Essen/Herne. Niklas Heyer erlebte ein intensives Derby mit dem Herner EV bei den Moskitos. Was ihn trotz der Niederlage zuversichtlich macht.
Niklas Heyer feuerte seine Teamkollegen an, bejubelte das Comeback des Herner EV ausgelassen, geriet in einer Szene im Mitteldrittel sogar mit Ex-Mitspieler Nicolas Cornett aneinander: Der Verteidiger der Miners erlebte ein intensives Derby bei den Moskitos Essen vor 2700 Zuschauern am Westbahnhof, an dem er in der Vorsaison noch nach vielen Heimspielen mit den Moskitos-Fans gefeiert hatte.
Nach seinem Abgang aus Essen wechselte er im Sommer zunächst in den Süden zu den Bayreuth Tigers, kehrte aber Anfang Oktober aus persönlichen Gründen ins Ruhrgebiet zurück und schloss sich wieder dem HEV an. „Natürlich probiere ich, das eigene Team zu pushen, wenn wir hinten liegen. Wir sind gut zurückgekommen“, erklärte Heyer. „Mit den Fans ist es einfach geil - sowohl in Herne als auch in Essen. Das habe ich in der vergangenen Saison schon gesagt. Es macht einfach Spaß, so ein Derby zu spielen.“
Herner EV zog in Essen im Penaltyschießen den Kürzeren
2:3 (0:0, 1:2, 1:0, 0:0) unterlagen Heyer und die Miners den Moskitos. Nach einem 0:2-Rückstand kamen die Gäste zurück, retteten sich durch den 2:2-Ausgleich in die Verlängerung, zogen aber im Penaltyschießen letztlich den Kürzeren. Insgesamt gehe das Ergebnis in Ordnung, erklärte der 23-Jährige.
„Penaltyschießen ist dann immer Glück. Es war ein gutes Derby für die Fans und hat Spaß gemacht.“ Vielen bekannten Gesichtern begegnete er in Essen, es sei cool gewesen, wieder am Westbahnhof zu sein. Die „Mücken“ verfolge er natürlich noch, ist aber mit dem eigenen Klub genug beschäftigt. Die ersten Wochen zurück beim HEV, für den Heyer bereits in den Spielzeiten 2019/20 und 2020/21 in 19 Spielen auf dem Eis stand, waren nicht einfach: Die Miners blieben acht Spiele in Folge punktlos, durften zuletzt aber aufatmen.
Sieben Punkte verbuchte Herne in den vergangenen drei Spielen, nahm am Westbahnhof den ersten Zähler auf fremdem Eis in dieser Saison mit. „Wir müssen gucken, dass wir da unten jetzt irgendwie weiter rauskommen, dass wir weiter punkten, weil wir jeden einzelnen Zähler gebrauchen können“, erklärt Heyer.
Herner EV: Heyer gehört zu den erfahreneren Spielern
Trainer Dirk Schmitz betonte nach dem Derby in Essen, dass die Miners „nicht hoffnungslos“ seien. Der Oberligist sei mit vielen jungen Spielern in die Saison gestartet, die kaum Senioren-Erfahrung haben, aber sich von Spiel zu Spiel weiterentwickeln. Heyer gehört trotz seiner erst 23 Lebensjahre schon zu den erfahreneren Spielern, absolvierte bereits 107 DEL2- und 130-Oberliga-Spiele in seiner Karriere.
+++ Hier lesen Sie alle Moskitos-Interviews, Analysen und Live-Ticker +++
Einen weiteren Spieler mit noch viel größerer Erfahrung verpflichtete der HEV vor zwei Wochen: Brad Snetsinger, der in seinen ersten vier Spielen bereits sechs Scorerpunkte (drei Tore, drei Assists) verbuchte. Wie groß der Effekt der Verstärkung sei, lasse sich an den jüngsten Ergebnissen erkennen, sagt Heyer. „Brad bringt Ruhe rein. Er hat Erfahrung, so ziemlich alles in Eishockey-Deutschland gesehen und ist auch menschlich ein super Typ. Wenn du ihn fragst, teilt er dir seine Meinung mit. Wir sind insgesamt ein junges Team und er einfach ein absoluter Leader.“
Auch interessant
Letztlich sei es aber immer eine Teamleistung – und ein paar Spieler haben einfach in den vergangenen Spielen richtig gut performt, meint Heyer. „Wir haben aber auch schon davor gute Spiele gemacht, aber einfach das Tor nicht getroffen und die Punkte am Ende nicht mitgenommen.“
Herner EV-Verteidiger Heyer: „Wollen die Serie weiterführen“
Das wollen die Herner wie zuletzt bereits in den nächsten Spielen gerne wieder tun: Zuerst reisen die Miners am Freitag (20.30 Uhr) zum HEV-Duell zu den Herforder Ice Dragons, am Sonntag (18.30 Uhr, Hannibal-Arena) kommen die Hammer Eisbären an den Gysenberg. Sechs Punkte beträgt der Rückstand des Schlusslichts auf die elfplatzierten TecArt Black Dragons.
Wann gibt der HEV die rote Laterne ab? „So schnell wie möglich“, antwortet Heyer. „Alle Teams stehen vor uns in der Tabelle. Wir sind gerade die Jäger und wollen die Serie von drei Spielen, in denen wir gepunktet haben, weiterführen.“
Alle Hintergründe zum Eishockey-Revierderby:
- undefined
Weitere Berichte aus dem Lokalsport in Herne & Wanne-Eickel!