Hattingen. In der vergangenen Saison schossen Dominik Enz und Marc Rapka Niederwenigern in die Oberliga. Dort klappt es gar nicht. Eine Suche nach Gründen.
Mit ganzen 45 Treffern und 23 Vorlagen für die Sportfreunde Niederwenigern waren Marc Rapka und Dominik Enz treibende Kräfte beim Aufstieg in die Oberliga Niederrhein. Von der starken SFN-Offensive ist nach dem Aufstieg nun bislang aber wenig zu sehen. Die beiden Torgaranten der Vorsaison tun sich wie auch der Rest des Trams noch schwer in der höheren Spielklasse.
„Ich habe mit Dominik zwar nicht explizit drüber gesprochen, aber ich denke, wir wissen beide, dass wir langsam aufblühen müssen“, erklärt Marc, genannt „Rappo“, Rapka. Der 24-Jährige war mit 23 Treffer und ganzen 16 Vorlagen bester Torschütze und Vorbereiter der Hattinger in der Landesliga. In der Oberliga-Saison erzielte der Angreifer bislang in neun Spielen nur einen Treffer und bereitete noch kein Tor vor.
„Ich denke, dass ich momentan noch nicht bei einhundert Prozent bin. Das Niveau ist natürlich ganz anders und es war vorher klar, dass es nicht so leicht wird, wie in der Landesliga. Ich bin noch in einer Findungsphase. Es stört mich, dass ich erst ein Tor geschossen und keine Vorlage gegeben haben“, gibt der Flügelmann zu.
Doch auch die anderen Offensivspieler treffen nicht. Maximilian Golz und Dominik Enz haben noch keinen einzigen Treffer erzielt. Dario Schumacher steht immerhin bei zwei Treffern. Rapka, Schevan Rascho und Paul Renneberg haben jeweils einmal getroffen. Fünf Tore in neun Spielen – natürlich viel zu wenig.
Sportfreunde Niederwenigern: Marc Rapka will wieder frecher werden
Dies liegt auch daran, dass sich Rapkas Spielweise angesichts der stärkeren Gegner und einer daraus resultierenden Rolle als „Underdog“ verändert hat. Statt wie in der vergangenen Saison mit viel Tempo über Außen ins Zentrum zu starten und dann eiskalt zu sein, muss der 24-Jährige, der schon seit 2017 bei den Sportfreunden Niederwenigern spielt und somit ein Eigengewächs ist, tiefer stehen, die Gegenspieler mehr im Blick haben.
„Der Ansatz hat sich geändert. Wir laufen viel mehr hinterher und können den Ball nicht mehr so laufen lassen. Viel sind wir damit beschäftigt, hinten sicher zu stehen. In den ersten beiden Spielen gingen zwei Gegentore auf mich, da ich zu offensiv stand. Seitdem habe ich dazugelernt und stehe tiefer“, erklärt Rapka, der seine Stärken im Eins-gegen-eins bislang noch kaum unter Beweis stellen konnte.
„In der Abwehr stehen jetzt ehemalige U19-Bundesliga-Spieler oder Spieler, die in höheren Seniorenligen oder lange in der Oberliga gespielt haben. Man kommt nicht mehr so einfach vorbei wie in der Landesliga“, so Rapka, der noch dabei ist, die Bremse zu lösen. „Momentan fehlt noch ein wenig der Mut, ins Eins-gegen-eins zu gehen. Das ist vielleicht auch ein Stück weit eine Sache des Respekts“, gibt der Angreifer zu.
Freitagabend im Kellerduell gegen den Mülheimer FC
Klares Ziel des 24-Jährigen ist es, im Freitagabendspiel gegen den 15. Mülheimer FC (um 20 Uhr), endlich den offensiven Schalter umzulegen. „Ich denke, dass es besser wird. Wir standen zuletzt gut und haben wieder mehr Spieler zur Verfügung in der Offensive, da Dominik Enz wieder aus dem Urlaub zurück ist. Wir werden mehr Tempo über die Außen haben“, so der SFN-Akteur.
„Freitag müssen wir zeigen, dass wir da sind. Das sind entscheidende Wochen im Abstiegskampf, in denen wir Tore schießen müssen“, fordert die Nummer 22 der Sportfreunde vor dem Spiel gegen den Tabellenfünfzehnten. Mit einem Heimsieg könnten die bisher noch sieglosen Hattinger den Abstand auf Mülheim bis auf zwei Zähler reduzieren.
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