Essen. Die zweite Mannschaft von Rot-Weiss Essen trifft Donnerstag auf Al-Arz Libanon. Im Interview spricht der Al-Arz-Trainer über seine Giftpfeile.
Fair erkannte Ayhan Kirlangic am Sonntagnachmittag die 2:3-Niederlage gegen den SC Frintrop an. Nach und nach klatschte er auch die glücklichen Gewinner ab und gratulierte zum Sieg. „Ich wünsche euch alles Gute“, so Kirlangic zu den Frintroper Verantwortlichen und Spielern.
Nach dem Spiel, welches in der 98. Minute mit dem Treffer von Finn Felshardt entschieden wurde, sprach Kirlangic auch über die aufregenden vergangenen Wochen und über das Spiel gegen die zweite Mannschaft von Rot-Weiss Essen am Donnerstag (15 Uhr, Seumannstraße), das schon für reichlich Wirbel gesorgt hat.
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Al-Arz-Trainer Ayhan Kirlangic: Rot-Weiss Essen II wird „Probleme bekommen“
Ayhan Kirlangic, am Donnerstag geht es zum Spiel gegen Rot-Weiss Essen II. Nach dem 2:3 gegen Frintrop sind es nun aber schon sieben Punkte Rückstand. Was macht das mit den eigenen Aufstiegs-Ambitionen?
Wir müssen einfach gucken, dass wir uns wieder aufbauen können. Klar, sieben Punkte sind viel. Aber wir fahren zu RWE, um da zu gewinnen. Wir wollen uns nicht hinten reinstellen. RWE hat gegen Helene vier Gegentore bekommen und wir sind offensiv gefährlicher, daher werden sie Probleme bekommen. Es wird ein interessantes Spiel. Ich hoffe, dass es ein Festtag wird, an dem sich jeder freut, da zu sein. Der Bessere soll gewinnen.
Wenn RWE gewinnt, ist der Aufstieg für Al-Arz aber unrealistisch, oder? Es wären dann schon zehn Punkte Abstand.
Wenn wir verlieren, brauchen wir aber natürlich gar nicht mehr über den Aufstieg reden. Nur wenn wir gewinnen, kommen wir wieder ran. Sieben Punkte sind viel, wir haben gegen die SG Altenessen und den SC Frintrop nun zwei Spitzenspiele verloren. Das eine verdient, das andere unglücklich. Aber wir müssen daraus lernen. Die Jungs werden sich aufrappeln und heiß sein. Wir wollen die Ersten sein, die RWE schlagen. Das ist ganz klar unser Ziel.
Zuletzt gab es viele Giftpfeile von Ihnen in Richtung RWE II. Warum machen Sie das?
Ich sage mal so: Ich bin kein Trainer, der sagt, komm wir schauen mal, was wir spielen und was wir holen können. Nein, wenn ich Trainer bin, will ich meinen Jungs das alles abverlangen und ihnen sagen: Ich spreche für euch, aber ich will auch Leistung sehen. Hier und da einen Punkt holen, reicht mir nicht. Wir müssen immer gucken, dass wir das Beste erreichen können.
Gut, das ist das Sportliche. Das andere ist die Provokation.
Ich will auch ein bisschen Brisanz reinbringen. Ich beleidige keinen, ich beschimpfe niemanden. Es ist eine Kreisliga-A-Staffel, die diese Saison sehr interessant ist. Wegen Rot-Weiss Essen, aber auch wegen vieler anderer Teams. Die sind ruhig, da frage ich mich: warum? Ich bin Ayhan Kirlangic, ich mache mein Arbeit. Klar, jetzt habe ich vier Siege und drei Niederlagen. Das sieht nicht mehr so aus wie nach den ersten drei Spielen. Aber trotzdem: Wo ich bin, soll Lust und Laune sein. Wo ich bin, soll positives Theater sein und es soll Spaß machen. Ein Spiel, bei dem nichts los ist, darf nicht passieren. Wir können uns nur weiterentwickeln, wenn alle heiß sind. Durch meine Reaktionen kommen ja auch die Leute hierhin, heute hat man auch wieder gesehen, wer alles da war. Wenn ich nichts sagen würde, ziehen wir auch keine Menschen an.
Ziel von Al-Arz: Rot-Weiss Essen schlagen und Serie starten
Also ist sind es schon bewusst gesetzte Spitzen und keine unüberlegten Aussagen?
Genau. Wir reden über Al-Arz. In den letzten Jahren gab es hier keinen Erfolg und eher negative Schlagzeilen. Ich bin in diesen Verein gekommen, um das Positive herauszustellen und ihn in den Mittelpunkt zu bringen. Jeder redet drüber, aber es sollen auch sportlich positive Nachrichten sein. Und das klappte bisher. Jetzt aktuell sieht es nicht so gut aus, da muss ich mich dann mit meinen Sprüchen auch zurückhalten. Dennoch bleibe ich dabei: Gewinnen wir gegen Rot-Weiss Essen II und starten dann eine Serie, sind wir wieder oben dabei.
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