Ratingen. Beim Tabellenzweiten Ratingen 04/19 gab es für den Essener Oberligisten eine herbe 1:3-Niederlage. Die Szene, die zum 0:1 führte, erzürnte die Gäste.

Fußball-Oberligist Spvg Schonnebeck kann sich bereits ganz auf den Kampf um die Meisterschaft konzentrieren. In der zweiten Runde des Niederrheinpokals bezog das Team von Trainer Dirk Tönnies beim Aufstiegsrivalen Ratingen 04/19 eine herbe 1:3 (0:2)-Niederlage, weil der augenblickliche Tabellenzweite viel effizienter war als die Essener Gäste.

In der ersten halben Stunde hatten die Schonnebecker die Partie in Ratingen absolut im Griff, viele Zweikämpfe im Mittelfeld gingen an die Gäste, was fehlte, waren packende Szenen im Strafraum. So versuchte es die Spvg aus der zweiten Reihe: Thorben Kern (9.) versuchte es aus 25 Metern, doch der Flachschuss ging knapp am linken Pfosten vorbei. Auch der Versuch von Yannick Geisler in der 22. Minute verfehlte abgefälscht knapp das Ziel.

SpVg Schonnebeck - VfB Homberg
Sein Anschlusstor zum 1:3 kam viel zu spät: Conor Tönnies. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Dazwischen lag die erste Chance der Ratinger: Der Schuss von Sven Kreyer - bei RWE und RWO bestens bekannt - wurde zur Ecke abgeblockt (16.). Der Freistoß des Ex-Profis in Minute 28 konnte Gästekeeper Dejan Zecevic gerade noch zur Ecke lenken. Zwei Minuten später stieg die Gästebank auf die Palme, Trainer Dirk Tönnies protestierte heftig beim Assistenten. Abwehrchef Matthias Bloch gefoult worden, Schiedsrichter Jan Peter Weßels entschied genau andersherum. Es kam, was kommen musste: Emre Demircan, auch ein Ex-Rot-Weisser, nagelte den Freistoß unter die Latte: 1:0 - Tönnies war kaum zu beruhigen.

Plötzlich hatten die Gastgeber mehr Sicherheit in ihrem Spiel: Völlig frei tauchte Georgios Touloupis im Strafraum auf, gegen seinen Flachschuss in lange Eck war Zecevic absolut machtlos (40.). 2:0 zur Pause - danach sah es lange Zeit nicht aus.

Wessels und Tönnies sollten in Halbzeit zwei für Schwung sorgen

Nach dem Wechsel brachte Schonnebecks Coach seine Jungstars, die eine Halbzeit lang auf der Bank saßen: Arne Wessels und Conor Tönnies sollten für mehr Durchschlagskraft im gegnerischen Strafraum sorgen. Und tatsächlich: Nach einer wilden Phase vor dem Schonnebecker Tor, hatte Tönnies die Chance zum Anschlusstreffer, Torhüter Fenzl war schon aus dem Rennen, doch beim Heber des Spvg-Stürmers klärte ein Abwehrbein vor der Linie (56.).

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Stattdessen war drei Minuten später die Pokalmesse gelesen: Wieder waren die Ratinger im Strafraum gedankenschneller unterwegs als die Gäste, Sven Kreyer bekam die Fußspitze vor Bloch reingestellt - und es hieß 3:0 (59.). Es sollte nicht sein: Selbst aus zwei Metern brachte Bloch per Kopfball die Kugel nicht im Netz unter (78.). Das Anschlusstor von Tönnies in der 87. Minute war nur noch etwas Brandsalbe auf die Schonnebecker Wunde.

Trainer Tönnies war nach dem Spiel bedient: „Unterm Strich eine verdiente Niederlage, vielleicht um ein Tor zu hoch. Aber was mich halt nervt: Wir haben heute das vierte Pflichtspiel auf diesem Niveau, aber der Schiedsrichter nimmt zum dritten Mal Einfluss aufs Spiel. Der Linienrichter bestätigte uns vor dem ersten Tor, dass es kein Foulspiel ist, es war ein in Freistoß für uns, der Gegner ist in Bloch reingerutscht. Es kann nicht sein, dass Schiedsrichter die Spielrichtung vorgeben“, war er nach Spielschluss kaum zu beruhigen.

Schonnebeck: Zecevic, Kuhlmann (46. Wessels), Bloch, Baraza (75. Winking), Kern, Skuppin, Geisler (65. Brauer), Pinke, Kehrmann (79. Kourouma), Brandner (46. Tönnies), Golubytskij.
Tore: 1:0 Demircan (30.), 2:0 Touloupis (40.), 3:0 Kreyer (59.), 3:1 Tönnies (87.).