Essen. Haben die Landesliga-Fußballer von Adler Union Frintrop zu wenig Respekt vor den Gegnern? Trainer Marcel Cornelissen wird deutlich.
- Adler Union Frintrop verlor das Essener Derby gegen den ESC Rellinghausen mit 2:3, nachdem sie bereits nach 36 Minuten 0:3 zurücklagen, und befindet sich aktuell in einer sportlichen Krise.
- Trainer Cornelissen bemängelt vor allem die fehlende Mentalität und Ernsthaftigkeit seiner Spieler und stellt in Frage, ob die Mannschaft wirklich stark genug für die oberen Tabellenplätze ist.
- Vor dem nächsten Spiel gegen PSV Wesel-Lackhausen will er alle Maßnahmen und Spielerentscheidungen genau überprüfen, um die Probleme zu beheben.
Mal wieder erwischte Adler Union Frintrop am Sonntag einen gebrauchten Nachmittag. Das Essener Derby beim ESC Rellinghausen ging mit 2:3 verloren. Bereits nach 36 Minuten führte der Außenseiter aus Rellinghausen mit 3:0, erst in der Schlussphase konnten Yannick Reiners und Dominik Stukator zumindest noch für etwas Spannung sorgen.
Am Ende stand dann aber die verdiente dritte Niederlage im siebten Spiel fest. Zum Vergleich: In der Meistersaison 2022/23 verlor Adler Union insgesamt nur fünf Partien.
Adler Union Frintrop: Trainer Marcel Cornelissen kritisiert sein Team
Aktuell ist der Oberliga-Absteiger definitiv nicht auf Kurs Wiederaufstieg – weder punktetechnisch, noch leistungsmäßig. Entsprechend spart Cheftrainer Marcel Cornelissen, der mit der Mannschaft einst den Durchmarsch von der Bezirksliga bis in die Oberliga feierte, auch nicht mit Kritik an den jüngsten Auftritten.
„Das war wieder einmal eine Nicht-Leistung, die viele Fragen offenlässt und auch dazu führt, dass wir alles hinterfragen werden. Jeden einzelnen Spieler und jede Maßnahme, die wir als Trainer treffen, wird hinterfragt werden müssen. Alle Mannschaften haben mal ein schlechtes Spiel in der Saison, das ist auch völlig normal und akzeptabel. Das passiert uns aber viel zu häufig“, haderte Cornelissen im Gespräch mit dieser Redaktion.
Bereitschaft und Ernsthaftigkeit werden schmerzlich vermisst
Was den Trainer vorrangig stört, ist die fehlende Bereitschaft und Ernsthaftigkeit. Eigentlich waren die Frintroper, neben der spielerischen Qualität, auch immer für ihre gute Mentalität bekannt. Das ist in der Frühphase dieser Saison abhandengekommen.
Cornelissen hat dafür keine Erklärung: „Wenn wir unsere Mannschaft nicht maßlos überschätzen, dann halten wir uns stark genug für das obere Drittel. Leider sind wir von der Mentalität und Einstellung her ein klarer Abstiegskandidat, wahrscheinlich sogar die schlechteste Mannschaft der Liga. Es ist schon mehrfach passiert, dass Gegner, die eigentlich nicht auf dem fußballerischen Niveau sind, wie wir es sein sollten, uns den Schneid abkaufen. Die Wahrheit liegt aber auf dem Platz und nicht auf dem Papier.“
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Deswegen soll laut dem 36-jährigen Trainer vor dem Spiel am Donnerstag beim PSV Wesel-Lackhausen (Donnerstag, 15 Uhr) nun alles auf den Prüfstand gestellt werden: „Wir müssen schauen, ob wir uns überschätzen, die richtigen Maßnahmen ergreifen und die richtigen Spieler haben, um gewisse Ziele zu erreichen. Wenn eine Mannschaft keinen Willen oder Respekt vor dem Gegner zeigt, dann darf man sie auch deutlich kritisieren.“
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