Ratingen. Sechs Spiele ungeschlagen: der Trainer der Hattinger ist trotz Abstiegsplatz extrem stolz auf das Team. Ein Abschied ist fast schon kitschig.

Auch im sechsten Spiel in Folge blieben die Sportfreunde Niederwenigern ungeschlagen. Das Aufeinandertreffen mit Ratingen 04/19 am Freitagabend endete 1:1. „Wenn man es über 95 Minuten schafft, eine so starke Mannschaft wie Ratingen zu verteidigen, kann man einfach nur stolz sein“, lauteten die lobenden Worte von SFN-Trainer Marcel Kraushaar, für die Leistung im letzten Ligaspiel vor der Winterpause.

Denn der Tabellenachte brachte einiges an Qualität auf den Platz. „Es war wieder ein Gegner mit einer ganz anderen Kaderstruktur, anderem Etat, einer anderen Tabellensituation und vor allem mit anderen Zielen. Aber wir haben es verstanden, wie man gegen solche Teams Spielen muss. Dabei haben wir allerdings nun noch mehr verteidigen müssen, da Ratingen am Ball die stärkste Elf der letzten Wochen war“, so der Trainer.

SF Niederwenigern: Maximilian Golz trifft von knapp hinter der Mittellinie

Bereits in der Anfangsphase waren die Hattinger unter Druck geraten, da die Gastgeber gleich zu Beginn den Fuß auf dem Gaspedal hatten. Die größte Chance der Ratinger war ein unbedrängter Kopfball aus dem Sechzehner, der allerdings weit am Tor vorbei flog.

Ratingen 04/19 - MSV Duisburg
Sorgte noch für die Punkteteilung: Ratingens Sven Kreyer. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

In der 38. Minute eines umkämpften Spiels schrieb der Fußball dann einmal mehr eine besondere Geschichte: Der aus beruflichen Gründen zur Winterpause scheidende Maximilian Golz kam, in seinem letzten Auftritt für die Sportfreunde, nach einem Ballgewinn noch hinter der Mittellinie an den Ball. Von der Mittellinie hielt der Stürmer reaktionsschnell einfach mal drauf und überwand den herausgelaufenen Keeper, der im Sprint zurück ins eigene Tor den Ball nicht mehr erreichte.

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„Das war für mich das Tor des Jahres“, freute sich Kraushaar. „Dass er sich so verabschiedet, ist nicht zu toppen“, so der Trainer, der keinen Hehl daraus macht, dass ein Golz künftig kaum zu ersetzen sein wird. „Das Fußballerische ist das Eine. Aber vor allem menschlich verlieren wir da einen super Jungen“, würdigte Kraushaar den Angreifer.

Zwölf Punkte aus sechs Spielen: Die Entwicklung der Sportfreunde Niederwenigern ist beeindruckend

Weiter in der Defensive gefordert waren die Sportfreunde auch im zweiten Durchgang. Ihre bis dahin größte Chance hatten die Ratinger in der 50. Minute, als Tim Höppner im SFN-Kasten einen Distanzschuss aus guter Schussposition glänzend parierte. Immer wieder flogen Flanken des Favoriten in den SFN-Strafraum, blieben letztlich jedoch ertraglos, bis Sven Kreyer in der 62. Minute mit dem Kopf an den Ball kam und zum 1:1 traf.

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Doch auch nach dem verdienten Ratingen-Ausgleich und zahlreichen Offensivaktionen des Tabellenachten, verhinderten die Sportfreunde weitere Großchancen. „Wir haben die ganze Zeit extrem leidenschaftlich verteidigt“, so Kraushaar, dessen Elf mit zwölf Punkten aus den letzten sechs Begegnungen vor der Winterpause ein überraschendes Ausrufezeichen setzte, auch wenn sie somit als Drittletzter und somit auf einem Abstiegsplatz überwintern wird.

„Ich würde lügen wenn ich sagen würde, dass ich mir sicher war. Aber ich habe immer gesagt, dass die Mannschaft dazu imstande ist. Es ist eine riesige Entwicklung und nun sind wir in der Lage, spiele in der Oberliga offen zu gestalten“, so Kraushaar.

Ratingen 04/19 - SF Niederwenigern 1:1  

  • Tore: 0:1 Maximilian Golz (38.), 1:1 Sven Kreyer (62.).
  • SFN: Höppner, Nissen, Renneberg, Dorka, Machtemes, Golz, Lümmer (62. Enz, 90. Gipper), Serkan Rascho (83. Hillmann), Gerhardt, Schumacher (73. Heufken), Schurig.

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