, was er kann. Er kam mit mir von den Rhein-Neckar Löwen nach Essen. Generell zeigt bei allen Neuen die Tendenz nach oben und man sieht, wer Qualität hat. Bis jetzt hatten alle Neuzugänge Welpenschutz, aber in der Rückrunde sollen sie schon liefern.
Zudem werden die Langzeitverletzten Max Neuhaus und Valentin Clarius zurückkommen…
Sie werden uns sicherlich guttun. Natürlich war vor allem mit Max der Plan zu Saisonbeginn anders. Seinen Ausfall mussten die anderen ersetzen und schnell in seine Rolle schlüpfen. Das hat besser geklappt als gedacht.
Wie sehen Sie die Lage aktuell? Der Klassenerhalt ist noch längst nicht eingetütet…
Mit den bislang 16 Punkten haben wir unser Soll erstmal erfüllt. Im letzten Jahr waren es ähnlich viele Punkte, da war man schon recht weit entfernt von den Abstiegsplätzen. In dieser Saison ist die Liga noch viel enger beieinander, deswegen wird jeder Punkt wichtig sein. Wenn wir unsere Punkte verdoppeln können, steigen wir nicht ab.
Was macht Ihnen Hoffnung, dass dies auch gelingt?
Wir haben zuhause eine große Leichtigkeit, die wir uns nicht nehmen wollen. Die Mannschaft hat super viel Potenzial, eine gute Athletik und trainiert gut. Wir haben alles im Köcher. Außerdem funktioniert das Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torhütern immer besser und vor allem in unserer Halle ist es eklig für die Gegner, gegen uns zu spielen.
Auf welche Spieler wird es da ankommen?
Dennis Szczesny hält den Laden zusammen und ist als Kapitän für mich natürlich ganz wichtig. Auch Nils Homscheid hat schon viel Verantwortung übernommen und eine gute Entwicklung genommen. Generell wird es aber wichtig sein, dass jeder Spieler seine Rolle weiterhin gut annimmt und die nächsten Schritte machen wird.
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